„Der große Zoo von China“ – Matthew Reilly

“ … Der ganze Körperbau schien auf leichte udn schnelle Bewegung ausgelegt zu sein. Die Kreatur hatte nicht ein Gramm überschüssiges Gewicht am Leib. Sie stand da wie eine Raubkatze, leicht geduckt und mit perfekter Balance. …“ (Seite 60)

Nach 40 Jahren enthüllt die chinesische Regierung ihre unglaubliche Entdeckung.

Die Reptilien-Expertin CJ Cameron wird nach China eingeladen. Sie soll den größten Zoo, der jemals gebaut wurde, begutachten. Und sie darf sie mit eigenen Augen sehen: gewaltige, Feuer speiende Drachen. Es gibt diese Fabelwesen wirklich.

Die Gastgeber versichern, dass sie vollkommen sicher ist und nichts schiefgehen kann …

Spannung und Action ohne Ende, Reilly in Hochform!

Matthew Reilley: »Mein absolutes Lieblingsbuch ist Jurassic Park, und das hat mich inspiriert.«

CJ, die eigentlich Cassandra Jill heißt, ist Doktor der Herpetologie (Lehre von Amphibien und Kriechtieren) und Veterinärin. Nach einem Kampf auf Leben und Tod mit einem Krokodil zieren Narben ihr Gesicht, aber sie ist eine Kämpferin, sie hat überlebt. Als sie von National Geographic das Angebot bekommt, über einen besonderen Zoo in China zu schreiben, zögert sie zunächst, sagt aber schließlich zu und spannt ihren Bruder Hamish als Fotograf ein. Was sie dann erwartet, hätte sie niemals zu träumen gewagt, denn der Zoo beherbergt nichts anderes als Drachen und davon eine ganze Menge. Mit Schmerzen gefügig gemacht, sind diese Wesen gigantische intelligente Raubtiere, die nur auf eine Chance warten, zurückzuschlagen …

Lange stand das Buch ungelesen im Regal, völlig zu Unrecht, aber ich bin nicht unbedingt der Jurassic Park Fan und so hatte ich ein paar Bedenken, zumal ja auch das Cover sehr daran erinnert. So weit hergeholt ist die Geschichte an sich gar nicht, zumindest der Hintergrund, denn es geht um China, dass im kulturellen Bereich Amerika vom Platz Eins verdrängen will. Doch womit kann man Disney & Co übertrumpfen? Drachen, die ziehen immer, besonders, wenn man einen gigantischen Zoo drumherum baut.
Dass das Ganze nicht gutgehen kann, ist von Anfang an klar, was passiert, ist also nicht wirklich überraschend, dafür sind die Charaktere sehr liebevoll gestaltet, sie haben Tiefe, man mag oder hasst sie und auch wenn CJ fast wie ein weiblicher Indiana Jones wirkt, so nimmt man ihr das irgendwie trotzdem ab, auch wenn sie ein zartes blondes Persönchen ist. Außerdem ist sie natürlich verdammt clever und sie weiß sich zu wehren. Dafür kommen natürlich die Chinesen generell nicht gut weg, doch es gibt auch Ausnahmen, wie den einfachen Elektriker Li und nicht alle Amerikaner sind Helden, aber schwarze Schafe gibt es ja bekanntlich überall. Ohne Amerika ist China eben doch aufgeschmissen, aber das haben wir ja schon immer gewusst…  Sieht man davon mal ab, ist „Der große Zoo von China“ fast so etwas wie ein Märchen für Erwachsene, Drachenweibchen Lucky erinnert mich sogar entfernt an Fuchur aus „Die unendliche Geschichte“, nur eben nicht so kuschelig. Trotzdem ist sie total liebenswert und der heimliche Star des Buches, wer hat als Kind nicht davon geträumt, einen echten Drachen an seiner Seite zu haben? Der eine oder andere hätte da sicherlich auch heute nichts dagegen.

Für alle, die das Kind in sich gern füttern das perfekte Buch, wenn man darüber hinweglesen kann, wie toll die Amerikaner doch überall sind. Mich hat es auf jeden Fall in seinen Bann gezogen und ich war gern mit CJ und Lucky unterwegs, 4 von 5 Miezekatzen, oder vielleicht wären hier Drachen die bessere Wahl?

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