“ … Ich fand es interessant, dass diejenigen, die sich für rechtschaffen hielten, immer nur an die dachten, die mit ihnen übereinstimmten. Die anderen überließen sie nur gern ihrem grausamen Schicksal. …“ (Seite 267)
Wer hat schon eine »normale« Familie? Doch die von Vesper ist … sehr speziell. Mit 18 ist sie abgehauen, ohne je zurückzublicken – denn wer die strenge religiöse Gemeinschaft einmal verlassen hat, darf niemals heimkehren!
Aber dann erhält sie plötzlich die Einladung zur Hochzeit ihrer geliebten Cousine Rose. Ein Friedensangebot? Oder eine Falle? Soll sie zurückkehren in die toxische Umgebung, der sie entflohen ist? Noch einmal ihrer erbarmungslosen Mutter Constance entgegentreten?
Vespers Heimkehr wird ein schreckliches Geheimnis enthüllen …
Rachel Harrison verbindet das Unheimliche mit psychologischer Tiefe. Ein eindringliches und unvergessliches Leseerlebnis.
USA Today: »Ein höllischer Coming-of-Age-Roman mit apokalyptischen Ansätzen und einer köstlichen dunklen Ader.«
Library Journal: »Eine messerscharfe Stimme voller Witz und Humor.«
Mit 18 hat Vesper ihre Familie verlassen mit deren strengen Regeln sie nie klar kam. der einige Lichtblick war ihre Cousine Rose. Und genau zu deren Hochzeit bekommt sie eine Einladung und macht sich auf den Weg nach Hause, wohl wissend, dass das Ganze mächtig in die Hose gehen kann.
Rose ist in einer Sekte großgeworden, in der ihre Mutter Constance, eine nicht ganz unbekannte Schauspielerin, die Fäden in der Hand hat. Und sie war schon immer das schwarze Schaf der Familie, hat sich nur bei Cousine Rosie und ihrer Familie wohl gefühlt. Und so ist sie mit 18 von zu Hause geflüchtet und arbeitet in einem Diner. Jahrelang hat sie nichts von ihrer Familie gehört, als die Einladung zu Rosies Hochzeit eintrifft. Ihre Cousine will keinen Unbekannten, sondern Vespers Jugendliebe heiraten, den sie damals zurückließ.
Hin und her gerissen zwischen Ablehnung und Neugier macht Vesper sich schließlich auf den Weg in ihre alte Heimat und wünscht sich schon bald, sie hätte es nicht getan …
Puh, wo fange ich an? „Black Sheep“ ist für mich vieles, aber kein Horror-Thriller. wie es auf dem Cover steht, das weckt bestimmte Erwartungen und genau das kann hier zu Enttäuschungen führen, denn Horror ist „Black Sheep“ für mich nicht, eher eine Coming of Age Story mit höllischem Einschlag, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Als schwarzes Schaf meiner Familie habe ich die Protagonistin, die immer noch ihren Platz im Leben sucht, sofort ins Herz geschlossen, ist sie doch wunderbar grummelig und biestig, ganz mein Ding. Vesper ist nicht nett, versucht eben nicht, es jedem recht zu machen, ihren Kindheit hat sie geprägt, mehr als sie selbst ahnt. Genau das macht sie so menschlich, so nahbar, ihr Sarkasmus bringt mich immer wieder zum Grinsen.
Ein besonderes Highlight sind für mich die Rückblicke in ihre Kindheit, die geprägt ist von den Riten und Zwängen jener Sekte, die eine durchaus interessante Strukturen aufweist und zeigt, wie Menschen manipuliert werden und das als gegeben hinnehmen, denn außer Vesper begehrt keiner auf. Trotz des aufwühlenden Themas wird die Geschichte selbst eher ruhig erzählt, was dem einen oder anderen Horrorfreak sauer aufstoßen könnte. Etwa ab der Mitte nimmt die Story dann eine Wendung, die zwar nicht ganz überraschend kommt, mich aber dennoch gut unterhalten hat und die ich sehr passend fand, immerhin wurde eine ganze Weile mehr oder weniger auffällig darauf hingearbeitet.
Neben Hexen habe ich eine Schwäche für Sektengeschichten und diese hier ist definitiv anders.
„Black Sheep“ ist eine gelungene Mischung aus Familiendrama, Coming of Age und Folk-Horror, mit der ich eine Menge Spaß hatte, auf wenn mir schnell klar war, worauf am Ende alles hinausläuft. Für die amüssanten Lesestunden vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen.