„Digital Whispers“ – Clarissa Kühnberger

„Die Welt außerhalb seines Zimmers schien einem anderen Rhythmus zu folgen, einem, der ihn zum Außenseiter machte. …“

Charlie ist der klassische Einzelgänger mit einer Schwäche für Online-Chats. Doch beides wird ihm zum Verhängnis, als er Opfer eines fiesen Streichs seiner Mitschüler wird. Getrieben von Einsamkeit stolpert er in die Arme einer virtuellen Freundin – der empathischen und freundlichen KI namens Ava. Doch als das digitale Märchen jäh endet, bleibt Charlie mit gebrochenem Herzen und einem gestörten Weltbild zurück.
Tauche mit Charlie in eine Welt von Cyber-Romantik, Schulhof-Dramen und überraschenden Freundschaften ein. »Digital Whisper« erzählt die emotionale Reise eines einsamen Nerds, der lernt, dass manchmal die besten Verbindungen nicht im Code, sondern im echten Leben zu finden sind.

Charlie ist ein Außenseiter, ein guter Schüler, der von seinen Klassenkameraden gemobbt wird und Zuflucht in den Weiten des Internets sucht und sich in die virtuellen Arme von Ava flüchtet.
Doch Ava ist kein Mensch, sondern eine KI. 

Als Teenager hat man es nicht leicht, das muss auch der 15-jährige Charlie am eigenen Leib erfahren. Immer wieder wird er von seinen Mitschülern gemobbt, deswegen verkriecht er sich zu Hause und kommuniziert mit seiner Umwelt hauptsächlich über Online-Chats. Doch auch stöbern ihn seine Klassenkameraden auf und spielen ihm einen fiesen Streich.
Zutiefst gedemütigt bleibt er der Schule fern und stolpert im Netz über eine App namens „Vheart“, die die perfekte digitale Freundschaft oder gar Romanze verspricht und natürlich kann der einsame Junge nicht widerstehen. So lernt er die verständnisvolle Ava kennen, der er all seine Sorgen und Problem anvertraut. Doch Ava ist nicht real und das vermeintliche Glück nur von kurzer Dauer, denn auch virtuelle Freunde kosten Geld und genau das hat Charlie nicht.
Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, gab es da kein Mobbing und darüber bin ich verdammt froh. Natürlich heißt das nicht, dass niemand gehänselt wurde, Kinder und Jugendliche waren schon immer grausam. Allerdings ist es heute viel einfacher Menschen zu verletzen, schon ein kurzer Klick kann Leben zerstören und darum ist es wichtig, darüber zu reden.
Oder eben zu schreiben, wie Clarissa Kühnberger in „Digital Whisper“. Ich habe Charlie sofort ins Herz geschlossen, auch wenn ich ab und an anders reagiert hätte, kann ich seine Handlungen doch zumindest nachvollziehen. Auch wenn die Geschichte recht kurz ist, gelingt es der Autorin die Einsamkeit und Verzweiflung des Protagonisten perfekt einzufangen. Charlies Blamage tut beim Lesen weh, ebenso wie das Hineinsteigern in die „Beziehung“ mit Ava. Und doch ist nicht alles verloren, da ist Licht am Ende des Horizonts, ein angedeuteter Ausweg, der mich mit Hoffnung zurücklässt.

Eines ist „Digital Whispers“ mit Sicherheit nicht, eine Wohlfühl-Geschichte. Clarissa Kühnberg zeigt, wohin Mobbing und Ausgrenzung führt, lässt ihr Werk aber trotz Einsamkeit und Verzweiflung nicht hoffnungslos enden, dafür gibts von mir 4 von 5 Miezekatzen. 

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