„Denn zum Töten sind sie da“ – Andrew Holland

“ … Ich habe mal gelesen, dass rothaarige Frauen anders riechen. Intensiver, würziger, herber. Ich weiß nicht, ob mein Gehirn mir einen Streich gespielt hat oder ob ich damals zu jung war, als ich zum ersten Mal in den Genuss des Geruches kam, aber ich kann bestätigen, dass es stimmt. …“

Er liebt seine Puppen, wenn sie aussehen, wie die toten Frauen aus seinen Videos.
Washington D.C. wird von einer entsetzlichen Mordserie erschüttert. Man nennt ihn den Doll-Killer – eine unmenschliche Bestie, die längst ihr nächstes Opfer im Visier hat. Seine Signatur: Er richtet die Leichen wie Puppen her, die er an den Fundorten mit der Umgebung verschmelzen lässt. Seine sadistischen Fantasien steigern sich mit jeder Bluttat und er scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Mit einem perfiden Plan wird er das FBI überlisten, wenn ihn niemand aufhält. Howard Caspar jagt mit seinem Team einen skrupellosen Serienmörder, der seine blutigen Spuren extrem gut zu verwischen weiß. Bis der Killer dem FBI-Agenten zu nah kommt. Viel zu nah …

Eine tote Frau wird in einem Beet im Rosenpark gefunden, der Doll Killer hat wieder zugeschlagen und es ist bereits die dritte Leiche. Alle sind rothaarig und sehen auf den ersten Blick aus, als würden sie schlafen, bei näherer Betrachtung fallen jedoch Verstümmelungen auf, die selbst die Ermittler schlucken lassen.
Als bei der Leiche Teile von einem Insekt gefunden werden, zieht man Dr. Dana Yolanda Shane, eine forensische Pathologin hinzu, der ein gewisser Ruf vorauseilt, nicht ganz unberechtigt, wie sich noch zeigt.

In Band 10 bekommt es Howard Caspar mit einem Killer zu tun, der rothaarige Frauen tötet, verstümmelt, anschließend wie Puppen herrichtet und ablegt. Klingt erstmal interessant, allerdings ging mir diesmal alles ein wenig zu schnell. Erst tappen die Ermittler ewig im Dunkeln und haben keine Ahnung, wer der Mörder ist und dann geht alles Knall auf Fall. Auch das Motiv wird irgendwie nur so nebenbei abgehandelt, ja, man weiß am Ende, warum er diese Taten begangen hat, aber die Erklärung dafür ist mir doch etwas zu knapp ausgefallen, auch wenn der Killer immer wieder selbst zu Wort kommt und in Ich-Form über seine Gedanken und Gefühle erzählt.
Außerdem erhält der Leser einen Einblick in Danielles Leben, sie ist das aktuelle Opfer des Doll Killers.

Kleiner Spoiler:
Immer wieder schweift die Story zu Howards Familie und den beiden Kindern ab, bis die Idylle jäh unterbrochen wird. Die Entwicklung der Adoptivtochter habe ich ja bereits in den vergangenen Bänden mitverfolgt, umso mehr schockieren natürlich die neuesten Vorkommnisse, da ich gehofft habe, dass die Kleine nun endlich zur Ruhe kommt, aber man ahnt bereits Böses.

Auch bei „Denn zum Töten sind sie da“ ist das Cover wieder in Schwarz, Weiß und Rot gehalten und passt damit perfekt zu den Vorgängern. Ich persönlich finde ja, man sollte den Büchern einer Reihe auch ansehen, dass sie zusammengehören, leider sehen das aber nicht alle Verlage so. Für mich gibt es (fast) nichts Schlimmeres, als wenn mitten in einer Reihe plötzlich das Format geändert wird, oder man auf die Idee kommt, es mal mit einem neuen Outfit fürs Buch zu versuchen. Grrrr, das geht gar nicht …
Aber zurück zum Thema. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Howards Team, außerdem hat Andrew Holland  mit Dr. Shane einen sehr interessanten neuen Charakter geschaffen, der sich sicherlich gut in Caspars Crew machen würde. Ich wage zu hoffen, dass es nicht ihr letzter Auftritt war, denn auch wenn die Dame ganz schön kratzbürstig und von sich selbst überzeugt ist, so fand ich sie dennoch sympathisch, als Frau muss man sich halt irgendwie durchsetzen. Und mal ehrlich, eine Gottesanbeterin auf der Schulter hat doch was.^^

Alles in allem ein typischer Fall für Caspar und seine Leute, brutal geht es da ja immer zur Sache, sonst würde man sie nicht rufen. Wer die Reihe kennt, wird auch diesen Teil wieder mögen, der Rest sollte zum besseren Verständnis mit „Wie sehr willst du leben?“ anfangen, um der Entwicklung der Charaktere folgen zu können.
Ich vergebe 4 von 5 Miezekatzen und ich möchte mehr von Dana Shane.

01. Wie sehr willst du leben?
02. Wovon träumst du?
03. Lass uns spielen
04. Im Namen der Tochter
05. Sie kamen nie zurück
06. Highway des Todes
07. Tödliches Misstrauen
08. Lautloser Feind
09. Die Haut meines Mörders
10. Denn zum Töten sind sie da
11. „Spur aus Blut“

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