„Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard“ – Neil Gaiman

“ … Nch dem Tod seines Vaters sang Odds Mutter immer seltener.
A
ber Odd verlor nie sein Lächeln, und die Dorfbewohner regten sich weiterhin darüber auf. Selbst nach dem Unfall, der sein Bein verkrüppelte, lächelte er weiter. …“ (Seite 14)

Tief in den Wäldern des Nordens begegnet der Wikingerjunge Odd den Göttern Odin, Thor und Loki. Die drei nehmen den Jungen mit auf eine abenteuerliche Reise nach Asgard, die Götterstadt. Denn nur einer wie Odd kann die Eisriesen von dort vertreiben und die Welt vom ewigen Winter befreien: Einer, der so fröhlich ist, einer, der so glücklich ist  –  wie Odd.

„Neil Gaiman erzählt ein spannendes und poetisches Märchen von einem, der auszog, um sich selbst zu finden – und der alle in Erstaunen versetzt, die vorher nie an ihn geglaubt hatten.“
DIE ZEIT 

Der kleine Odd hat es nicht leicht. Nachdem sein Vater gestorben ist, heiratet seine Mutter wieder, doch sein Stiefvater interessiert sich nicht für den eigenbrötlerischen verkrüppelten Jungen und so verbringt der seine Zeit in den Wäldern. Dort trifft er auf Fuchs, Adler und Bär, die eigentlich die Götter Odin, Thor und Loki sind und Asgard vor den Frostriesen retten müssen. 

Odd ist ein Name, der Glück bringen soll, doch das Schicksal hat es mit dem Wikingerjungen bisher nicht wirklich gut gemeint. Die Bewohner seines Dorfes finden ihn merkwürdig, weil er immer lächelt, auch wenn das Leben ihm übel mitspielt. Eines Morgens beschließt er, sein Dorf hinter sich zu lassen und sich in der alten Waldhütte seines Vater einzuquartieren. Dort hilft er einen Bären, der mit einem Fuchs und einem Adler unterwegs ist. Die Drei können sprechen und behaupten sie wären die verwandelten Götter Odin, Thor und Loki und brauchen seine Hilfe bei ihrer Rückkehr ihre Heimat Asgard.
„Der lächelnde Odd …“ ist ein Buch, das Mut macht, nicht nur für Kinder. Neil Gaiman zeigt hier einmal mehr, dass man auch etwas bewegen kann, wenn man eben nicht dem Durchschnitt entspricht, so wie Odd. Der 12-Jährige ist den Dorfbewohnern nicht nur unheimlich, er hat noch dazu ein verkrüppeltes Bein, lässt sich aber trotz allem nicht unterkriegen. Im Gegenteil, nach der Begegnung mit Odin, Thor und Loki wächst er über sich selbst hinaus und wird allen Widerständen zum Trotz zum Helden. Die Story ist kindgerecht, einmal mehr wendet sich Neil Gaiman auch hier wieder einem seiner Lieblingsthemen, der nordischen Mythologie zu, allerdings ohne größere Ausschweifungen und Erklärungen, immerhin soll es ja verständlich bleiben. Und mal ehrlich, wer hat als Kind nicht davon geträumt, Abenteuer mit sprechenden Tieren zu erleben? Also auf meiner Liste stand das ganz weit oben.
Ich muss zugeben, ich ärgere mich ein bisschen, dass ich damals nicht zur illustrierten Hardcoverausgabe gegriffen habe, denn die Bilder von Chris Riddell sind großartig. Aber auch die Taschenbuchausgabe enthält ein paar Zeichnungen, allerdings sind die hier von Brett Helquist und auch stimmungsvoll und passend, aber eben nicht ganz so aufwendig. Wenn ihr also die Wahl habt, greift unbedingt zur gebundenen Ausgabe.^^

Neil Gaiman hat ja bekanntlich einen hang zu den nordischen Göttern und zu etwas ungewöhnlichen Protagonisten. „Der lächelnde Odd …“ ist eine aufbauende Geschichte für Jung  und Alt, die zeigt: man muss nicht perfekt sein um Großes zu vollbringen, das perfekte Buch, wenn man schlecht drauf ist oder an sich selbst zweifelt. Dafür gibt es von mir 4 von 5 Miezekatzen.

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