“ … Gönn dir zur Feier des Tages noch einen Nachtisch. Ich weiß doch, wie sehr du Schokoladenpudding magst. …“
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Tief in den Sümpfen Louisianas lebt eine absonderliche Familie. Niemand, der die Scavengers je kennengelernt hat, war in der Lage, von dieser Begegnung zu berichten.
Wird Andy, der mit seinen Freunden in den Süden reist, um seine erste große Liebe, die mysteriöse Lucille, zu suchen, jemandem von seinem Urlaub erzählen können?
Im Gegensatz zu den Scavengers ist ein Aufenthalt bei den Fireflys (Haus der 1000 Leichen) oder den Sawyers (Texas Chainsaw Massacre) der reinste Erholungsurlaub.
Baukowskis (Schwarze Mambo, Martyrium) bitterböser und pechschwarzer Beitrag zum Thema Backwood-Horror. Hardcore muss neu definiert werden!
The Hills have Eyes trifft auf Eis am Stiel!
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Eine Redneck-Familie in den Sümpfen und ein verliebter Teenager auf der Suche nach der Angebeteten, das kann einfach nicht gutgehen, schon gar nicht bei Baukowski. Da ist Blut natürlich nicht die einzige Körperflüssigkeit, die literweise vergossen wird.

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Vor Jahren ist Andy während eines Familienurlaubs mit dem Wohnmobil irgendwo am Arsch der Welt zufällig auf Lucille getroffen. Diese kurze Begegnung kann er einfach nicht vergessen und so macht er sich Jahre später mit seinen Freunden Gabriel und Tyrone erneut auf den Weg in die Sümpfe.
Dort lebt von der Außenwelt abgeschieden die Familie Scavenger, deren sexy Tochter Lu Fremden den Kopf verdreht um sie mit nach Hause zu nehmen, wo sie von ihrer durchgeknallten Hinterwäldern brutal abschlachtet werden.
Und, man mag es bereits erahnen, natürlich ist es Andys Lu, die diesem blutigen Geschäft nachgeht. Doch sie erkennt in ihm den schüchternen Jungen von damals und das Wiedersehen ruft auch bei ihr Gefühle hervor. Aber kann eine solche Liason gutgehen? Natürlich nicht und so fließt schon bald nicht nur literweise Blut, sondern auch andere Körperflüssigkeiten. Wie beschreibt man das Ganze am besten? „Wrong turn“ mit Lovestory trifft es ganz gut, denke ich. Doch Gewalt und Sexkapaden sind längst nicht alles, was der gute Baukowski seinen Lesern serviert, denn es gibt auch einen Ausflug in die Familiengeschichte und die hat es durchaus in sich.
Wer Baukowski kennt, weiß, dass ihn hier keine hochtrabende Literatur erwartet, ganz im Gegenteil, aber zwischendurch muss man halt auch mal abschalten und da ist ein bisschen niveauloses Gemetzel genau richtig, zumindest für mich. Man sollte halt vorher wissen, worauf man sich einlässt, denn es wird unappetitlich und das nicht nur einmal. Einen stabilen Magen sollte man hier also auf jeden Fall haben, dann wird der Ausflug in die Sümpfe zu einem unterhaltsamen Trip auf dem man eine Menge neuer Bekanntschaften knüpfen kann. Man sollte halt nur überlegen, wie nahe man die an sich heranlässt.^^
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Wo Baukowski draufsteht ist auch Baukowski drin, mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Kein Highlight, aber nette Unterhaltung für alle die, die es böse und versaut mögen, von mir gibt es dafür 3,5 von 5 Miezekatzen.


