„Hexensaft“ – Simone Trojahn

“ … Diese Gabe hatte einen Preis, den man auch dann bezahlen musste, wenn man nie darum gebeten hatte. Der Fluch kam mit der Geburt, ohne einem die Wahl zu lassen. Geschenke, die einem direkt in die Wiege gelegt wurden, konnte man nicht einfach so ablehnen. …“ (Seite 77)

Hattest du als Kind Angst vor der bösen Hexe? Hoffentlich ist sie dir nicht gefolgt …

Drei böse Nachtgeschichten

Drei grenzüberschreitende Kurzgeschichten für extreme Leser.
Doch Achtung: Der Abstieg in die Abgründe des menschlichen Verstandes erfolgt auf eigene Gefahr.

Simone Trojahn schreibt drastisch und absolut schonungslos.
Sensible Leser sollten von ihren Büchern Abstand nehmen.
Alle anderen können sich auf ein knallhartes Leseerlebnis mit Gänsehautgarantie freuen.

• Hexensaft 1
Die Freunde Mika und Tobi wollen ihre Reisekasse aufbessern, um an das nötige Kleingeld zu kommen, beschließen sie, die gruselige alte Schachtel aus der Nachbarschaft zu beklauen. Allerdings schlägt der Plan fehl, es scheint sogar fast so, als wären sie erwartet wurden und nachdem beide von dem ihnen angebotenen Apfelsaft getrunken haben, ist nichts mehr, wie es einmal war…

• Hexensaft 2 – Der Sohn
Milo ist der Sohn einer Hexe und so für ihr leibliches Wohl zuständig, Nahrung zu beschaffen wird allerdings immer schwieriger…

• Hexensaft 3 – Die Tochter
Valerie soll an ihrem 18. Geburtstag von ihrer Mutter in die Welt der Hexen eingeführt werden, allerdings wäre sie viel lieber ein normaler Teenager, der Freunde hat und sich nicht zu Hause verkriechen muss…

Gleich zu Beginn, dieses Buch von Simone Trojahn gibt es als signiertes Hardcover nur in der limitierten Redrum Weihnachtsbox, deswegen gibt es hier auch keine Preisangabe.
Es enthält die drei Kurzgeschichten Hexensaft 1, 2 und 3, wobei es die ersten beiden schon als dünnes Taschenbuch zusammen mit einer Kurzgeschichte von A. C. Hurts mit fast gleichem Cover gibt. Ich fasse also zusammen: helles Cover – gebundene limitierte Ausgabe, dunkles Cover – Taschenbuch ohne die dritte Hexensaft-Geschichte.
Nun aber zurück zum Buch.
Ich gehe davon aus, dass es sich alle Storys um dieselbe Hexe drehen, denn es gibt da einige Parallelen, zum Beispiel, die geerbte Villa. In der ersten Geschichte ist namenlos, wird immer nur als die Alte bezeichnet, (es kann auch sein, dass ich den Namen schlicht und ergreifend überlesen habe) in der zweiten heißt sie Elvira und in der dritten dann Camilla, schon etwas verwirrend.
Außerdem erleben wir die Kurzgeschichten aus unterschiedlichen B
lickwinkeln, während es in der ersten um Tobi, das Opfer geht, begleiten wir in der zweiten den Sohn, der sozusagen für seine Mutter arbeitet, eigentlich nichts weiter als ein billiger Angestellter ist. Erst die Tochter in der letzten Story steht auf Augenhöhe mit ihrer Mutter.
Es war interessant, etwas über den Stand von Söhnen und Töchtern der Zauberinnen zu erfahren, hier ziehen die Männer eindeutig den Kürzeren und die holde Weiblichkeit hat das Sagen, vielleicht sollten wir uns daran mal ein Beispiel nehmen.
Dennoch scheint mir persönlich ein Leben als Hexe wenig erstrebenswert, immer jung zu bleiben hat schließlich seinen Preis.

Wer auf garstige alte Weiber, Blut und Sex steht, kommt hier voll auf seine Kosten, allerdings sollte
derjenige nicht empfindlich sein, denn Körperflüssigkeiten jeder Art fließen hier fast im Akkord.
Die teilweise echt ekligen Beschreibungen und der blutigen Einblick ins nicht immer einfache Hexenleben sind mir jedenfalls 4 von 5 Miezekatzen wert.
Apropos Miezekatze, wo waren denn die dämonischen schwarzen Begleiter?^^

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