„Scurry 2: Der ertränkte Wald“ – Mac Smith

“ … Dann haben sie uns zu unserem ›Schutz‹ hierhergebracht. Und jetzt sitzen wir hier. Hmpf. Nichts zu tun. Nichts zu fressen. Und ohne Erlaubnis der Biber darf hier keiner weg. …“ (Seite 23)

Maus gegen Natur im ultimativen Überlebenskampf
Nachdem ein letzter ausnehmend verzweifelter Versuch, Nahrung für die Kolonie zu finden, schrecklich schief geht, sehen sich zwei Hausmäuse weit weg von zu Hause einer Wildnis voll gefräßiger Wölfe, hungriger Schlangen und bösartiger Raubvögel gegenüber. Wenn die beiden im Wald getrennt werden, heißt es, schnell wieder zusammenzufinden und ins Mäusenest zurückzukehren, ehe alles verloren ist. Für eine andere kleine bescheidene Maus scheinen die kalten Wälder auch wirklich nicht der richtige Ort zu sein, aber viele andere Lebewesen schlagen sich in der Wildnis durch. Verwilderte Mäuse bewachen ihr Land verbissen vor Fremden. Eine Biberkolonie aus dem Norden macht sich daran, den Fluss zu stauen und einen riesigen See zu bilden, der das Tal in Gefahr bringt. Ein mysteriöses Fuchstrio schmiedet im Verborgenen Pläne, deren wahre Motive höchstens ihnen selbst bekannt sind. Zudem kehrt aus dem Osten ein Fremder ein, der sich auf die Spur von Gerüchten über einen lang verschollenen Wächter macht, der den Wald einst beschützt haben soll. Doch niemand weiß, ob dieser Beschützer überhaupt noch am Leben ist … Mac Smith liefert uns auch im zweiten Band seiner actiongeladenen Mäuse-Saga ein unnachahmliches Abenteuer, dessen Story und Artwork den Leserinnen und Lesern schier den Atem raubt.

Nachdem die beiden Mäuse getrennt wurden, ist Pict noch immer auf der Suche nach Wix. Dabei trifft er in einem überfluteten Wald auf das Eichhörnchen Snag. Um von zu entkommen, muss sie sich mit den Bibern gutstellen, die das Sagen haben.  

Den ersten Band von „Scurry“ habe ich gekauft, weil ich das Cover so toll fand, dabei bin ich eigentlich absolut kein Coverkäufer. Aber hier konnte ich einfach nicht widerstehen, die Zeichnungen sind zu putzig. Doch auch die Story wusste zu überzeugen. Der Weltuntergang aus der Sicht von kleinen schnuffeligen Mäusen: Ihre Futtergeber, die Menschen, sind verschwunden und der Winter findet einfach kein Ende. Wix und Pict werden als Kundschafter losgeschickt und am Ende von Teil Eins getrennt, genau dort setzt die Fortsetzung ein. Pict ist in einem überflutetem Wald gelandet, in dem die dämmebauenden Biber an der Macht sind, während Pix unterstützt von einem Elch auf der Suche nach seiner Freundin ist. Beide müssen, unabhängig voneinander, den Gefahren der Natur trotzen und treffen auf ihrer Reise auf die verschiedensten Tiere. Dabei haben es mir vor allem die Füchse angetan, verdammt sind die goldig.
Man sollte sich hier keinesfalls von den zuckersüßen Bildern täuschen lassen, die Graphic Novel ist nichts für Kinder, denn „Scurry“ zeigt einen harten Überlebenskampf und erinnert mich dabei ein wenig an „Farm der Tiere“. Auch hier gibt es, ganz wie im wahren Leben, diejenigen, die ihre Macht ausnutzen, die, die feige hinter den Kulissen intrigieren und jene, die sich gegen diese Ungerechtigkeit auflehnen.
Wie schon der Vorgänger, so endet auch die Fortsetzung mit einem Cliffhanger, ziemlich fies, da der dritte und letzte Band erst im August erscheint, bis dahin muss ich mich also in Geduld üben und mir weiter den Kopf darüber zerbrechen, warum die Städte verwaist sind und das Wetter verrückt spielt.

Wie schon „Die todgeweihte Kolonie“ hat mich auch „Der ertrunkene Wald“ wieder gefesselt. Nach Wix ziert diesmal die süße Pict das Cover, vollkommen zu Recht, die kleine Maus muss so einige Gefahren überstehen. Anders als bei den üblichen Comics, bei denen unterschiedliche Leute für Text, Zeichnungen, Farbe etc. zuständig sind, hat Mac Smith hier all diese Dinge in die eigene Hand genommen und wirklich großartig abgeliefert, was bleibt mir da anderes als 4,5 von 5 Miezekatzen zu vergeben. Wer also eine mitreißende Geschichte mit tollen Bildern sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

„Scurry 1: Die todgeweihte Kolonie“
„Scurry 2: Der ertränkte Wald“

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert