… „Du bist ein Arsch und das ist die Wahrheit! Schmor in der Hölle!“ … (Seite 7)
EIN TOTER.
EIN LABOR.
FÜNFUNDVIERZIG POTENTIELLE MÖRDER.
Kommissar Lohen traut seinen Augen nicht: Der respektabelste Mitarbeiter eines Berliner Labors wird verbrüht aufgefunden und schnell ist klar, dass der Mörder unter der Belegschaft zu finden ist.
Statt mit der Polizei zusammenzuarbeiten, schweigen die Angestellten und brauen ihre eigenen Gerüchte … ein tödlicher Fehler!
Spannung pur auf allen Seiten. (Sandy Mercier)
Spannend wie ein Aufschrei gegen Achtlosigkeit der Menschen, Inhaltlich wertvoll und nicht nur für Krimi-/ Thriller-Fans eine Geschichte die eins mit sich bringt: Nachdenklichkeit! (Beate Majewski)
Als die Ermittler Lohen und Falke in ein Labor gerufen werden, erwartet sie ein doch etwas ungewöhnlicher Mord, denn dort ist ein leitender Angestellter im Autoklav buchstäblich zu Tode gekocht worden. Zutritt zu den Laboren haben nur Mitarbeiter, doch da jeder Schutzkleidung tragen muss, gibt es keinerlei verwertbare Spuren und mehr als genug Verdächtige.
Hinzu kommt, dass das Opfer nicht sonderlich beliebt war, aber keiner will darüber reden …
In „(M)Achtlos“ widmet sich Nadine Teuber zweifelsohne einem wichtigen Thema, auch wenn ich die Geschehnisse etwas an den Haaren herbeigezogen finde. Natürlich sind Machtkämpfe in Unternehmen an der Tagesordnung, das Anschwärzen und Anprangern von Kollegen leider auch und so finde ich es richtig, dass auch die Literatur sich dem Thema Mobbing widmet.
Leider hatte ich mit der Umsetzung einige Probleme, besonders mit der Zeitform, denn das Buch ist in der Gegenwart geschrieben, das hat mich genervt und immer wieder meinen Lesefluss gestört. Das ist Geschmackssache, aber hier war es für mich einfach unpassend.
Des Weiteren finde ich die gesamte Belegschaft der Firma, nun ja, sagen wir mal, dezent merkwürdig. Ganz ehrlich, jeder ist irgendwo unzufrieden mit sich, seinem Leben, seinem Job, was auch immer, aber wer zum Teufel lebt seinen Frust so aus? Und warum lässt man es erst so weit kommen? Hier kann ich nur etwas ungläubig mit dem Kopf schütteln, das Ganze erscheint mir doch ein wenig realitätsfremd. Die Einblicke in den Laboralltag hingegen fand ich als Laie sehr interessant, von einem Reinraum hab ich vorher noch nie was gehört und bin jetzt wieder ein bisschen schlauer, man lernt halt nie aus.
Kommissar Lohen und seine Partnerin Nicole Falke ergänzen sich prima, während er eher der aufbrausende, grummelige Typ ist, versucht sie es auf die freundliche Art und kommt damit meistens weiter, die beiden bilden ein gut funktionierendes, sympathisches Ermittlerduo. Vom Rest der Protagonisten kann man das jedoch nicht behaupten, eigentlich möchte man mit keinem von denen etwas zu tun haben. Außerdem sind es einfach zu viele Verdächtige, da verliert man schnell mal den Überblick. Dafür sind die Morde gut in Szene gesetzt, nein, mit den Opfern möchte man auf keinen Fall tauschen, denn besonders gut meint man es mit ihnen nicht. Gut, dass ist meistens so, aber die Todesarten sind doch schon sehr garstig.
Erschreckend, wozu Menschen fähig sind, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, trotzdem hat mich das Buch nicht komplett überzeugt, manches scheint mir einfach zu weit hergeholt. Die Aussage jedoch halte ich für sehr wichtig, die sollten sich eine Menge Leute zu Herzen nehmen. Trotzdem gibt es von mir aus oben genannten Gründen für „(M)Achtlos“ nur 3 von 5 Miezekatzen.