„Die Stadt der Träumenden Bücher: Buchhaim“ – Walter Moers, Florian Biege

“ … Nach dem traumverlorenen Dichterleben auf der Lindwurmfeste bescherte mir diese Stadt einen Hagelschauer von Eindrücken. Bilder, Farben, Szenen, Geräusche und Gerüche – es war berauschend, das Unbekannte zu erforschen. …“ (Seite 20)

Als der Pate des jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz stirbt, hinterlässt er ihm ein geheimnissvolles Manuskript. Dieses ist so makellos, dass Hildegunst nicht anders kann, als dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugehen. Die Spur führt ihn nach Buchhaim, der »Stadt der Träumenden Bücher«, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern in den Wahnsinn treiben und sogar töten können.

Band 1, „Buchhaim“, erzählt, wie Hildegunst in die Stadt der Träumenden Bücher kommt, wie es ihn dort in die Katakomben verschlägt, wo Bücherjäger sein Leben bedrohen und er auf das geheimnisvolle Volk der Buchlinge trifft.

Wie alle Bewohner der Lindwurmfeste will auch Hildegunst von Mythenmetz Dichter werden, allerdings hat er noch kein Buch geschrieben. Als sein Dichterpate stirbt und ihm ein Mansukript hinterlässt, macht sich Hildegunst nach Buchhaim auf, um dort hinter das Geheimnis der Seiten zu kommen. In Buchhaim dreht sich alles um Bücher, es gibt Buchläden, Druckereien, Antiquariate und Jäger, die im geheimnisvollen Labyrinth unter der Stadt nach Buchschätzen suchen und dabei alles andere als zimperlich vorgehen. Und natürlich verschlägt es Hildegunst ausgerechnet in die gefährlichen Katakomben, in denen seltsame Lebewesen hausen.

Walter Moers stand schon länger auf meiner Leseliste, allerdings hat es bisher keins seiner Bücher den Weg in meine Regale geschafft bis ich bei der wundervollen Artigrey auf die bildhafte Umsetzung von „Die Stadt der Träumenden Bücher“ gestoßen bin. Bunte Bildchen und Walter Moers, das waren gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, also hab ich zugeschlagen, allerdings erstmal nur bei Band 1 von 2, denn mit stolzen 25 Euro für 112 Seiten ist die Graphic Novel kein Schnäppchen. Natürlich habe ich das schnell bereut, denn sowohl die Geschichte als auch die zeichnerische Umsetzung sind einfach großartig und ich blieb am Ende des Buches ein wenig wehmütig zurück, weil ich nicht sofort zur Fortsetzung greifen konnte. Ja, manchmal ist das Leben schon wirklich hart.
Auch für Hildegunst, einen jungen Bewohner der Lindwurmfeste, der ein Manuskript geerbt hat, das einfach unbeschreiblich großartig ist. Aber von wem stammt es? Eine Antwort auf diese Frage kann er nur in Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher bekommen. Buchhaim ist eine riesige Stadt, in der sich alles um Bücher dreht, es gibt an jeder Ecke Buchläden, eine Menge Druckereien, Antiquariate laden zum Stöbern ein, für den jungen Drachen eine Welt, die er so nicht kennt und die ihn vollkommen fasziniert. Unter der Stadt befinden sich die Katakomben, die noch um ein Vielfaches größer sind. Dort gehen Buchjäger auf Schatzsuche, wer wertvolle Bücher findet, wird zum Idol. Und es ist gefährlich, denn in der Dunkelheit versuchen sich nicht nur die Jäger ihre Beute streitig zu machen, nein, dort hausen außerdem grauenvolle Wesen und auch die Bücher selbst können tödlich sein.
Wie bereits erwähnt, ist „Die Stadt der Träumenden Bücher: Buchhaim“ mein Einstieg in die geheimnisvolle Welt Zamonien von Walter Moers und ich habe mich sofort in sie und die in ihr lebenden Geschöpfe verliebt. Hildegunst von Mythenmetz ist noch ein Jungspund, der so einiges über das Leben zu lernen hat und damit der passende Held für diese Geschichte. Er ist ein wenig wehleidig, aber voller Tatendrang, man muss ihn einfach lieben. Wie er sind auch all die anderen Bewohner von Buchhaim grandios in Szene gesetzt, die Illustrationen sind ein wahrer Augenschmaus und ließen mich noch tiefer ins Geschehen eintauchen, dabei ist die Story an sich schon ganz nach meinem Geschmack, schließlich geht es um Bücher, wie könnte ich da widerstehen.^^

Der erste Band von „Die Stadt der Träumenden Bücher“ hat mich mehr als nur positiv überrascht, die Fortsetzung ist inzwischen natürlich eingezogen und über kurz oder lang werde ich mich dem „richtigen“ Buch widmen, ich bin mir sicher, da werde ich noch viele hier unerwähnte Dinge entdecken. Schauen wir mal, bisher scheint es fast so, als könnte das mit Walter Moers tatsächlich so etwas wie Liebe werden. Für „Die Stadt der Träumenden Bücher: Buchhaim“ vergebe ich 4,5 von 5 Miezekatzen. Wer wie ich noch nichts vom Autor gelesen hat, aber fantasievolle zauberhafte Geschichten mag, sollte hier unbedingt mal einen Blick riskieren und sich vom Preis nicht abschrecken lassen, das Werk ist es definitiv wert.

01. „Die Stadt der Träumenden Bücher: Buchhaim“
02. „Die Stadt der Träumenden Bücher: Die Katakomben“

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