„Seelenschnitte“ – Claudia Giesdorf

“ … Was wirklich in mir tobte, war die unrealistische, unbegründete Angst um Emma, die ich nicht greifen konnte und die doch da war. Sie vereiste mein Innerstes, stahl mir meine Farben und ließ mich blass und grau zurück. …“

Es beginnt mit einem Traum
Victoria Bachmann hat alles. Eine Familie, ein gemütliches Bauernhaus, eine Karriere als Journalistin.
Doch dann träumt sie, dass ihre Tochter verschwindet. Plötzlich fühlt sie sich verfolgt und beobachtet.
Aus Angst wird Panik, aus Panik wird Wahn. Ihr Leben entgleitet ihr, und Victoria weiß, dass sie handeln muss.
Und endet mit dem Tod
Schließlich stößt sie auf etwas: In Berlin verschwinden Kinder.
Und nur sie sieht ein Muster. Nur sie erkennt einen Zusammenhang.
Doch die Gefahr ist größer als sie dachte.
Und viel, viel näher …

„Ein Thriller, der anders ist. Einer, der die Psyche des Menschen antastet, Angst einjagt und Panik verbreitet.“ Maren, Lovelyliciousme

„Eine unbedingte Leseempfehlung von mir. Einer der besten Psychothriller, die ich gelesen habe. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.“ Beate, Buchwurm05

„Ein Psychothriller, der positiv mit einem außergewöhnlichen Plot überrascht und mit einer starken und tiefgründigen Entwicklung überzeugt.“ Ralph, booksandtattoos

Victoria ist mit ihrer Tochter Emma im Urlaub in Mallorca, Ehemann Christian ist berufsbedingt zu Hause geblieben. Nachts erwacht sie aus einem Alptraum, in dem ihre Tochter verschwunden ist, doch diese liegt neben ihr im Bett. Doch das kann sie nicht beruhigen, sie ist sich sicher, dass jemand hinter ihrer Tochter her ist. Als sie dann im Netz auf verschwundene Kinder stößt, beginnt sie zu recherchieren, immerhin ist sie Reporterin und in ihrem Element.
Mit der Rückkehr aus dem Urlaub steigert sie sich völlig in ihren Verfolgungswahn und alte, längst abgelegte Verhaltensmuster treten wieder in ihr Leben. Bildet sie sich das alles nur ein oder hat tatsächlich jemand ein Auge auf ihr Kind geworfen?

Eins gleich zu Beginn, Claudia Giesdorf schreibt sehr ausschmückend, sehr detailliert, das fand ich zu Beginn richtig toll, im Laufe der Zeit wurde es mir allerdings zu viel. Victoria hat mich genervt, mit ihrer Art, mit ihren übertriebenen Sorgen, irgendwie mit allem. Das irgendwas aus ihrer Vergangenheit sie verfolgt, war mir ziemlich schnell klar, allerdings habe ich inhaltlich etwas anderes erwartet. Ja, ich war ein bisschen überrascht, als sich alles in eine doch etwas andere Richtung entwickelte, als angenommen, aber so richtig begeistert hat mich das nicht wirklich, zu sehr ist sie vorher auf meinen Nerven herumgetrampelt, hat einen auf Dramaqueen gemacht. Hysterische Überreaktionen, die man im Nachhinein manchmal sogar verstehen kann, sympathischer macht sie das mir aber nicht und ich frage mich, wie ihr Mann das alles ausgehalten hat, ohne komplett durchzudrehen, ganz ehrlich. Auch der Bogen, der vom Anfang zum Ende geschlagen wird, hat mich nicht so ganz überzeugt, zu schnell wurde mir am Schluss alles abgearbeitet, der Anfang zieht sich und dann geht es plötzlich nicht schnell genug.
Dabei finde ich die Grundidee durchaus interessant, vielleicht hat mir tatsächlich Victoria das Buch verhagelt, weil ich mit ihrer Art überhaupt nicht klar kam, leider ist es schwer, näher darauf einzugehen ohne zu spoilern, also lasse ich es lieber ganz.

Ja, ich gebe es zu, Victoria hat mich genervt mit ihrer selbstverliebten Art, mit ihren ausufernden Beschreibungen. Sie ist so dermaßen von sich überzeugt und durch die Erzählung aus ihrer Sicht ist das Ganze manchmal einfach zu viel des Guten. Ich habe von der Autorin noch „Das Licht am Ende“ im Regal, aber damit werde ich mir wohl noch etwas Zeit lassen und hoffe, dass mich dieses Buch mehr begeistern wird und ich der Protagonistin nicht wieder permanent den Hals umdrehen möchte.
Lange Rede, kurzer Sinn, mir persönlich gab es in „Seelenschnitte“ zu viel Drama, die wirklich relevanten Dinge hingegen wurden zu kurz abgehandelt, aus den genannten Gründen vergebe ich 3 von 5 Miezekatzen.

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