„Das Ritual des Sängers“ – Lars Robbins

“ … Die Sänger erzählten die Geschichten des Volkes, sie scharten die Menschen um sich und besaßen die Gabe, das Wissen weiterzugeben … so wie heute  das Fernsehen. …“  (Seite 36)

Eine abgelegene Villa. Ein düsteres Geheimnis. Ein tödliches Ritual.
Als die aufstrebende Drehbuchautorin Kathryn Mercer die Chance erhält, mit dem berühmten Schriftsteller Lars Robbins zusammenzuarbeiten, ahnt sie nicht, in welchen Albtraum sie gerät.
In der abgeschiedenen Villa an der kalifornischen Küste lauern düstere Geheimnisse und eine KI namens Elysia, die mehr ist, als eine gewöhnliche Schreibhilfe.
Kathryn wird in einen Strudel aus Manipulation, Wahnsinn und Mord gezogen. Kann sie der tödlichen Macht des „Rituals des Sängers“ entkommen?

Kathryn ist überrascht, dass ausgerechnet sie das Drehbuch für die Verfilmung von „Blut“, Lars Robbins Bestseller, schreiben soll und dann auch noch zusammen mit dem Autor. Doch nicht nur sein abgelegenes Anwesen auf einer Klippe sorgt für Unbehagen, auch die Nutzung einer besonderen Schreib-KI bringt sie an ihre Grenzen.

Ihr mögt Thriller und seid auf der Suche nach der passenden Bettlektüre? Dann ist „Das Ritual des Sängers“ wie dafür gemacht, euch einen oder zwei Abende Gesellschaft zu leisten.

Als Kathryn das Drehbuch für die Filmumsetzung des Bestsellers „Blut“ bei Netpix schreiben soll, ist sie begeistert, immerhin ist diese Chance, ihre Karriere endlich in Fahrt zu bringen. Einen Haken hat die Sache allerdings, auch Lars Robbins, der Autor, möchte seinen Anteil dazu beitragen und so macht sie sich auf den Weg zu seiner abgelegenen Villa  an den Klippen, dass eine düstere Vergangenheit hat.
Und dann ist da noch „Elysia“, eine KI, die extra für den Autor entwickelt und seinem Schreibstil angepasst wurde.  Eigentlich soll sie Kathryn nur unterstützen, doch das Schreibprogramm übernimmt Schritt für Schritt die Kontrolle über das Projekt.

Lars Robbins Kurzthriller weiß zu unterhalten unterhalten, wenn es nach mir ginge, hätte er gern noch ein paar Seiten mehr haben dürfen. Gerade weil einige interessante Dinge nur erwähnt oder kurz angeschnitten werden. Margret Astor zum Beispiel, die Schauspielerin, der das Anwesen vorher gehörte, ist eine sehr interessante Figur. Aber auch Lars Robbins ist ein Rätsel. Der angesehene Autor scheint ein netter Mensch zu sein, bis, nun ja …
Hier muss ich übrigens mal anmerken, wie witzig ich es finde, dass sich der Autor selbst zur Hauptfigur in seinem eigenen Buch gemacht hat. Außerdem gibt es eine Menge Anspielungen, die offensichtlichste ist wohl die Firma „Netpix“, die das Drehbuch für die Verfilmung in Auftrag gibt. Wer könnte das denn wohl sein?^^ Trotz der Kürze findet man hier einige solcher kleiner liebenswerter Details und auch die Story hat es durchaus in sich. Kathryns Selbstzweifel nicht gut genug für diesen Job zu sein und die manipulative KI sind ebensogut umgesetzt wie die seltsamen Vorgänge, denen sie auf den Grund gehen möchte. Doch wie sagt der Autor, den sie einst so bewundert hatzu ihr? „Menschlichkeit ist eine Schwäche, Kathryn. Eine Fessel, die uns davon abhält, nach Größerem zu streben. …“

Toll geschrieben, spannend erzählt und mit genau die richtige Länge für eine gruselige Gute-Nacht-Geschichte, wobei da durchaus noch Stoff für mehr gewesen wäre. Ich für meinen Teil hätte auch ein „komplettes“ Buch verschlungen, aber man nimmt, was man kriegen kann und das ist mir 4 von 5 Miezekatzen wert.

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