“ … »Wenn es in den Geschäften nichts mehr zu kaufen gibt, bekommt Ulf auch keine Patronen mehr für seine Gewehre. Und dann kann er nichts mehr schießen. Deswegen hält er Adler. Und er möchte noch mehr Adler haben. Welche zum Jagen und welche zum Kämpfen. Eine Adlerarmee.« …“
Charlotte fährt mit ihrer Familie zu einer Bloggerin, die ihr Mann aus dem Internet kennt. Maria wohnt abgeschieden in den Bergen und ist mit einem Förster verheiratet, der sich auf das Ende der Zivilisation vorbereitet.
Was als entspannter Osterurlaub geplant war, wird zu einem Aufenthalt zwischen Fotowahn und Endzeitparanoia. Mark möchte den Besuch vorzeitig abbrechen. Eine schlechte Idee …
Nachdem Bärin Bubu den Urlaub versaut hat, will sich Charlottes Ehemann mit Bloggerkollegin Maria treffen und in deren abgelegenen Haus mit seiner Familie ein paar entspannte Tage verbringen. Doch nicht nur Maria nervt, indem sie ständig Fotos schießt, auch ihr Mann ist ein komischer Kauz.
Ein kurzer Osterurlaub mit den Kindern bei Maria und ihrem Mann Ulf, bevor Charlotte wieder auf Dienstreise muss, das war eigentlich der Plan. Maria ist Bloggerin, genau wie Mark und sie hat die Familie eingeladen.
Doch schon zu Beginn gibt es Probleme. Maria ist erpicht darauf, alles in Bildern festzuhalten, das Essen sagt den Kindern nicht zu, es gibt kein Netflix und dann erweist sich Ulf auch noch als Prepper, der Adler mit süßen kleinen Kaninchenbabys füttert, um sie als Kampfmaschinen abzurichten. Ziemlich schnell stellt sich heraus, dass das Ehepaar etwas sehr eigen ist und eigentlich möchte Mark einfach nur so schnell wie möglich die Flucht antreten. Doch Maria und Ulf haben nicht vor, ihre Gäste so einfach ziehen zu lassen.
Nach „Bubu“ habe ich Charlotte und ihrer Familie gern einen weiteren Besuch abgestattet. Auch in „Die Bloggerin“ geht es wieder um Urlaub und einen Störfaktor, der ist diesmal allerdings kein flauschiges Maskottchen, sondern die Gastgeber selbst, die mehr als nur ein bisschen verschroben sind. Irgendwie fand ich Maria und Ulf sehr unterhaltsam. Jeder hat seine Aufgabe und sorgt auf seine Weise dafür, dass immer alles wie geplant abläuft, gerade bei Maria, die ihren guten Ruf als Bloggerin keinesfalls gefährden darf. Außerdem ist da noch die Sache mit dem perfekten Bild, es muss einfach immer alles perfekt arrangiert sein. Lange Rede, kurzer Sinn, so durchgeknallt die beiden sind, so unterhaltsam sind sie auch.
Natürlich darf man auch hier nicht alles bierernst nehmen, ist man sich dessen erstmal bewusst, bekommt man eine unterhaltsame Kurzgeschichte mit interessanten Figuren geboten. Während Mark mal wieder versucht, der Familie zusammen ein paar schöne Tage zu ermöglichen und dabei eine totale Bruchlandung hinlegt, ist Charlottes Handy im Dauereinsatz und sie in Gedanken bereits beim nächsten Businesstrip. Eine Konstellation, die im wahren Leben wohl eher für Streit sorgt, hier aber sehr unterhaltsam dargestellt wird und trotzdem zum Nachdenken anregt.
Wie schon „Bubu“ ist auch „Die Bloggerin“ unterhaltsam, reißt aber storymäßig jetzt nicht vom Hocker, viel Tiefgang kann man aufgrund der Kürze ebenfalls nicht erwarten. Dafür entschädigt der Schreibstil und die durchgeknallte Geschichte. Ich habe mich über das Wiedersehen mit Mark, Charlotte, Merle und David gefreut und vergebe dafür 3,5 von 5 Miezekatzen.
01. „Bubu“
02. „Die Bloggerin“
03. „Schwestern“
04. „Freunde treffen“
05. „Spuren“
06. „Geier“