„Butterfly Girl“ – A. M. Arimont

“ … Jennifer spürte ein Gefühl von Erlösung – und Befreiung. Als wären schwere Ketten von ihr abgefallen. Und zur Hölle – endlich war Ruhe. …“

Die junge Jennifer Bixby muss mit einem harten Schicksal kämpfen: Ihre drei jungen Kinder starben
unter mysteriösen Umständen.
Doch sie selbst bewahrt ein dunkles Geheimnis.
Dann lernt sie Frank kennen, der auch etwas zu verbergen scheint.
Inspiriert von einem wahren Verbrechen.
Eine Thriller Novelle

Vom Autor von „Das Flüstern des Teufels“„Haus 303“ und „Helter Skelter Redux“.

Wenn ein Kleinkind ohne erkennbare Ursachen im Schlaf stirbt, spricht man vom plötzlichen Kindstod. Auch die 23-jährige Jennifer Bixby verliert ihren Sohn auf diese tragische Weise. Als auch die anderen Kinder der jungen Frau sein Schicksal teilen, schöpft die Polizei Verdacht. 

Nach „Die andere Mutter“ war ich neugierig auf A. M. Arimonts andere True-Crime-Novelle und was solll ich sagen? „Butterfly Girl“ ist der Beweis dafür, das gute Geschichten nicht unbedingt lang sein müssen. Gleich zu Beginn wird der Leser mitten ins Geschehen geworfen. Jennifer ruft bei der Notrufzentrale an, weil ihr kleiner Sohn Kevin kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Die Sanitäter können nur noch den Tod feststellen, ein Albtraum für alle Eltern.
Nun ja, vielleicht doch nicht für alle, denn Jennifer reagiert anders als erwartet und so dass, was folgt eigentlich keine große Überraschung. Trotzdem versteht es der Autor mit seiner Story mitzureißen und bringt mich dazu, verständnislos den Kopf zu schütteln. Das Schlimme ist, dass das Ganze nicht etwa einem Autorenhirn entsprungen ist, sondern solche Dinge da draußen wirklich passieren, immer und immer wieder. Das macht mich wütend und traurig zugleich.
Mit „Butterfly Girl“ legt der Autor seinen Finger auf einen wunden Punkt. Er erzählt Jennifers Geschichte ohne Ausschmückungen, fast schon sachlich und trotzdem packt sie einen von der ersten Minute an. Einen kleinen Kritikpunkt hab ich aber doch. Nein, es stört mich nicht, dass ich von Anfang an das dunkle Geheimnis der Protagonistin kenne, aber die Art und Weise, wie sie dargestellt wird, macht es mir fast schon ein bisschen zu einfach, sie zu verabscheuen.
Ich habe übrigens versucht, herauszufinden auf welchen realen Fall sich die Story bezieht. Eine komplette Übereinstimmung habe ich zwar nicht gefunden, aber gehe mal davon aus, dass Natalija M., deren 3 Kinder innerhalb von 5 Jahren scheinbar Opfer des plötzlichen Kindstodes wurden, als Vorbild für Jennifer diente, lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren.

Mit „Butterfly Girl“ hat A. M. Arimont hat erneut eine Geschichte geschrieben, der ein wahrer Fall zugrunde liegt. An „Das Flüstern des Teufels“ kommt die zwar nicht ganz heran, das dürfte aber unter anderem auch der Länge, oder besser der Kürze, geschuldet sein. Was am Ende bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack, denn die Erkenntnis, dass wir einander verdammt schlimme Dinge antun können, ist erschreckend und übt trotzdem immer wieder eine gewisse Faszination aus. Für den Einblick in Jennifers Leben vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen.

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert