“ … Franklin hasst Kinder, er liebt Tiere und er hat eine Todesangst vor den Zuckermenschen. …“ (Seite 5)
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Als er noch ein Junge war, sah Franklin Pierce die Candyfrau mit dem rosa Zuckerhaar zum ersten Mal. Sie machte die Kinder mit ihrem betörenden Erdbeerduft willenlos und fraß sie auf. Aber niemand glaubte seine Geschichte. Seither ist Franklin Pierce besessen davon, zu beweisen, dass die Kannibalen von Candyland wirklich existieren. Doch dazu muss er erst einen fangen … tot oder lebendig.
Jahrzehnte später findet er den Zugang ins unterirdische Candyland – und wird der Sexsklave der zuckersüßen Frau mit Biss …
Erotik-Horror vom King of Bizarro Fiction. Böse, verstörend und absurd – einfach Carlton Mellick der Dritte.
Die Kannibalen von Candyland – gedruckt auf rosa Papier.
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Vor vielen Jahren wurden Franklins Geschwister von einer Zuckerfrau gefressen, seitdem versucht er, seine Mitmenschen vor den Zuckermenschen zu warnen, doch keiner glaubt ihm. Als er einem verletzten Zuckermenschen folgt, will er eigentlich nur dessen Körper als Beweis, doch er landet im Candyland, wo er von Jujube, die rosa Zuckerwattehaar hat und nach Erdbeeren duftet, verschleppt wird.

Gleich zu Beginn eine Warnung an empfindliche Seelchen: Wer er nicht ertragen kann, dass Lebenssäfte wie Karamell oder Vanillecreme gleich literweise vergossen werden, sollte einen großen Bogen um „Die Kannibalen von Candyland“ machen. Aber keine Sorge, auch echtes Blut fließt hier zur Genüge.^^
Franklin ist ein Weirdo. Er liebt Bücher, Tiere, koreanisches Essen und die Farbe Rot, besonders Apfelrot. Also trägt er nur rote Kleidung und wirkt auf seine Mitmenschen wie jemand, der ständig Hörner aufgesetzt bekommt und so ist es auch, denn seine Frau und deren Mutter vergnügen sich selbst in Franklins Anwesenheit mit ihren Geliebten. Und da ist noch etwas: Franklin hat seinen Körper aufgerüstet, damit er für die Jagd nach den Zuckermenschen optimiert ist, jenen Wesen, die seine Geschwister gefressen haben. Er weiß, dass es sie gibt, er hat sie vor 20 Jahren gesehen und er will sie finden. Als er schließlich eines nachts beobachtet, wie ein Zuckermann ein Kind frisst, folgt er ihm und landet in einem unterirdischen Tunnelsystem, dass ihn ins Candyland führt, wo er von einer Zuckerfrau vor dem Angriff der seltsamen Wesen dort gerettet wird. Doch Jujube meint es nicht wirklich gut mit ihm, denn sie hält ihn in ihrem Zuhause gefangen, wo er ihr fortan sowohl Sexsklave, als auch als Nahrung dient.
Man sollte sich bei „Die Kannibalen von Candyland“ keinesfalls von dem zuckersüßen Cover täuschen lassen, denn im Land der Süßigkeiten herrschen blutige Regeln. Das bekommt auch Franklin schmerzhaft am eigenen Leib zu spüren, als er von der Zuckerfrau, die vor Jahren schon seine Geschwister getötet hat, verschleppt wird. Von da an gleicht sein Leben einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Und dennoch ist das Candyland irgendwie faszinierend, Dank Mellicks bildhaften Beschreibungen hatte ich seinen Bewohner förmlich vor Augen und hätte den einen oder anderen gern angeknabbert, allen voran Jujube, denn ehrlich gesagt konnte ich für sie fgast mehr Sympathie aufbringen als für Franklin, den eigentlichen Protagonisten, stellenweise ist der mir einfach zu passiv, zu unterwürfig …
„Die Kannibalen von Candyland“ ist ein typischer Mellick, durchgeknallt, bitterböse und mit einigen politischen Seitenhieben, das muss man mögen. Wer bisher noch nichts von diesem Autor gelesen und das Buch aufgrund des Covers gekauft hat, könnte sich mit der Story, die zwar süß und bunt, aber eben auch brutal und voller Sex ist, schwer tun.
Die alte Auflage des Buches mit Erdbeerduft ist übrigens schon seit einigen Jahren vergriffen, umso mehr habe ich mich über die Taschenbuchausgabe gefreut, die sich mit ihren rosa Seiten und der tollen Aufmachung keineswegs hinter dem Vorgänger verstecken muss.
Ich mag Carlton Mellick III, auch wenn ich seine Bücher nicht ständig lesen könnte, dafür sind sie etwas zu speziell, Weird Fiction ist halt ein Genre, dass nicht für jedermann geeignet ist. Ab und an greife ich aber gern zu seinen Werken und finde es immer wieder faszinieren, was ihm so im Hirn rumspukt. Seine blutrünstrigen Zuckermenschen haben bei mir sowohl für überraschedes Grinsen, als auch für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt, was will man mehr? Von mir gibt es 4 von 5 Miezekatzen für den Ausflug in das Land der Marshmellowblumen.
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