“ … Also los!, fasste sie ihren Entschluss.
Vor der Reise holte sie sich einen leckeren Hafenarbeiter, dann schwamm sie ins Abenteuer. …“
Die thailändische Hotelangestellte Apinya traut ihrem Glück kaum. Sie hat sich den gutaussehenden Amerikaner Tom geangelt und genießt die Affäre mit ihm in vollen Zügen.
Alles scheint perfekt, doch dann geschieht Entsetzliches! Während das Mädchen sich, von vermummten Gestalten gefesselt, vor Schmerzen in einem Reisfeld windet, scheint ihr Körper sich zu verändern.
In den folgenden Wochen werden am Ufer des Mekongs grauenhaft verstümmelte Leichenteile angeschwemmt. Forensiker entdecken daran DNA-Spuren, die keiner uns bekannten Lebensform zuzuordnen sind.
Apinya arbeitet im Hotel und hat eine Affäre mit einem Gast, von der sie hofft, dass mehr daraus wird, denn Tom wäre ein guter Fang und bedeutet vor allem finanzielle Sicherheit. Als sie mit dem Rad nach Hause unterwegs ist, werden ihre Zukunftspläne jedoch jäh zunichte gemacht, als sie in einem über den Weg gespannten Netz landet. Vier schwarz gekleidete Männer mit Motorradhelmen fesseln, missbrauchen und vergewaltigen sie, dabei verspürt sie ein Brennen, als würde sie in Flammen stehen. Als ihre Peiniger schließlich von ihr ablassen, spürt die junge Frau, dass sich ihr Körper verändert.
Wieder mal eine Geschichte, die es mir ein bisschen schwer macht,allein schon, weil ich die Protagonistin nicht wirklich sympathisch finde, was wohl auch daran liegt, dass so ein bisschen der Eindruck erweckt wird, dass Apinya auf der Suche nach einem Sugardaddy ist, der sie aushält. Gut, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen krass, brachte sie mir aber eben nicht unbedingt nahe.
Mein zweites Problem waren die behelmten Männer. Und jetzt Achtung, den einen oder anderen SPOILERT das vielleicht etwas. Aber wer zum Teufel waren sie, wo kamen sie her und warum haben sie sich ausgerechnet die junge Frau ausgesucht. Zufall? Absicht? Ich mach mir über sowas halt immer Gedanken und wenn solche Dinge dann im Raum stehen bleiben, werd ich verrückt. Verrückt gemacht hat mich auch Apinya selbst, denn einerseits tun ihr die Menschen leid, sie ist ja zumindest „teilweise“ noch eine von ihnen und sie will keinem sinnlos Schmerzen zufügen, andererseits genießt sie ihre Häppchen ganz besonders, irgendwie passt das für mich nicht so recht zusammen.
Das klingt jetzt vielleicht nach verdammt viel Kritik, aber alles in allem hat mich „Blutiges Wasser“ von Pjotr X doch gut unterhalten. Auf 22 Seiten passen nicht so viel Inhalt, das ist mir schon klar, trotzdem finde ich es schade, dass die Hintergründe im Dunkeln bleiben. Dafür ist das Setting sehr gut gewählt, ich habe die ganze Zeit so kleine Fischerboote auf dem Fluss dahinschippern sehen mit einem malerischen Sonnenuntergang im Hintergrund und dann, nun ja …^^
Für 22 Seiten finde ich den Preis doch etwas hoch, wenn man bedenkt, was ein eBook sonst kostet, aber meine Neugier zwingt mich dennoch immer wieder die nächste Ausgabe zu kaufen, ja, so ist es halt manchmal im Leben. „Blutiges Wasser“ bietet kurzweilige Unterhaltung, trotzdem fehlt mir hier und da zumindest eine klitzekleine Erklärung der Geschehnisse. So vergebe ich am Ende 3,5 von 5 Miezekatzen und bin froh, dass momentan doch eher keine Badesaison ist.^^