„Blutmond über Ashwood“ – Lumiel H. Nox

“ … Während er dort kauerte und seine unvorstellbare Tat betrauerte, fand seine Zung plötzlich den Weg durch die klebrige Lache aus frischem Blut, die sich unter dem leblosen Körper angesammelt hatte.
Eine Explosion aus süßlichen und eisigen Akzenten umspielte seine Geschmacksknospen. …“ (Seite 34)

Das Leben von Dr. Alaric Bathory ändert sich schlagartig, als ein verstorbener Patient vor seinen Augen wieder zum Leben erwacht, sich in eine wildgewordene Bestie verwandelt ― und ihn anfällt. In dem Arzt beginnt eine grauenhafte Verwandlung, die jedes Licht aus seinem Leben tilgt. Nicht nur, dass er alles verliert, was ihm am Herzen liegt, auch sein Heimatort Ashwood scheint plötzlich wie leergefegt. Ursache kann doch unmöglich dieser Grippevirus sein, gegen den er eigentlich zu kämpfen geglaubt hatte. Alaric will sein blutiges Schicksal nicht akzeptieren. Entschlossen macht er sich gemeinsam mit seinen Freunden auf die Suche nach Antworten und schon bald wird ihm klar, dass die Bedrohung noch weit größer ist, als zunächst angenommen. Sollte der Blutmond über Ashwood vollends erwachen, gibt es kein Zurück mehr. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Doch schafft es Alaric rechtzeitig, nicht nur seine heimtückischen Feinde, sondern auch das eigene innere Monster zu besiegen?

Ashwood im Jahre 1918: Erst verstirbt dem Chirurgen Alaric Bathory ein Patient auf dem Operationstisch, dann bricht plötzlich die Hölle los, als sich der vermeintliche Tote im Arm seines Assistenten verbeißt. Den Doktor greift das untote Wesen ebenfalls an, doch er kann nach Hause zu seiner schwangeren Frau fliehen, bemerkt aber, dass er sich zu verändern beginnt und erschrickt vor seinem eigenen Spiegelbild. Am Ende hat ihn die Seuche, die immer mehr Opfer fordert doch erwischt, mit dramatischen Folgen. 

Eigentlich ist „Blutmond über Ashwood“ bei mir ja schon Mitte April eingezogen, ein paar Tage nach dem Release, da ich die Ausgabe mit dem Farbschnitt bestellt hatte und gelesen hab ich es auch gleich, aber irgendwie hänge ich mit meinen Rezensionen mal wieder mächtig hinterher. Ein paar Tage Urlaub wären toll, so zum Abarbeiten, erwähnte ich ja schon. Nun aber genug gejammert, zurück zum Thema.
Lumiel H. Nox erstes Buch beginnt mit einem kurzen Rückblick in die Kindheit von Alaric, ihrem Helden, bevor sich die Ereignisse überschlagen. Sofort ist man als Leser mitten im Geschehen und hat eine Verbindung zu Alaric, dem das Leben einen ziemlich miesen Streich spielt. Anfangs mit seinem neuen Leben als Vampir total überfordert, findet er Hilfe bei seinen Artgenossen Joelle und Fadila, während seine Heimatstadt dem Untergang geweiht scheint und das Blut durch die Straßen fließt. Der Arzt in ihm ist der Überzeugung, dass er ein Heilmittel entwickeln kann, aber natürlich stößt das nicht unbedingt auf Gegenliebe bei den anderen Blutsaugern…
Trotz seines kleinen „Ausrutschers“ zu Beginn des Buches schließt man Alaric ins Herz und leidet mit ihm. Er lebt praktisch zwischen zwei Welten, obwohl er ein Vampir ist, existiert in ihm auch noch ein menschlicher Teil und der möchte dem ganzen Spuk ein Ende machen, obwohl das Dasein als Blutsauger durchaus Vorteile hat. Dann ist da noch Joelle, sein Lehrmeister, ein  geheimnisvoller, interessanter Charakter, der ihm bei Gefahr immer zur Seite steht, die undurchschaubare Vampirin Fadila und, nicht zu vergessen, seine tierische geflügelte
Begleiterin Isra, die bei mir einen Stein im Brett hat.
Jede der Figuren hat eine nachvollziehbare Geschichte, die sie antreibt und auch die Autorin hat eine besondere Verbindung zur dunklen Seite, die sie hier perfekt ausleben kann. Ich jedenfalls freue mich auf die Fortsetzung, auch wenn die wohl noch etwas auf sich warten lassen wird.

„Blutmond über Ashwood“ ist ein gelungenes Erstlingswerk, an dem jeder Vampirfreund seine Freude haben wird. Es endet mit einem fiesen Cliffhanger, für mich als die Ungeduld in Person ist sowas immer eine echte Herausforderung, aber ich werde sie meistern. Allein schon, weil man beim Lesen sofort merkt, dass in der Geschichte und den Figuren eine Menge Herzblut steckt und das ist mir stolze 4 von 5 Miezekatzen wert.

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert