„Dreizehn: du wirst den Tag nicht seh’n“ – Christina Staudinger

“ … Das Lächeln auf meinen Lippen gefror allerdings, als ich die folgenden Worte am anderen Ende des Telefons vernahm: „Lasst uns doch weiterspielen. Ich habe noch nie … eine Türe offengelassen, obwohl ich nicht wusste, wer da draußen ist.“ Auf der anderen Seite des Telefons war ein Piepsen zu hören.
Er hatte aufgelegt. …“ 

Ich habe noch nie… jemanden getötet.

Als Rose von ihrer Kollegin eingeladen wird, das Wochenende an einem abgelegenen und scheinbar idyllischen Ort zu verbringen, ahnt sie nicht, dass neben viel Alkohol auch schon bald Blut fließen wird. Ein anfangs harmloses Trinkspiel wird zu bitterem Ernst, als eine maskierte Gestalt beginnt, sein eigenes Spiel zu spielen…

Rose wird von ihrer Kollegin eingeladen, ein paar entspannte Tage in der Hütte von Jennys neuem Freund Ron zu verbringen. Neben Sarah, Louis und Jess, mit denen Rose ebenfalls zusammenarbeitet ist noch Max, ein Freund von Ron mit von der Partie und Roman, der Bruder des Gastgebers.
Nach einer kleinen Besichtigungstour beschließt man, mit einem Trinkspiel in den ersten Abend zu starten. Es fließt reichlich Alkohol, doch als plötzlich das Telefon klingelt, ist es vorbei mit der guten Stimmung. …

Ich lese ja gern Bücher von Selfpublishern und bin auch immer auf der Suche nach neuen Autoren, so bin ich auch bei „Dreizehn“ gelandet. Der Anfang ist durchaus spannend, allerdings startet das Buch auch gleich mit einigen Fehlern und das hat mich verrückt gemacht. Ein kleines Beispiel: “ … Deshalb schlug er vor, sie könnte ja ebenfalls Freunde mitbringen. Laut Jenny war Ron so in sie vernarrt, dass er sofort zustimmte.“ Wie jetzt, er stimmte seinem eigenen Vorschlag zu?
Etwas in der Art kommt immer mal wieder vor, aus einer Brüstung wird mal eben eine Rüstung, Uhren leuten und, was mich am meisten stört, immer wieder werden Worte wiederholt und das in unmittelbar aufeinanderfolgenden Sätzen. Nennt mich kleinlich, aber mich stört das extrem. Hier gab es wohl niemanden, der am Ende mal ein Auge auf das Werk geworfen hat, schon in den paar Klappentextsätzen stolpert man das erste Mal.
Ich lese recht schnell und neige so dazu, Fehler einfach zu „überlesen“, hier sind sie mich allerdings jedes Mal angesprungen und das hat meinen Lesefluss doch erheblich gestört.
Hinzu kommt, dass die Story an sich nichts Neues bietet, dieses „Gruppe macht gemeinsam einen Ausflug“ gibt es in so vielen anderen Filmen und Büchern. Klar kann man das Rad nicht neu erfinden, aber man kann den Leser überraschen. Wendungen einbauen, die er so nicht erwartet hätte. Leider punktet das Buch auch da für mich nicht und irgendwie musste ich ständig an einen recht bekannten Horrorfilm aus den neunziger Jahren denken, aber ich werde den Titel natürlich nicht nennen.^^
Hinzu kommt, dass die Charaktere für mich doch recht flach bleiben, was aber wohl auch der Länge geschuldet ist. Fühle ich mich durch Storys in der Ich-Perspektive sonst meist direkt ins Geschehen versetzt, zieht auch das hier irgendwie nicht.
Ihr seht, ich bin mit „Dreizehn“ nicht so richtig glücklich geworden und das tut mir auch ein bisschen leid, da es sich ja um das Debüt von Christina Staudinger handelt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es mich einfach nicht gefesselt hat und ich mit Rose nicht mitleiden konnte.
Auch wenn das jetzt alles ziemlich negativ klingt, so war „Dreizehn“ für mich kein „Abbruchkandidat“, ich wollte schon wissen, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag und natürlich auch, was der Grund für die ganze Aktion war. Weiterempfehlen würde ich es allerdings auch nicht …

So leid es mir auch tut, empfehlen kann ich das Buch nicht wirklich, Fehler – und das geht schon im kurzen Klappentext los -, ständige Wortwiederholungen und eine Geschichte, die auch nicht neu ist und man gefühlt aus jedem dritten Horrorfilm kennt. Wer allerdings Freude an den alten Slashern aus den Neunzigern hat, kann durchaus mal einen Blick riskieren.
Schade, aber mehr als drei Miezekatzen sind hier für mich leider nicht drin.

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