“ … Der Leichenkünstler zwinkerte Otis zu und ging erhobenen Hauptes und mit schweren Schritten an ihm vorbei. Dem Mann haftete eine Aura an, die Otis bekannt vorkam. Es war die des Todes. …“
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Tomas Ratz und seinen Kollegen steht erneut ein schwerer Kampf bevor: Zwei Serienkiller schließen sich zusammen und versetzen nicht nur Duisburg, sondern auch die Niederlande in Angst und Schrecken. Ihre Taten streamen sie live im Darknet und brüsten sich mit ihrer Brutalität. Tomas Ratz und seine Partnerin Hanna Hanau begeben sich selbst in Gefahr, um die Männer dingfest zu machen. Aber wird es ihnen am Ende gelingen?
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Diana wünscht sich ja schon länger von Tomas,dass er kürzer tritt, weil sie Angst um ihn hat und das nicht ganz unberechtigt, wie sein neuer Fall zeigt. Zwei Serienkiller haben sich zusammengetan und streamen ihre blutigen Taten im Darknet, beide sind keine Unbekannten und verlangen Tomas Ratz und seiner Partnerin auch körperlich so einiges ab und das im wahrsten Sinne des Wortes.

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Dass ich die Ratz-Reihe von Moe Teratos mag, ist nichts Neues, diesmal bekommt es gute Tomas allerdings mit einem ganz besonderen Fall zu. Und ohne zu spoilern kann ich verraten, dass es gut wäre, wenn man vorher 2 Bücher gelesen hat, die eben nicht zur Reihe gehören, nämlich „Der Leichenkünstler“ und „Zelle 10: Willkommen in meinem Allerheiligsten“. Vielleicht ahnt ihr ja bereits, worauf das Ganze hinausläuft.^^
Dabei beginnt eigentlich alles wie immer. Ratz und seine Partnerin Hanna werden zu einer Besprechung gerufen und anschließend in eine Villa eines gewissen Otis Zawadzka geschickt, in der man einen bestens ausgerüsteten Folterkeller nebst verstümmelten Leichen entdeckt hat. Wer mit den Werken der Autorin verstraut ist, wird hier aufhorchen, denn den Namen kennt man bereits aus „Zelle 10“, das Ende des Buches ist hier sozusagen der Auftakt zu Ratz‘ neuestem Fall, eine verdammt clevere Idee, wie ich finde. Und das ist noch längst nicht alles, denn Otis, der sich auf der Flucht befindet, hat im Darknet Kontakt zu einem anderen alten Bekannten gesucht: dem Leichenkünstler. Der hat sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut, langweilt sich ohne seine Videoübertragungen aber zu Tode. Und weil sich gleich und gleich ja bekanntlich gern gesellt, tun sich diese beiden brutalen durchgeknallten Killer zusammen und gehen in einem Live-Strem ihren Hobbys nach, der eine zerschnipselt die Opfer, der andere setzt sie auf seine ganz eigene Weise wieder zusammen und erschafft so ein Kunstwerk.
Wie ihr sicherlich schon ahnt, ist „Blut. Mord. Tod.“ nichts für zarte Seelchen, in den kurzen Kapiteln geht es aus wechselnden Perspektiven mächtig zur Sache. Moe scheut sich nicht davor, recht detailgetreu auf die Geschehnisse einzugehen, aber genau das kennt und erwartet man von ihr ja auch. Abgetrennte Körperteile, literweise vergossenes Blut, man kann sagen, der 12. Ratz Teil ist fast schon ein kleines Schlachtfest.
Neben Ratz, Hanna und Diana liegt der Fokus natürlich auf den beiden Killern, die sehr glaubwürdig dargestellt werden, in deren Gedankenwelt abzutauchen, ist verstörend, macht aber eben den großen Reiz der Geschichte aus, die nicht nur fesselt, sondern auch Opfer fordert.
Gleich 2 Serienkiller zum Preis von einem, wer kann da schon widerstehen? Ich auf jeden Fall nicht und ich muss sagen, ich fand dieses Crossover wirklich großartig, allein schon weil die beiden Antagonisten faszinierende Persönlichkeiten sind, auf ihre ganz eigene Art. Und auch wenn man „Blut. Mord. Tod.“ auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, würde ich empfehlen, „Der Leichenkünstler“ und „Zelle 10“ vorher unbedingt zu lesen, um noch tiefer in die Story eintauchen zu können. Ich habe jetzt auf jeden Fall einen neuen Lieblingsratz und vergebe wohlverdiente 4 von 5 Miezekatzen.
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01. „Das Mordhaus“
02. „Mordsucht“
03. „Das Mordgesindel“
04. „Mordversprechen“
05. „Blutige Ketten“
06. „Blutiger Augenblick“
07. „Blutige Bestien“
08. „Blutiges Finale“
09. „Sequenzen des Todes“
10. „Todgeweihte Seelen“
11. „Tödliches Versteckspiel“
12. „Mord. Blut. Tod.“

