„Zum Teufel mit der Hölle“ – Michael Barth

„Menschliche Seelen  in den Wahnsinn zu treiben ist ja praktisch eine der Hauptaufgaben der Hölle. Aber wenn der Chef des Ganzen selbst zum Opfer wird, gerät hier alles aus den Fugen …“

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, wandeln die Idioten auf der Erde.Die Hölle hat ein Problem, nein, eigentlich zwei. Überbevölkerung und den Teufel selbst. Der Höllenfürst leidet an einer schizoiden Persönlichkeitsstörung und dem Burn-out-Syndrom. Außerdem wäre er sowieso viel lieber eine Frau.Dummerweise hatte er es einst versäumt, diesen Scheißarbeitsvertrag aufmerksam zu lesen.Eigentlich hatte es der Chef der Verdammnis nur gut gemeint, als er für den Nachschub an frischen Kinderseelen sorgen wollte. Als durch einen dummen Zwischenfall jedoch alles aus dem Ruder läuft, sieht der Satan nur noch eine Lösung: Die völlig verblödeten Gören müssen zurück auf die Erde. Doch damit sollte das ganze Chaos erst richtig beginnen.Eine rabenschwarze, extrem bissige, politisch unkorrekte und völlig verrückte Komödie.

Wenn der Teufel genervt von den Neuzugängen der Hölle ist, schmiedet er einen Plan, diese möglichst schnell wieder loszuwerden. Seine Idee hält er für genial, doof nur, dass nicht alles nach Plan verläuft. Seine Versprechungen überzeugen nicht nur die Neuen, sondern auch die alten „Bewohner“ sind Feuer und Flamme. So findet sich der Gehörnte mit einer Unmenge von Körperlosen auf der Erde wieder. Bis dahin läuft fast alles nach Plan, doch dann bleibt ihm der Rückweg versperrt, die „Geister“ wollen ihn lynchen und in all dem Chaos trifft er sie, seine Traumfrau. Aber steht in seinem Vertrag nicht, dass er zu keinerlei Gefühl fähig ist? Hat Gott etwas Mist gebaut?

Was soll ich sagen, Melvin, öhm sorry, der Teufel, ist schon irgendwie ein bedauernswertes Geschöpf. Das geht schon damit los, dass er diesen Job eigentlich überhaupt nicht wollte und dann hat Gott ihn in dem ellenlangen Vertrag auch noch übers Ohr gehauen. Nervende Kinder verfolgen ihn auf Schritt und Tritt und er ist nur eine Haaresbreite entfernt davon, total auszurasten. Zum Glück hat man als Gebieter über die Hölle doch einige fiese Möglichkeiten in petto, allerdings ist man auch hier nicht gegen Fehlern gefeit und findet sich ganz schnell in eeinem noch schlimmeren Schlamassel wieder oder ist total am Arsch, wie Melvin sich selbst ausdrückt. Und immer, wenn man glaubt, es geht nicht mehr schlimmer, wird noch einer draufgesetzt.
Natürlich ist die Story total überdreht und nicht unbedingt besonders tiefgründig, aber hey, wen juckts? Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe. Nicht jedem Leser wird diese Art von Humor zusagen, sie ist schon etwas speziell, Michael Barth plaudert in der Ich-Form munter drauf los und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, politisch total unkorrekt, sozusagen. Wir treffen zum Beispiel auf Hitler, Napoleon und Cäsar, die im Fegefeuer ihr Dasein fristen, das gar nicht so schlimm zu sein scheint, immerhin wurden in der Hölle viele Dinge erfunden, die auf der Erde gut ankommen, Assi-TV zum Beispiel.^^
Leute, die jeden Sonntag brav in die Kirche gehen, werden dieser Geschichte wohl nichts abgewinnen können, denn es kriegt jeder sein Fett weg, auch der liebenswerte bärtige alte Herr da oben ist davor nicht sicher.

Wer es chaotisch und etwas derber mag, sollte dem Herren der Unterwelt ruhig mal einen Besuch abstatten. Ich jedenfalls freue mich auf Melvins Ausflug in dem Himmel, mal schauen, was da so schief läuft. Bis dahin kann sich der Gehörnte an 4 von 5 Miezekatzen erfreuen.

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