„Ewig schön“ – Jeff Strand

“ … Sie war inzwischen dem Wahnsinn verfallen, und es war herrlich, das mitzuerleben. Er konnte sehen, dass sich ein Film in ihrem Kopf abspielte und es war definitiv kein fröhliches Musical.  …“ (Seite 107)

Immer wieder verschwinden Frauen. Der Entführer hinterlässt keine Spuren und keine Hoffnung. Schön für alle Ewigkeit sollen seine Opfer sein. Was er ihnen antut, ist perfide und grausam.

Die Polizei tappt im Dunkeln und es besteht die Gefahr, dass der Entführer und mutmaßliche Killer ungeschoren ­davonkommt … bis sich zwei befreundete Kellnerinnen dazu ent­schließen, auf eigene Faust Jagd auf ihn zu machen.

Gertie, deren Cousine zu den Entführungsopfern gehört und Charlene, eine vorlaute lesbische Punkerin, begeben
sich – bewaffnet mit einem Elektroschocker und einer riesigen Portion Mut – auf die Suche nach dem Entführer und ver­suchen, ihn auf den nächt­lichen Straßen von ­Hornbeam Ridge in eine Falle zu locken.
Als sie während ihrer Streifzüge durch eine plötzliche, ­ungewollte Heldentat kurz­zeitig ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt werden, geraten sie in den Fokus des Entführers … und dieser ist gefähr­licher und gerissener, als sie jemals vermutet haben.

Sie hatten ihn unterschätzt!

An ihrem ersten Tag im neuen Job trifft die Kellnerin Gertie gleich auf einen unfreundlichen Gast, der sie zum Heulen bringt, das bekommt Kollegin Charlene mit und rächt sich auf ihre ganz eigene Art. So werden die beiden Frauen zu Freundinnen und Gertie erzählt nebenbei, dass sie auf der Suche nach dem Entführer ihrer Cousine nachts die Straßen abklappert, in der Hoffnung, so auf ihn zu treffen.
Charlene findet das zu gefährlich und hat ein Auge auf ihre Freundin.
Die beiden begegnen zwar nicht auf den gesuchten Killer, vereiteln jedoch eine Kindesentführung und erlangen so seine Aufmerksamkeit, was sich schon bald als ziemlich schmerzhaft erweist …

Zwei Frauen, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen und ein perfider Serienkiller, die drei könnten gegensätzlicher nicht sein. Ken, der Familienvater, der seine Frau nicht verärgern möchte, Charlene, eine punkige Lesbe, die sich holt was sie will und Gertie, die eigentlich nur ihre verschwundene Cousine sucht und damit den Stein ins Rollen bringt.
Die beiden Frauen sind interessante, vielschichtige Charaktere, ohne Zweifel, doch ich fand den Einblick ins Familienleben des Killers um einiges interessanter. Sowohl sein Sohn, als auch seine Frau machen ihm das Leben nicht gerade leicht und da muss natürlich ein Hobby zur Entspannung her. Das entspricht zwar nicht ganz der Norm, aber man muss es ja auch nicht immer anderen gleichtun, Briefmarken oder Bierdeckel sammeln, kann schließlich jeder. Unschön wird es jedoch, wenn die neugierige Ehefrau zu schnüffeln beginnt …
Mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben, außer, dass alles anders kommt, als man denkt, immerhin ist „Ewig schön“ ja ein Buch von Jeff Strand.
Natürlich kann man auch hier die Geschichte nicht ganz so bierernst nehmen, auch wenn es teilweise ganz schön zur Sache geht, denn die Charaktere sind einfach wunderbar überzeichnet, skurril, laut …
Mein Lieblingscharakter war übrigens weder Charlene, noch Gertie oder Ken, sondern, ach was, lest das Buch selbst, dann wisst ihr genau, wenn ich meine.^^
Trotzdem habe ich einen Kritikpunkt, eine Frage, die offen bleibt und mich wahnsinnig macht. Sie zu stellen, würde allerdings zu viel vorwegnehmen, also beschränke ich mich darauf, dass ich die ganze Zeit auf eine Erklärung oder mehr Informationen gehofft habe, leider kam beides nicht und das ließ mich ein wenig unbefriedigt zurück.

Natürlich muss man mit dem teils makaberen Humor von Jeff Strand klarkommen, ansonsten wird man an diesem Buch wohl keine Freude haben. Für mein kleines schwarzes Herzchen war es jedoch genau das Richtige und hat mir mal wieder gezeigt, wir Frauen habens halt einfach drauf.^^

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