„Das Lamm wird den Löwen verschlingen“ – Margaret Killjoy

“ … Wenn ich sie gekannt hätte, wenn mein Körper ihr hätte vertrauen können, dann hätte sie zumindest ein klein wenig helfen können. Sie hätte mich mit Worten oder Berührungen ablenken können. Aber sie war nur eine weitere Fremde in dieser fremden Welt, in die ich geraten war. …“ (Seite 59)

Auf der Suche nach Hinweisen über den mysteriösen Selbstmord ihres besten Freundes verschlägt es die Punkerin Danielle in die seltsam abgeschottete Stadt Freedom.
Dort geht etwas Unheimliches vor sich: Die Einwohner haben ein magisches Wesen als Beschützer heraufbeschworen. Doch der Geist, der als blutroter Hirsch erscheint, hat damit begonnen, seine Beschwörer auszuschalten.
Danielle muss schnell handeln, um lebend aus Freedom zu entkommen …

Punk-Fantasy mit einer ungewöhnlichen anarchistischen weiblichen Hauptfigur. Das zweite Buch mit Danielle Cain erscheint bei Festa als Die Rituale des Barrow.

Alan Moore: »Beängstigend und voller Energie.«

Clay, Danielles Freund, hat sich umgebracht. Zuletzt hat er in Freedom gelebt, einer von Aussteigern eingenommenen Stadt. Dort hofft sie nun Antworten auf die große Frage „Warum?“ zu finden, denn bevor er sich die Kehle aufschlitzte, gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. 
Zuerst scheint die Stadt wie ausgestorben, doch der Schein trügt. Die Einwohner sind nur vorsichtig, denn sie haben etwas heraufbeschworen und die Kontrolle darüber verloren. Nun stehen sie vor der Herausforderung, die Sache irgendwie zu regeln und Danielle gerät als Fremde mitten zwischen die Fronten

Bei „Das Lamm wird den Löwen verschlingen“ handelt es sich um Band 7 der Festa Special Reihe, die ohne ISBN erscheint und die so im Buchladen nicht zu kaufen gibt.
Hach was hab ich mich auf das Buch gefreut, der Klappentext klang sehr interessant. Leider bin ich mit Danielle, der Hauptprotagonistin irgendwie nicht wirklich warm geworden, zu weit hergeholt waren mir ihr ständigen Gefühlsregungen und Handlungen. Mal sind ihr die Leute alle fremd und sie vertraut niemanden, dann wieder ist sie total verschossen, ihr ständiges Gefühlswirrwarr war mir persönlich einfach zu viel des Guten. Sie kommt sich vor wie eine Fremde, die sie ja zweifelsfrei ist, muss aber plötzlich alles tun um diesen ganz speziellen Ort zu verteidigen. Warum ist sie so verdammt flatterhaft? Die versprochene außergewöhnliche Heldin war für mich vor allem eins: nervig.
Dabei ist die Story durchaus interessant, auch wenn ich ein bisschen mehr Info über die Beschwörung des Hirsches erwartet hab, darüber philosophiert wurde ständig, aber näher darauf eingegangen leider nicht. Selbst die Bewohner von Freedom bleiben für mich blass, aber okay, das ist wahrscheinlich auch der Länge des Buches geschuldet. Trotzdem macht doch gerade ein Haufen Aussteiger, der sich eine Stadt unter den Nagel gerissen hat, neugierig.
Margaret Killjoy lässt Danielle ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive erzählen, ihr Schreibstil ist locker und lässig, passend zu ihren Protagonisten und das Cover finde ich genial, hier hat der gute Timo Wuerz mal wieder ganz Arbeit geleistet.

Wer sich an den für mich etwas zu konstruierten Charakteren nicht stört, bekommt eine interessante Geschichte geboten, die mal wieder zeigt, dass man sich nicht auf Dinge einlassen sollte, von denen man keine Ahnung hat. Aus oben genannten Gründen vergebe ich für „Das Lamm wird den Löwen verschlingen“ 3,5 von 5 Miezekatzen und bin gespannt auf Danielles zweites Abenteuer, vielleicht ist sie da ja weniger nervig.^^

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