„Mister Snuff“ – Jon Athan

“ … Mr. Wu kannte keine Grenzen – das Böse war gerenzenlos. Doch es war der maskierte Mann, der ihn am meisten aus der Fassung brachte, Russell erkannte seine Stimme als die aus Carries Video. …“ (Seite 81)

Ihr erster Porno-Dreh, um berühmt zu werden. Und aus Carrie Wheeler wird tatsächlich ein Star – als Opfer in ihrem eigenen Snuff-Film!
Als Carries Vater Russell vom Mord an seiner Tochter erfährt, zählt nur noch eins: eiskalte Rache ohne Mitleid.
Der ehemalige Schläger reaktiviert seine früheren Beziehungen zur organisierten Kriminalität, um an die Hintermänner zu kommen – und der teuflische Mister Snuff steht ganz oben auf seiner Todesliste!

Jon Athan schildert die kranke Welt der Snuff-Movies in einer gnadenlosen Revenge-Story.

Als Russells Tochter Carrie nicht nach Hause kommt, ahnt der Bauunternehmer Böses und er soll recht behalten, denn schon bald zeigt ihm ein Polizist ein Video, dass Carries Tod zeigt.
Von nun an gibt es für Russell kein Halten mehr, als ehemaliger Krimineller hat er immer noch Kontakt zur Unterwelt und stößt so auf Mr. Wu, der der Kopf hinter allem zu sein scheint.
Also wird das Hämmerchen eingepackt und los geht der blutige Rachefeldzug.

Nach „Doktor Sadist“ treibt Andy Wu auch in „Mister Snuff“ wieder sein Unwesen, diesmal ist es allerdings nicht einer seiner eigenen Leute, der ihm an den Kragen will, sondern der Vater eines Opfers. Russell war früher selbst in kriminelle Machenschaften verstrickt, arbeitet inzwischen allerdings als Bauunternehmer. Das macht ihn mir schon mal sympathischer als Bradley, den Folterknecht aus „Doktor Sadist“, aber natürlich hat Jon Athans Held auch diesmal keine blütenreine Weste. Auch sein Antrieb ist derselbe, Rache für seine Familie, in dem Fall seine Tochter, die für ein Snuff Video verheizt wurde. Wenn man ein Video vom qualvollen Tod eines geliebten Menschen vorgespielt bekommt, brennen so einige Sicherungen durch, den Wunsch nach Vergeltung kann ich voll und ganz nachvollziehen und trotzdem ist es schon wieder das übliche Schema, jemand wurde umgebracht und ein Hinterbliebener schreit nach Vergeltung.
Wie das Cover schon zeigt, macht sich Russell mit seinem Hämmerchen auf die Suche nach den Schuldigen und er weiß ihn auch gnadenlos einzusetzen. An Blut und Schmerzen, die man sich lieber nicht vorstellen mag, mangelt es dem Buch also auf keinen Fall, dafür fehlt mir aber wieder die Hintergrundgeschichte. Was hat Carrie dazu bewogen, zu dem „Vorstellungsgespräch“ als Pornodarstellerin zu gehen? Und welche Rolle spielte ihr Freund dabei? Das wird alles so kurz nebenbei abgehandelt, ich hätte hier gern mehr erfahren, dasselbe gilt übrigens auch über Russells Vorgeschichte. Dafür beherrscht es der Autor sehr gut, dem Leser zu zeigen, was für Monster in unserer unmittelbaren Umgebung lauern können. Das Erschreckende ist, dass er damit den Nagel auf den Kopf trifft und auch zeigt, wie schnell man als Unbeteiligter in solche Sachen hineinrutschen kann. Trägt man dann eine Mitschuld? Darüber habe ich tatsächlich nachgedacht, wie würde ich wohl in so einer Situation reagieren?
Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass
mir bei den Figuren ein wenig Tiefgang fehlt. Natürlich warte ich trotzdem darauf, dass es Mr. Wu im vierten Band von Jon Athans Snuff Network Reihe endlich an den Kragen geht, aber vorher kommt ja noch “ Ms. Vengeance“, bis zum Showdown wird es also wohl noch eine Weile dauern.
Und bevor sich wer wundert, die ersten 3 Teile sind unabhängig voneinander, „Kill Wu“ bildet dann den Abschluss. So ist bei Festa „Doktor Sadist“ zuerst erschienen, gefolgt von „Mister Snuff“.

Besser als „Rache“ war „Mister Snuff“ für mich auf jeden Fall, schon allein weil Russell aus dem Metier kommt und eben nicht wie die beiden Eltern in „Rache“ plötzlich zu einer Kampfmaschine mutiert und ich mochte sein Zusammenspiel mit Scott. Trotzdem hat die Story bei mir nicht so richtig gezündet, die Hälfte habe ich bereits kurz nach dem Lesen wieder vergessen und so gibt es von mir 3 von 5 Miezekatzen.

01. „Mr. Snuff“
02. „Ms. Vengeance“
03. „Doktor Sadist“
04. „Kill Wu“

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