So liebe Gemeinde, nachdem ich Stefanie Mauchers „In Flammen“ gelesen habe, musste ich unbedingt ein paar Fragen an sie loswerden, das Ergebnis findet ihr gleich hier. Außerdem war ich der Meinung, es ist mal wieder an der Zeit, etwas zu verlosen und so habt ihr bis zum 13.05.2019 die Gelegenheit, ein signiertes Exemplar von „In Flammen“ zu gewinnen und könnt so zumindest als Leser an Sandras kleinem Rachefeldzug teilhaben.
Schreibt mir einfach in die Kommentare, wie ihr euch rächen würdet, es muss übrigens nicht zwangsläufig der Ex sein.^^ Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim schnuckeligen kleinen Interview.
Stefanie, nachdem ich dein Buch gelesen habe, müssen wir unbedingt reden …
Nein, keine Sorge, ich will keine Tipps von dir, wie man ungeliebte Personen am besten loswird, wobei mir da ganz spontan einige einfallen würden.
Aber fangen wir ganz harmlos an: Nach „Fida“ und „Franklin“ war es ja recht ruhig bei dir, nimmt dich dein Lektorenjob sehr in Anspruch oder können wir in absehbarer Zeit mit etwa Neuem aus deiner Feder rechnen?
Tatsächlich bindet mich mein Job als Lektorin zeitlich stark ein und leidet die Lust, selbst zu schreiben, wenn man den ganzen Tag schon mit fremden Texten gearbeitet hat. Abends locken dann eher Amazon Prime oder Netflix. Andererseits habe ich so die Gelegenheit, mit wirklich vielen kreativen Köpfen zu arbeiten, was auch inspirierend sein kann. Simone Trojahn, Moe Teratos oder Ausnahmetalente wie Reyk Jorden gehören dazu und mein Job macht mir wirklich riesigen Spaß. Trotzdem komme ich gar nicht drumrum, selbst in die Tasten zu hauen, denn den Verlagsvertrag für mein nächstes Buch gibt es bereits, ebenso die Idee und ein halbfertiges Manuskript. Ich lasse mich nur noch nicht auf den genauen Zeitpunkt der Veröffentlichung festnageln.
Butter bei die Fische, wie viel Sandra steckt wirklich in dir? Müssen wir uns Gedanken um dein Seelenheil machen?
Es wäre gelogen, würde ich behaupten, dass Sandra so gar nichts von mir selbst mitbekommen hat. Natürlich steckt viel vom eigenen Liebeskummer und dem damit einhergehenden düsteren Gedankengut in »In Flammen«. Begonnen, es zu schreiben, hatte ich, als ich noch in der Wohnung meines Exfreundes lebte, zwei Wochen nach dem Schlussmachen, als die Sache noch richtig schön wehtat. Nicht mit dem Vorsatz, es jemals zu veröffentlichen, sondern um ein Ventil zu schaffen und mich auf eine kreative Art davon abzuhalten, tatsächlich so durchzudrehen, wie es die gute Sandra im Buch tut. Das ist ganz gut gelungen und auch mein Exfreund hat überlebt, darum müsst ihr euch wohl keine Sorgen machen.
Fühlt man sich tatsächlich besser, wenn man sich (zumindest in schriftlicher Form) mal so richtig ausgetobt hat? Vielleicht sollte ich das ja auch mal ausprobieren …
Ja, das wirkte absolut befreiend. Und nachdem ich meinem Ex ein signiertes Exemplar zum Valentinstag geschickt hatte – samt zum Buch passenden Accessoire –, hatte ich auch nicht mehr das Gefühl, die einzige Verarschte zu sein. Rache kann so schön sein, insbesondere wenn man sie kalt genießt … Und selbst dann, wenn sie nur auf dem Papier stattfindet.
Wie lange hast du zum Schreiben gebraucht? War es eine Art „Gedankenblitz“ – manchmal hat man ja so Sachen, die sich fast von alleine schreiben, weil sie einen im Hirn rumgeistern – oder hast du dich eher schwergetan damit?Der erste Teil – in dem Sandra noch nähesuchend in den Gedärmen des Exfreundes wühlt – schrieb sich quasi von selbst. Danach ließ ich das Manuskript eine ganze Zeitlang liegen, widmete mich dem Aufbau »meines neuen Lebens« und der die Miete bezahlenden Arbeit, bevor ich den Rest an einem langen Wochenende fertig schrieb. Die eigentliche Schreibzeit betrug nicht mehr als eine oder zwei Wochen, was dauerte, war selbst an den geistigen Punkt zu kommen, der das Buch erst richtig gut macht. Den, an dem man die Trauer überwunden und den Spaß wiedergefunden hat … »In Flammen« habe ich an so unterschiedlichen Wegpunkten begonnen und beendet, dass man fast davon sprechen könnte, das Buch hätte zwei Autorinnen.
Einige Dinge aus „In Flammen“ sind ja durchaus „biografisch“, ich weiß zum Beispiel, dass du in Thailand warst, auch für mich ein durchaus interessantes Reiseziel. Fiel es dir schwer, mit der Mentalität dort zurechtzukommen?
Was hat dich am meisten beeindruckt?
Im Gegenteil, die dortige Mentalität habe ich geliebt. Obendrein war das Hotel der Hammer, die Strände tatsächlich wie aus dem Reiseprospekt und das Essen … Und spätestens nach der ersten Thaimassage, die zwar wehtat, doch nach der sich mein Rücken um zwanzig Jahre verjüngt anfühlte, war es um mich geschehen. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die Unterwasserwelt. Dort habe ich meinen ersten Wracktauchgang gemacht und eine Artenvielfalt zu Gesicht bekommen, die unvergleichlich ist. Auch meine erste Begegnung mit einer Schildkröte in freier Wildbahn fand dort statt. Ich weiß nicht, warum, aber ich liebe Schildkröten …
Stefanie Maucher und Moe Teratosauf der LBM 2019
Können wir vielleicht sogar damit rechnen, das eines deiner Werke demnächst in wärmeren Gefilden spielen wird oder bleibst du doch lieber hier in Deutschland?
Eines meiner kommenden Werke wird tatsächlich nicht in Deutschland spielen, das habe ich in den Vereinigten Staaten angesiedelt. Ansonsten: Gut möglich, dass weitere Urlaubseindrücke Einfluss in meine Bücher finden. Dazu müsst ihr aber erst mal fleißig »Fida«, »Franklin« und »In Flammen« und generell ganz viele REDRUM-Bücher lesen, damit ich mir das Sammeln dieser Eindrücke auch leisten kann. 😉
Ich danke dir für deinen kleinen Seelenstriptease und bin gespannt, was uns erwartet.^^
Bitte, bitte, war mir auch ne absolute Ehre und so …