„Ashes – Brennendes Herz“ – Ilsa J. Bick

“ … Es brannte wie Feuer, ein Laserstrahl, der ihr sengend durchs Hirn fuhr. Inn ihren Ohren ein plötzlich metallisches Klirren. die Welt um sie herum erst rot, dann glühend weiß, und dann stolperte sie, fiel über die eigenen Füße, stürzte. Etwas Nasses und Heißes schoss ihr die Kehle hoch und tropfte ihr übers Kinn. …“ (Seite 33) 

Wie weit würdest du gehen, 
Um deine Liebe zu retten?

Er blickte zu ihr hinab. Zarte, makellose
Schneekristalle legten sich auf sein Haar.
»Meinst du das ernst?«
Sie waren einander so nahe, dass sie das
Pulsieren seiner Halsschlagader sah.
»Ja«, antwortete sie, »das meine ich ernst.«
»Dann möchte ich, dass du mir etwas versprichst«, sagte er.
Alex‘ Herz begann laut und heftig zu pochen. »Was?«
»Falls ich mich verändere«, begann Tom,
»versprich mir, dass du mich umbringst.«

Alex ist 17, hat einen Hirntumor und die Nase voll von Arztbesuchen und Chemotherapien, also macht sie sich aus dem Staub um draußen in der Natur ihren Kopf freizukriegen, so wie früher mit ihren verstorbenen Eltern.
Nach einer dreitägigen Wanderung trifft sie auf einen alten Mann, seine Enkelin und deren Hund, als plötzlich die Welt um sie herum verrückt spielt und danach ist nichts mehr, wie zuvor. Zusammen mit dem kleinen Mädchen muss sie sich nun durch die Wildnis schlagen und versucht herauszufinden, was passiert ist.

„Ashes – Brennendes Herz“ hab ich vor einer halben Ewigkeit mal für 1,99 € bei KIK vom Grabbeltisch erbeutet, zusammen mit Band 3 und seitdem stand es im Regal. Das Cover fand ich toll, der Klappentext ließ mich eine Liebesschnulze vermuten, aber das Cover war toll.
Und weil die beiden Bücher da so lange ungelesen im Regal standen, ist zumindest der erste Teil auf die Liste meiner „21 für 2021“ Challenge gewandert und war nun endlich fällig.
Als erstes muss ich sagen, dass der Klappentext meiner Meinung nach sehr unglücklich gewählt ist, denn man erwartet eine Liebesgeschichte, ich würde  das Buch jedoch eher unter Dystopie einordnen. Natürlich gibt es auch ein bisschen Herzschmerz, allerdings geht es eher ums Überleben in dieser neuen, feindlichen Welt. Mehr möchte ich dazu auch gar nicht schreiben, denn erst nach und nach kristallisiert sich heraus, was geschehen ist oder eben geschehen sein könnte.
Alex ist ein typischer Teenager, aber eben mit der Ausnahme, dass sie todkrank ist und das weiß sie auch. Ihr Geruchssinn hat sich bereits verabschiedet, ihr Arzt meint, es werden immer mehr Ausfälle folgen, eine ihrer Hände zittert bereits ständig. Sie hat die Pistole ihres Vaters im Gepäck und denkt über Selbstmord nach. Doch das Schicksal hat etwas anderes mit ihr vor, denn plötzlich geht die Welt vor die Hunde und sie steht alleine mit einem kleinen Mädchen da, für das sie die Verantwortung übernehmen muss. Ein bisschen viel Verantwortung für eine Jugendliche, die vor kurzem noch darüber nachgedacht hat, sich das Hirn wegzupusten. Und so macht Alex eine Veränderung durch, mit der sie selbst am wenigsten gerechnet hat.

Dass es neben den neuen Lebensumständen noch viele andere Dinge gibt, die man fürchten muss, ist klar, aber wem kann man in solchen Zeiten vertrauen, wer meint es wirklich gut mit einem?
Ich fand Alex von Anfang an sympathisch, auch wenn sie ein wenig wehleidig rüberkam, aber kann man ihr das wirklich verübeln, bei allem, was sie in ihrem jungen Leben schon mitgemacht hat? Sie wächst an ihren Aufgaben und bei dieser Reise habe ich sie gern begleitet, auch wenn sie ziemlich abrupt endet und deshalb muss jetzt erstmal Band 2 her, der dritte wartet dann ja bereits im Regal.

„Ashes – Brennendes Herz“ hat mich überrascht, positiv. Im Gegensatz zu den vielen anderen Teenagern in Büchern fand ich sie nicht nervig und konnte sogar ihren Gedankengängen folgen, außerdem mag ich Hunde und so vergebe ich für „Ashes“ 4 von 5 Miezekatzen und bin gespannt auf die Fortsetzung.

01. „Asches – Brennendes Herz“
02. „Ashes – Tödliche Schatten“
03. „Ashes – Ruhelose Seelen“
04. „Ashes – Pechschwarzer Mond“

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