„Puls“ – Stephen King

“ … Jedes Mal, wenn seine Gedanken sich dem Jungen zuwandten, spürte Clay in seinem Verstand eine Panikratte, die sich bereitmachte, aus ihrem nicht sonderlich stabilen Käfig auszubrechen, um mit ihren scharfen kleinen Zähnen alles anzunagen, was in Reichweite war.   “ (Seite 66-67)

„Nur King kann derart umfassend Infernos entfachen.“
STERN

Das Grauen kommt nicht aus Gräbern oder aus dem Weltraum. Es ist mitten unter uns und steckt in jeder Handtasche. Das Handy ist ein moderner Heilsbringer, doch in Stephen Kings „Puls“ kommen mit dem Klingelton Wahnsinn und Tod.

„Keiner kann das Grauen so phantasievoll ausmalen, keiner zeigt Ängste und Abgründe anschaulicher.“
Der Spiegel

„Grandios vom ersten bis zum letzten Wort.“
Bild am Sonntag

Clay hat geschäftlich in Boston zu tun und ist eigentlich schon auf dem Sprung nach Hause, in seiner Tasche ein Geschenk für seine Ex-Frau. An einem Eiswagen macht er einen kurzen Stopp, dann klingelt in der Nähe ein Handy und nichts ist mehr, wie es einmal war. Alle Menschen, die ein Handy am Ohr hatten, entwickeln sich zu einer Art wahnsinnig mordlüsterner Zombies, überall liegen Leichen, Menschen kämpfen ums Überleben.
Clay will nur noch eins, nach Hause zu Frau und Sohn, aber leben die überhaupt noch?

Eigentlich tut es mir in der Seele weh, einem King niederzumachen, aber von all seinen Büchern, die ich gelesen habe, ist dies mit Abstand das schlechteste. Dabei ist die Idee mit dem Handy als Killer der menschlichen Rasse gar nicht mal so schlecht, wer weiß schon, wohin die Technik uns noch führt, aber an der Umsetzung ist er kläglich gescheitert.
Ja das Buch ist blutig, aber irgendwie wiederholt sich das Ganze immer und immer wieder.
Ein anderer Kritikpunkt für mich ist, dass ich zu keinem der Protagonisten wirklich eine Beziehung aufbauen konnte, ganz anders als bei dem kleinen Danny Torrance aus „Shining“ oder dem taubstummen Nick aus „The Stand“, hier waren mir einfach alle egal und ich habe nur darauf gewartet, wann der nächste von ihnen ins Gras beißt. Total King-untypisch haben sie keinen Tiefgang, sie kämpfen sich zwar als Gruppe durchs Geschehen, aber wirklich in Erinnerung geblieben ist mir keiner.
Dass am Ende offen bleibt, was aus Clay und seinem Sohn wird, damit hätte ich noch leben können, aber wer hat die Anrufe getätigt? Und aus welchem Grund?
Wer oder was steckte hinter allem und warum haben sich die Schwärme weiterentwickelt?
Bekamen sie jede Nacht ein verbessertes Update aufgespielt um Schritt für Schritt etwas Menschlichkeit zurückzubekommen und wer hätte überhaupt Interesse daran?
Keine Antworten und dafür viele Fragen.
Ich erinnere mich an kein Buch, das mich in den letzten Jahren so unbefriedigt zurückgelassen hat.Es fällt mir schwer, das zu sagen, für mich bisher der schwächste King, den ich gelesen habe und ein Buch, dass ich nicht weiterempfehlen kann, so leid mir das auch tut. Mehrmals war ich kurz davor abzubrechen und das tue ich wirklich selten, aber natürlich hab ich auf eine Auflösung gewartet. Auch wenn mir mein kleines King-Herzchen blutet, mehr als 2 von 5 Miezekatzen sind hier einfach nicht drin.   

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