„Hexenhaus“ – Fred Ink

“ … »Aber ich hätte es besser wissen müssen!«, brach es aus dem jungen Physiker hervor. »Ich habe all die Geschichten gehört, habe so oft gespürt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Menschen verschwinden, Erschütterungen in der Nacht, Farben und Lichter am Himmel, Behörden, die blind und taub zu sein scheinen …« …“

So hat sich Privatdetektiv Walter Dekker seinen ersten Fall in der Stadt nicht vorgestellt. Auf der Suche nach einer vermissten Studentin inspiziert er ein verfallenes Haus, in dem einst eine Hexe gelebt haben soll. Allerdings ist er nicht der Einzige, der an diesen düsteren Ort gelockt wird. Spätestens als die Haustür verschwindet und die Räume sich verändern, wird Dekker klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Ein rätselhafter Mörder treibt sein Unwesen in dem Gebäude, hinter jeder Tür lauern Gefahren. Und dann ist da auch noch dieser Fluch, der an Walters Hacken klebt. Kann das Böse, das im Hexenhaus umgeht, besiegt werden?

Walter Dekker, ein vom Pech verfolgter Privatdetektiv bekommt einen neuen Klienten. Der junge Physiker George Benson sucht seine von Lovecraft besessene Freundin, die in ein altes Hexenhaus eingestiegen und seitdem spurlos verschwunden ist. Vor Ort stellen sie fest, dass sie nicht allein in dem verfallenen Gebäude sind, das sie nicht mehr verlassen können. Doch das ist noch das kleinste Problem, denn das Innere des Hauses verändert sich immer wieder und jemand trachtet ihnen nach dem Leben.

Auch „Hexenhaus“, das neueste Werk von Fred Ink ist wieder eine Hommage an H. P. Lovecraft und das spürt man von der ersten Seite an. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Walter Dekker aus „Hinter den Winkeln“, der es dort ja mit einem mysteriösen Kult zu tun bekam. Als er den Auftrag eines verliebten Physikers annimmt, nimmt das Unglück seinen Lauf und von da an geht es rund. Ich mag den Ermittler, der das Unglück förmlich anzuziehen scheint, allerdings suhlt er sich ab und an zu sehr in Selbstmitleid. Auch der Rest der bunt zusammengewürfelten Truppe besteht nicht unbedingt aus Sympathieträger, vor allem die beiden Damen fand ich eher nervig, aber das ist nicht weiter tragisch. Allerdings habe ich ein anderes Problem mit dem Buch, es ist mir einfach ein bisschen zu viel des Guten. Von Anfang bis Ende peitscht der Autor mich durch das Geschehen, es gibt keinen ruhigen Moment, wird ständig abgedrehter. Immer wieder wechseln Welten, Zeiten und Charaktere, werden Dinge erwähnt, auf die für mich nicht genügend eingegangen wird. Was ich bei „Hinter den Winkeln“ noch sehr unterhaltsam fand, erscheint mir hier teilweise etwas zu übertrieben, allerdings ist es schwer ins Detail zu gehen ohne zu spoilern. Ohne Frage, Fred Ink schafft es immer noch, Bilder vor meinem geistigen Auge zu erzeugen, allerdings sind die mir diesmal ein bisschen zu grell und flackernd.

Als Lovecraft Fan sollte man definitiv mal einen Blick auf die Bücher von Fred Ink werfen, falls man sie noch nicht kennt. Als Einstiegslektüre würde ich allerdings eher etwas wie „Die Legende von Arc’s Hill“ empfehlen. „Hexenhaus“ ist für mich leider bisher das schächte Buch des Autors, mehr als 3 von 5 Miezekatzen sind diesmal leider nicht drin.

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