„Kalte Schuld“ – Leo Born

“ … In Formalin gelagerte Leichen oder Leichenteile sind offenbar auch nach zwanzig Jahren noch überraschend ansehnlich, um es mal so zu sagen. … „

Auf einem alten Fabrikgelände in Frankfurt werden in einer Stahltonne Teile einer Frauenleiche entdeckt. Alles deutet daraufhin, dass hier ein Mörder seine Trophäen „haltbar“ gemacht hat, um sich auch Jahre nach der Tat an ihnen zu ergötzen. Hauptkommissar Klimmt befürchtet, es mit einem Serientäter zu tun zu haben. Mara Billinsky hingegen ist überzeugt, dass es sich hier um eine Einzeltat handelt. Doch wer hat recht? Maras Ermittlungen führen sie schließlich zu einem geheimen Liebhaber der Toten, aber die Kommissarin ist sich sicher, dass sie den wahren Täter noch nicht gefunden hat …

Eine junge Frau wird zerstrückelt in Fässern gefunden. Um wen es sich dabei handelt, ist schnell ermittelt, nicht jedoch, warum sie sterben musste. Hat sie Verbindung zum Drogenhandel? Oder steckt etwas ganz anderes hinter dem brutalen Mord?

Da ich von Leo Born bisher noch nichts gelesen hatte, mich aber auch nicht gleich wieder mitten in eine neue Reihe stürzen wollte, musste ich natürlich bei dem Kurz-Thriller zuschlagen, denn von Mara Billinsky hatte ich natürlich schon gehört. Und da mein kleines schwarzes Herzchen ja sehr für Freaks, – oder sagen wir besser, Leute, die etwas anders drauf sind – schlägt, war ich natürlich entsprechend neugierig.
Tja, was soll ich sagen, der Autor katapultierte mich nach einem kurzen Rückblick gleich mitten ins Geschehen und ich lerne Mara kennen, die auf ein altes Industriegelände gerufen wird, auf dem eine zerstückelte Frauenleiche in Fässern gefunden wird, kein schöner Anblick. Doch während alle Anderen von einem Serientäter ausgehen, ist Mara sich sicher, dass es sich um eine Einzeltat handelt.
Die unkonventionelle Ermittlerin, auch die Krähe genannt und ihr nicht weniger eigener Partner bilden ein Ermittlerduo, das ich sofort ins Herz geschlossen habe. Mara, die zwar immer wieder ihrem Chef widerspricht und sich gegen seine Anordnungen auflehnt, aber eben auch weiß, dass er ihr bis zu einem bestimmten Punkt vertraut, ist jetzt keine vollkommen neue Figur, sie erinnert mich irgendwie ein bisschen an Lisbeth Salander, auch wenn die noch etwas rotziger ist.
Leo Born hält seinen Fall die ganze Zeit über spannend, fügt noch einen zweiten Erzählstrang hinzu und auch wenn mir doch recht schnell klar war wie der Hase läuft, hat mich das nicht gestört und auch die Länge ist perfekt, um das Buch in einem Rutsch wegzulesen. Zwar gibt es über die Charaktere nicht allzu viel zu erfahren, aber es reicht vollkommen aus, um sich ein Bild von ihnen und der Reihe zu machen und genau das wollte ich ja. Über kurz oder lang wird also wohl der erste Band auf meinen Reader wandern.

Meine erste Begegnung mit Mara Billinsky, der etwas eigenen Ermittlerin der Frankfurter Mordkommission. Aber was soll ich sagen, ich mag sie, was irgendwie ja auch zu erwarten war. Kurz und knackig, so mag ich das, von mir gibt es für die Krähe 4 von 5 Miezekatzen.

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