„Suicide Hotline“ – Tim Miller

“ … Die Gesellschaft  hat uns diese ganzen ›Normen‹ gelehrt. Tatsache ist, für uns gelten sie nicht. Darum gibt es diesen Club. …“ (Seite 193)

eThe Horror Nation: »Tim Miller weiß, was seine Leser wollen, und er verwöhnt sie mit kranken, blutigen Storys. Miller wird sicher ein Kult-Autor!«
Dieser Band enthält zwei Bücher von Tim Miller. Extreme-Horror-Geschichten vom Feinsten.

„Suicide Hotline – Geschichten aus dem Country Club“ enthält zwei Kurzgeschichten von Tim Miller. Bei der „Suicide-Hotline“ handelt es sich nicht, wie der Name vielleicht vermuten lässt, um Hilfe für Selbstmordgefährdete, vielmehr unterstützt das Team dort Menschen, die ihrem Leben ein Ende machen wollen, bei der Durchführung und hilft dabei, möglichst viele Leute mit in den Tod zu nehmen, bevor sie am Ende den Kunden exekutieren.
In „Country Club – Ladies´ Night“ hingegen gibt es ein Wiedersehen mit Sophie aus „Der Country Club“, die alles daran setzt, den Club zu zerstören. Der geheimnisvolle Mr. White heuert sie an und lässt sie in einen der Clubs einschleusen, wo sie erneut auf Brett trifft …

Bei „Suicide Hotline“ handelt es sich um die Fortsetzung von „Der Country Club“. Natürlich kann man das Buch auch lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, allerdings fehlen einem dann natürlich Sophies Erlebnisse im Club und man weiß nicht, warum sie so erpicht darauf ist, den Leuten dort an die Karre zu Pissen.
Die erste Geschichte macht uns mit Mr. Black und seiner Rolle bei der Hotline bekannt. Verschiedene Menschen nehmen im Darknet deren Hilfe in Anspruch und man kann sich ein Bild davon machen, wie dort gearbeitet wird, unter anderem wird dort ein ganz neues Licht auf die Amokläufe an amerikanischen Schulen geworfen und wer sagt uns, dass es solche Dinge nicht tatsächlich bereits gibt? Erschreckend, aber nicht so weit hergeholt.
Im zweiten Teil ist Mr. Black der Gegenspieler von Sophie, die von Mr. White aus dem Gefängnis geholt wird, um den Machenschaften des Country Clubs ein Ende zu bereiten. Sie bekommt einen neuen Namen, einen neuen Lebenslauf und wird in eine Runde reicher Frauen eingeführt, von denen sie tatsächlich bald eine Einladung in den Club erhält. Um dort Mitglied zu werden, muss sie jedoch Dinge tun, die ihr zutiefst zuwider sind. Allein schon aus diesem Grund hat sie meine vollste Sympathie und ich kann ihren Zwiespalt total verstehen. Auf der einen Seite widert sie das Foltern und Morden total an, auf der anderen muss sie sich natürlich erstmal beweisen, um dazuzugehören und da ist die Einladung zu einem ganz speziellem Essen fast schon das geringste Übel…
Ein weiterer Pluspunkt geht an Mr. Black und Mr. White, wie die Namen schon sagen, scheint es da einen Zusammenhang zu geben. Wer Mr. Black ist, weiß man, aber White? Er holt Sophie aus dem Gefängnis und setzt sie auf den Club an, mehr ist über ihn nicht bekannt, seine Rolle scheint jedoch dieselbe wie die seines Gegenspielers zu sein. Da dies erstmal das letzte Buch von Tim Miller im Festa Verlag ist, wird es wohl ein Geheimnis bleiben, schade, aber durchaus nachvollziehbar…
Ach und bevor ich es vergesse, ich finde die Farbgebung der beiden Bände sehr gelungen, so sieht man sofort, dass sie zusammengehören.

Beide Geschichten sind typisch für Tim Miller, kurz und schmerzvoll. Wer ein Problem mit Gewalt hat und selbst Mutter oder Vater ist, sei vorgewarnt, einige Vorkommnisse sind nicht so leicht zu verdauen, im wahrsten Sinne des Wortes. Trotzdem hat mir diesmal etwas gefehlt, was genau, kann ich nicht mal genau sagen, vielleicht lag es am anderen Übersetzer? Dennoch ist ein Buch von Miller immer noch perfekt für einen Abend auf der Couch, ein kurzes Abtauchen in das Reich von Blut und Schmerzen, aus dem man pünktlich zur Schlafenszeit wieder zurück ist. Wenn man denn noch schlafen kann…^^
Trotzdem für mich nicht sein bestes Werk, 3,5 von 5 Miezekatzen.

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