“ … Kein einziges der verlorenen Kinder war jemals wieder aufgetaucht, keine Leiche war gefunden worden. Sie waren einfach weg und blieben für immer verschwunden. …“
Endlich sind Sommerferien.
Aber die besten Freunde Simon und Linus bringen sich selbst um den Ferienspaß, indem sie die alten, unheimlichen Frauen verärgern, die für sie wenige Sommer zuvor noch die vermeintlich bösen Kinderfresserinnen waren. Einst ein kindischer Gruselspaß, wird die Bedrohung nun real: Die Alten sind tatsächlich Hexen. Aus Kinderfleisch ziehen sie Lebensenergie, um ewig zu leben und ihr böses Werk zu tun.
Um nicht wie die anderen gestohlenen Kinder aus Schwarzbach zu enden, setzen Simon, Linus und ihre Freunde alles daran, die Hexen zu vernichten. Teufelsbuhlschaft, Eiterernte und Hexenkräuterkunde machen die alten Frauen zu mächtigen Gegnerinnen.
Warnung: Bedingt durch die Hexenthematik kommen in diesem Roman Kinder zu Schaden: Es findet Gewalt von Kindern und gegen Kinder statt.
Simon und Linus haben endlich Sommerferien und da stehen Abenteuer ganz oben auf der Liste. Als in das Haus der bei den Teenagern als „Kinderfresserinnen“ bekannten alten Damen eine dritte einzieht, werden die beiden neugierig und stecken ihre Nasen in Angelegenheiten, die sie nichts angehen. Dann verschwindet erneut ein Kind und den Jungs wird klar, dass in ihrem Städtchen Hexen leben, die sich immer wieder Kinder holen.
Wer mich kennt, weiß, dass Hexen auf mich eine ganz besondere Faszination ausüben und so habe ich heute, passend zu Halloween, zu Tanja Hanikas „Hexenwerk“ gegriffen und es nicht bereut, denn endlich gibt es mal wieder so richtig fiese und garstige alte Weibsbilder, die Angst und Schrecken verbreiten.
In Schwarzbach sind Sommerferien, als bei den beiden gruseligen alten Frauen, die bei den Kids als Kinderfresserinnen bekannt sind, Zuwachs bekommen. Das weckt die Neugier der 12-jährigen Simon und Lucas, die die Fenster des Hauses der alten Damen mit Steinen einwerfen und sich damit in Gefahr bringen, denn bei den Bewohnerinnen handelt es sich tatsächlich um Hexen und die brauchen schmackhaftes leckeres Kinderfleisch um sich am Leben zu halten.
Als in dem Städtchen dann, mal wieder, ein Kind verschwindet, beginnen die Jungs und ihre Freunde nachzuforschen und begeben sich schließlich auf Hexenjagd.
Ich habe heute Morgen mit dem Buch begonnen, hatte es mir extra für Halloween aufgehoben und konnte es einfach nicht aus der Hand legen. „Hexenwerk“ ist eine Coming of Age Story gepaart mit Horror, der Vergleich mit Stephen Kings „Es“ liegt durchaus nahe, denn auch hier geht es um eine Gruppe von Teenagern, die sich, statt die wohlverdienten Sommerferien zu genießen, dem puren Bösen gegenüberstellt, allerdings keinem Clown, sondern dem Hexentrio Agnetha, (ob die wohl singen kann?) Eusebia und Otilia, die schon durch ihre bloße Anwesenheit dafür sorgen, dass sich die Menschen in ihrer Nähe unwohl fühlen. Und die drei haben es wirklich faustdick hinter den Ohren. Sie genießen knusprigen Kinderbraten, buddeln Knochen auf dem Friedhof aus oder gehen Eiter ernten, alles schon ein wenig makaber. Damit haben sie mich sofort in ihren Bann gezogen und besonders die Rückblicke in die Vergangenheit, die zeigen, wie sie zu dem wurden, was sie jetzt sind, waren sehr fesselnd. Aber auch die andere Seite weiß zu überzeugen. Das Einwerfen der Fenster zu Beginn ist noch so etwas wie eine dumme Mutprobe, als Simon und Linus dann aber mitbekommen, womit sie es zu tun haben, entwickeln sie sich weiter. Sie ziehen Erkundigungen ein, beschäftigen sich mit der Hexenthematik, denn sie wissen, wenn sie nichts tun, wird es auch kein anderer. Das Schicksal aller Kinder liegt in ihren Händen und so wachsen sie an ihrer Verantwortung. Und doch bleiben sie Kinder, wie man an ihrem Umgang mit den jüngeren Geschwistern immer wieder merkt. Wer selbst kleine Brüder oder Schwestern hat, erkennt sich da bestimmt wieder, mir ging es auf jeden Fall so.^^
„Hexenwerk“ ist toll geschrieben und hat mich zurück in meine Kindheit versetzt, als in den Sommerferien endlich genug Zeit für Abenteuer war. Gut, ich hab jetzt zwar keine Hexen gejagt, aber eine Menge angestellt haben wir auch und sind nebenbei erwachsen geworden. Doch so sympathisch mir die Jungs auch sind, die dunkle Seite zieht mich hier fast mehr an. Von mir gibt es 4.5 von 5 Miezekatzen und ich freue mich schon auf Band 2.
01. „Hexenwerk“
02. „Hexenblut“