„Der Bund der Bestien“ – Gil Valle

“ … Das Mindestgebot beträgt 90.000 Dollar, die sechs Höchstbietenden nehmen an unserem Event teil. Bedenken Sie bei ihrer Gebotsabgabe bitte auch die viele Arbeit, die in unsere Planungen eingeflossen ist, sowie das hohe Risiko. …“ (Seite 156)

Sarah und Jennifer sind zwei junge Frauen aus New York. Sie ahnen nicht, dass sie ins Visier einer Gruppe von reichen Sadisten geraten sind.
Die Gruppe trifft sich im Darknet, um ihre ungewöhnlichen sexuellen Wünsche zu teilen. Diese kranken Fantasien wollen sie endlich in die Realität umsetzen und eine Frau zu Tode foltern …

Eine verstörende Geschichte, die selbst den hartgesottensten Fan von extremem Horror zum Winseln bringen wird.

Bruce und Marilyn haben genug Geld, um sich ausgefallene Wünsche zu erfüllen, einen jedoch haben sie bisher immer aufgeschoben, doch jetzt ist es endlich an der Zeit. Die beiden wollen eine Frau entführen und auf ihrem Anwesen zu Tode foltern, wer genug Knete hat, kann sich eine private Teilnahme ersteigern.
Doch vor dem „Vergnügen“ steht die Planung und die ist äußerst langwierig … 

Der Festa Verlag hat sich mit Gil Valle einen Autor an Land gezogen, über den man sicherlich streiten kann, wer den Hintergrund dazu nicht kennt, findet dazu hier eine kurze Zusammenfassung. Ein Urteil darüber möchte ich mir aber gar nicht erlauben, ich sag mal nur soviel: ich war gespannt auf das Buch.
Ja, die Geschichte ist böse und mit den Geschehnissen im Hintergrund hat sie einen etwas schalen Beigeschmack, aber in „Der Bund der Bestien“ gibt es nichts, worüber andere nicht vor ihm geschrieben haben, sei es nun Wrath James White, Tim Miller oder Alegra Cassano.
Dabei geht Gil Valle das Ganze erstmal wesentlich ruhiger an als seine Kollegen, denn bis die beiden Opfer sich in der Gewalt ihrer Folterer wiederfinden, vergeht einige Zeit. Statt Blut und Schmerzen geht es zunächst erst einmal um das Ehepaar Keller. Bruce und Marilyn haben eine gemeinsame Leidenschaft, die sie auch zusammengeführt hat, sie stehen auf Gewalt.
Daraus erwächst der Plan, eine Frau zu entführen und sich an ihr so richtig auszutoben. Während dieses Vorhaben immer mehr Gestalt annimmt und immer mehr Interessenten hinzugezogen werden, begleitet man im anderen Handlungsstrang die beiden auserwählten Opfer, lernt ihr Leben kennen, ihren Tagesablauf.
Eigentlich ist das nicht nötig, macht den Leser aber umso betroffener, denn beide Frauen stehen mitten im Leben, sind sympathisch, haben sich etwas aufgebaut.
Natürlich könnte man jetzt behaupten, es handle sich bei dem Buch um eine Anleitung, wie man ein grausames Verbrechen begehen kann, aber das halte ich doch für etwas zu weit hergeholt, mal ganz davon abgesehen, dass es da um Geldbeträge geht, die sich ein Normalsterblicher gar nicht leisten kann. Aber es scheint sich doch irgendwie immer wieder zu bewahrheiten, je reicher der Mensch ist, umso verdorbener wird er auch.  Selbst das Thema ist ja nicht neu, man denke nur an „Hostel“. Und auch hier sind es nicht nur Männer, die sich gnadenlos am Leid erfeuen,  nein, auch die Holden der Schöpfung stehen ihnen in nichts nach.
Etwas überrascht hat mich allerdings der Schreibstil des Autors, denn der war nicht so platt, wie ich erwartet hatte. Natürlich ist „Der Bund der Bestien“ keine hochtrabende Literatur, immerhin erscheint das Buch in der Festa Extrem Reihe (und nein, das meine ich keineswegs negativ), dennoch fand ich die Charaktere sehr gut herausgearbeitet, lediglich das „Entführungskommando“ wurde mir persönlich doch ein bisschen zu plump und stupide dargestellt.

„A Gathering of Evil“, wie das Buch ja im Original heißt, hat mit „The Social Catalogue of #Prey“ bereits einen Nachfolger, das wird auch am Ende ja bereits dezent angedeutet.
Ich bin gespannt, ob und wann die Fortsetzung zu uns kommt. Bis dahin vergebe ich für „Der Bund der Bestien“ schon mal 4 von 5 Kampfkatzen, zu einer Grillparty möchte ich den Autor aber trotzdem lieber nicht begleiten.^^.

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