„Die Heimsuchung der Ivy Good“ – M. H. Steinmetz

“ … Anstelle des Flurs fand er sich in einer von Adern und faulfleckigen Linien durchzogenen, hautnassen Röhre wieder. Türen und Fenster hatten sich in monströse Vaginen verwandelt, die sich dem Rhythmus der Blitze folgend öffneten und schlossen. …“

Nach einem Banküberfall ist Ivy Good auf der Flucht. Als sie in Purgatory im berüchtigten Blood House Inn übernachtet, durchlebt sie von grausamen Visionen geplagte Stunden. Doch es sind mehr als nur fiebrige Träume. Ein finsteres Wesen hat sich in ihrem Kopf eingenistet und nagt mit scharfen Zangen an ihrem Geist. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Wahnsinn und Realität.

Wie lange kann Ivy dem Bösen noch widerstehen, ohne daran zu zerbrechen?

Vater Marcus ist müde. Der Exorzist zweifelt an Gott und sich selbst. Als ihm vom Erwachen einer uralten Dämonin berichtet wird, die in Ivy eingefahren sein soll, sieht er darin seine Chance, zum Glauben zurückzufinden. Wird es dem zweifelnden Priester gelingen, das finstere Wesen zu besiegen und Ivy Good zu retten?

Ivy und ihr Freund Seth haben gerade mal wieder einen Banküberfall erfolgreich hinter sich gebracht und wollen nun in einer kleinen abgelegenen Hütte warten, bis sich die Lage etwas beruhigt hat.
Doch Ivy hat merkwürdige Träume von einer pechschwarzen Frau, die ihr immer wieder verdammt nahe kommt und die ist verdammt gefährlich. Wie sich herausstellt, gibt es dieses Wesen tatsächlich und es will von Ivy Besitz ergreifen, denn sie hat es eingeladen.
Auch Vater Marcus kennt diese uralte Dämonin und er will Ivy retten, denn er hat schon einmal versagt …

Ich mag Storys über Dämonen und Besessenheit, dennoch ist „Die Heimsuchung der Ivy Good“ wieder mal ein Buch, dass es mir wirklich schwer macht, denn die Geschichte fand ich gut, allerdings ging mir die ständigen Sexszenen mehr als nur ein bisschen auf den Zeiger.
Egal wer gerade am Zug ist, Priester, Nonne, Kleinganove … es muss sich erstmal Befriedigung / Erleichterung verschafft werden, auf welchem Wege auch immer. Hätte sich das Ganze auf eine Person beschränkt, hätte ich damit leben können, so war es mir definitiv viel zu viel des Guten, zumal es die Handlung nicht ein Stück vorantreibt.
Ich habe nichts gegen Sex in einem Buch, wenn es wichtig für die Handlung ist, allerdings geht es meistens schlicht und ergreifend nur darum, dass gevögelt wird, Sex sells. Nun ja, mich schreckt das eher ab, wenn ich sowas lesen will, greife ich zu einem schlüpfrigen Roman. Aber genug dazu.
Das Buch von M. H. Steinmetz kommt mit fünf Charakteren aus, alle anderen sind mehr oder weniger nur schmückendes Beiwerk.
Zum ersten wären da Ivy und ihr Freund Seth, die sich ihr Geld mit kriminellen Delikten verdienen, allerdings verspürt man trotzdem eine gewisse Sympathie für das Gaunerpärchen, denn immerhin verletzen sie niemanden und stehen füreinander ein, anfangs zumindest.
Und dann taucht die dunkle Bedrohung auf, das Wesen, dass nach Blut und Gedärmen schreit und die Kontrolle über Ivy übernehmen will. Wild und ungezügelt, heruntergekommen und dennoch auf eine gewisse Weise sexuell anziehend, man ahnt bereits, was folgt. Trotzdem gibt es ab und an Abschnitte, die mir doch ein zumindest ein bisschen die Haare zu Berge stehen ließen, M. H. Steinmetz hat es geschafft, Situationen, in die seine Figuren kommen, sehr düster und bedrohlich zu beschreiben, das zu lesen hat richtig Spaß gemacht.
Der besessenen jungen Frau stellt sich Vater Marcus entgegen, ein Exorzist, der jedoch in letzter Zeit so einiges vermasselt hat, mit Gott hadert und natürlich immer wieder zu tief ins Glas schaut, keine wirklich neue Figur, trotzdem war er mir von allen Charakteren am sympathischsten, denn er versucht zumindest, die armen Seelen, die bei ihm landen, zu retten.  Schwester Claire, die ihn begleitet, ist eher ein bisschen, nun ja, nennen wir es mal merkwürdig, mehr will ich dazu allerdings gar nicht schreiben.^^
Der Plot an sich ist nicht neu und dennoch hat mich die Geschichte unterhalten, allerdings hätte ich gern mehr über Ivys und Seths Vergangenheit erfahren oder über Vater Marcus, aber vielleicht kommt das ja noch, denn, ein weiterer Kritikpunkt, das Buch hört einfach auf, als es am spannendsten ist.
Und ja, ich auch die Fortsetzung lesen, einfach, weil ich wissen will, wie das Ganze ausgeht, auch wenn ich da schon eine Vermutung habe, aber vielleicht überrascht mich der Autor da ja noch, wer weiß.

Mir persönlich wären mehr Handlung und weniger Sex lieber gewesen, aber man kann es bekanntlich nicht allen recht machen. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, dass ein bestimmtes Wort immer und immer wieder auftaucht und nein, ich werde es hier nicht nennen, denn ich bin ein braves Mädchen. Trotzdem möchte ich natürlich wissen, wie es mit Ivy weitergeht, auch wenn es bei „Die Heimsuchung der Ivy Good“ nur für 3 von 5 Miezekatzen reicht.

01. „Die Heimsuchung der Ivy Good“
02. „Der Exorzismus der Ivy Good“

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