“ … Als sie an der Bärin vorbeigehen, überfällt Charlotte ein Gefühl der Beklemmung. Ihr ist, als habe sie einen schlimmen Fehler begangen. Doch sie kommt nicht darauf, worin er bestehen könnte. …“
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Grusel in der Ferienidylle
Charlotte macht mit ihrer Familie Urlaub in einem Ferienpark. Eine als Bärin verkleidete Animateurin kümmert sich liebevoll um die Kinder – zu liebevoll für Charlottes Geschmack. In den meisten anderen Familien fehlen die Mütter. Wo sind sie? Etwas muss faul sein. Je länger der Aufenthalt dauert, desto unheimlicher wird es Charlotte.
Charlotte hat einen anstrengenden Job, ständig ist sie beruflich unterwegs und ihr Mann Mark mit den Kindern Merle und David allein. Um etwas Zeit als Familie miteinander zu verbringen, hat er einen Kurzurlaub in einem Ferienpark gebucht, den er mit den Kindern schön öfters besucht hat. Und so begrüßen die Kleinen voller Freude Bubu, das Bärenmaskottchen. Charlotte hingegen ist das Zottelwesen unheimlich. Und ist es nicht auich irgendwie merkwürdig, dass sie nur Väter mit ihren Kindern sieht? Wo sind die Mütter? Irgendwas läuft hier mächtig schief.

Wer kennt es nicht, der Job stresst, man ist ständig unterwegs, kann nie richtig abschalten und hat das Handy immer griffbereit. Gerade aus Australien zurückgekommen, zwingt einem der Göttergatte dann auch noch einen Kurzurlaub in einem Ferienpark mitsamt den Kindern auf. Charlotte hat absolut keinen Bock auf diese Art von Erholung und so grübelt sie schon auf der Hinfahrt darüber nach, wie sie sich am besten aus dem Staub machen kann. Am Ziel angekommen, sticht ihr sofort das Maskottchen, eine Bärin, ins Auge, die ihre Kleinen Merle und David ins Herz geschlossen haben. Bubu widmet all ihre Zeit den Kindern, ist immer da und scheint nie zu schlafen. Ihr Anblick gibt der Mutter sofort ein mieses Gefühl und auch die Tatsache, das sich hier scheinbar nur Väter mit ihrem Nachwuchs aufhalten, gibt ihr zu denken.
Mit gerade mal 23 Seiten eignet sich Bubu perfekt als Bettlektüre, wenn man vor dem Einschlafen noch ein paar Minuten lesen will. Die Geschichte selbt ist unterhaltsam und toll geschrieben, das abrupte Ende ohne jegliche Aufklärung mag ich allerdings gar nicht, man will als Leser doch wissen, was gespielt wird.
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Nike Mangold hat einen erfrischenden Schreibstil und auch die Probleme ihrer Protagonistin kann ich voll und ganz nachvollziehen. Allerdings nimmt das Geschehen in meinen Augen schon bald recht unrealistische Züge an, was ich an sich gar nicht mal so schlimm fände, wäre da nicht das volllkommen überstürzte Ende. Wo bleibt hier bitte die Aufklärung? Das die bei der Länge des Kurzthrillers nicht allzu ausführlich ausfallen würde, war ja zu erwarten, aber das war mir definiitiv zu wenig und so vergebe ich hier 3,5 von 5 Miezekatzen.
01. „Bubu“
02. „Die Bloggerin“
03. „Schwestern“
04. „Freunde treffen“
05. „Spuren“
06. „Geier“

