„Scurry 1: Die todgeweihte Kolonie“ – Mac Smith

“ … Aber der Frühling kommt nicht, und wer weiß, wo die Menschen bleiben. Wir halten hier nicht mehr lange durch. Immer mehr werden krank, und unsere Nahrung geht zur Neige. …“ (Seite 15)

Das MOUSE GUARD der Moderne trifft auf Watership Down Eine Mäusekolonie kämpft in einem verlassenen Haus verzweifelt darum, einen harschen, unberechenbaren Winter zu überleben. Alle Menschen scheinen verschwunden zu sein, und auch die Sonne macht dieser Welt nur noch selten ihre Aufwartung. Doch dann wird die Nahrung immer knapper, und viele Mäuse werden krank: Die kleinen Plünderer sind dazu gezwungen, sich immer weiter von ihrem Zuhause zu entfernen und ein von monströsen Bestien geplagtes Land zu durchkämmen, um das kleinste bisschen Futter zu finden, das der Kolonie auch nur einen Tag der Gnadenfrist bescheren könnte. Während die junge Pict und ihr Vater Orim versuchen, die Kolonie vor dem Chaos zu bewahren, begeben sich der kleine Wix und sein Rattenfreund Umf auf eine weitere Plündertour, um Nahrung zu suchen. Dass sie von wilden Katzen und Raubvögeln gejagt werden, gehört für die Mäuse zum Leben – aber hinter den Zäunen lauert noch etwas viel Furchterregenderes …

Umf und Wix sind mal wieder auf der Suche nach Futter für ihre Mäusekolonie. Seit die Menschen verschwunden sind, ist das Futter rar und so müssen die kleinen Fellknäule ihre Erkundungstouren immer weiter ausdehnen was gefährlich ist, denn draußen stromern hungrige Katzen umher, die ebenfalls auf eine Mahlzeit warten. Doch nicht nur die Stubentiger machen ihnen das Leben schwer, auch innerhal der Kolonie kommt es immer öfter zu Unstimmigkeiten.

Lange bin ich um „Scurry“ herumgetänzelt. Einerseits fand ich das Cover toll und den Klappentext interessant, andererseits nehmen mich Tiere in Not in Büchern immer wesentlich mehr mit als Menschen und so war ich mir nicht sicher, ob es etwas für mich ist. Am Ende hat die Neugier gesiegt und „“Scurry“ durfte einziehen, allerdings erstmal nur der erste Band.
Tja und was soll ich sagen, die Geschichte hat mich gleich gefesselt, auch die wunderschönen Illustrationen haben ihren Teil dazu beigetragen. Aber auch wenn die Mäuse putzig sind, die Story ist es nicht, was man auch an der Farbgebung erkennt. Leuchtende Töne sucht man hier vergebens, alles ist eher gedeckt, selbst die Seiten sind in schwarz gehalten. Das passt, immerhin geht es um den Überlebenskampf einer Kolonie, der die Vorräte eingehen und in der Krankheiten toben, Mac Smith hat diese Stimmung perfekt eingefangen.
Und so sind Wix und Umf mal wieder auf Erkundungstour und müssen ihren natürlichen Feinden, den Katzen, entkommen, die hier keineswegs schnurrende Samtpfoten, sondern fiese Jäger sind, die ihre Beute gerne quälen. Im Gegensatz zu den süßen Mäuschen, die man sofort ins Herz schliesst, sehen die Katzen hier jedoch nicht so aus, als möchte man mit ihnen kuscheln.^^
Selbst wenn in „Scurry“ zumindest im ersten Band keine Menschen auftauchen, so wird doch immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Hungersnot unter anderem auch auf ihr Verschwinden zurückzuführen ist, das so keinerlei Abfälle oder Vorräte mehr gibt, aus denen man sich bedienen kann. Außerdem lässt der Sommer schon ewig auf sich warten, seit einer Ewigkeit ist es kalt draußen. Es muss also etwas vorgefallen sein, was, erfährt man vorerst nicht und so muss der Leser erstmal seine eigenen Vermutungen anstellen, was passiert sein könnte.
Ich werde mir jetzt auf jeden Fall erstmal den zweiten Teil zulegen, denn der Cliffhanger am Ende ist schon gemein, ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.

„Scurry: Die todgeweihte Kolonie“ ist ein toller Einstieg in eine spannende Geschichte, die nicht nur Fragen aufwirft, sondern uns auch einen Spiegel vorhält. Sobald es zu Problemen kommt, ist Ärger vorprogrammiert, der Zusammenhalt bröckelt und immer gibt es jemanden, der das ausnutzt, um seine Pläne durchzusetzten. Zumindest darin scheinen wir uns von den Mäusen nicht allzu sehr zu unterscheiden.^^
Auch wenn der Preis für gerade mal 96 Seiten nicht unbedingt günstig ist, so ist die großartig umgesetzte Geschichte das wert, von mir gibt es 4,5 von 5 Miezekatzen und eine unbedingt Leseempfehlung für alle Comicfreunde.

„Scurry: Die todgeweihte Kolonie“
„Scurry: Der ertränkte Wald“

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