„Der erste letzte Tag“ – Sebastian Fitzek

… „Und so begann die denkwürdigste Autofahrt meines Lebens wie meine Ehe: mit einer Erpressung. Wobei Yvonne noch vergleichsweise subtil vorgegangen war, als sie mir eines Abends im Bett eröffnete, dass sie sich der »Purity-Bewegung« angeschlossen habe.“ … (Seite 29) 

Ein ungleiches Paar.
Eine schicksalhafte Mitfahrgelegenheit.
Ein Selbstversuch der besonderen Art.

Was geschieht, wenn zwei Menschen einen Tag verbringen, als wäre es ihr letzter?

Ein Roadtrip voller Komik, Dramatik und unvorhersehbarer Abzweigungen von Deutschlands Bestsellerautor Nr. 1 Sebastian Fitzek – mit zwei skurrilen, ans Herz gehenden Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Livius hat ein Date mit seiner Noch-Ehefrau, die beiden wollen es noch einmal miteinander versuchen. Doch dazu muss er erstmal nach Berlin kommen. Dummerweise fällt sein Flug aufgrund von Schnee aus und Mietwagen sind Mangelware. Den letzten bekommt ausgerechnet die „Tofu-Terroristin“, die ihm schon im Flugzeug negativ aufgefallen ist.
Doch Lea, so heißt die Gute, macht ihm ein Angebot, wenn er den Wagen zahlt, nimmt sie ihn mit, eine Zweckgemeinschaft sozusagen, bei der er draufzahlt. Livius will unbedingt pünktlich in Berlin sein, also nimmt er das Angebot an, ohne zu ahnen, worauf er sich damit einlässt. …

Tja, was soll ich zu diesem Buch sagen?
Nachdem mich „Der Heimweg“ und auch „Das Geschenk“, die letzten beiden Bücher von Sebastian Fitzek nicht vollkommen überzeugt haben, war ich gespannt auf seinen Ausflug in andere Gefilde und was soll ich sagen?
Erstmal vielleicht, dass ich diesmal nicht zu spät gekommen bin, um im Shop noch eins der signierten Exemplare von „Der erste letzte Tag“ zu erwischen, ein guter Start also.^^ 

Das Buch kam gestern Morgen an und am Nachmittag hatte ich es bereits inhaliert, einfach, weil es total fesselnd war und die unterschiedlichsten Gefühle in mir ausgelöst hat.
Livius und Lea sind eine Paarung, die im Gedächtnis bleibt. Er, der bodenständige Lehrer, sie, die verwöhnte Journalistin, klar, dass es da kracht und nicht zu knapp. Nicht nur, dass beide völlig unterschiedliche Ansichten vom Leben haben, nein, Lea kommt auch noch auf die durchgeknallte Idee, einen Tag lang so zu leben, als ob es der letzte wär.
Von da an wird es tiefgründig, aber es bleibt trotzdem zum Schießen komisch, wer also glaubt, dass er hier trockene philosophische Weisheiten um die Ohren gehauen kriegt, ist komplett auf dem Holzweg.
Obwohl die Charaktere total unterschiedlich sind, kann man sich sowohl im Livius, als auch in Lea hineinversetzen. Beide haben eine Geschichte, so dass man ihre Handlungen nachvollziehen kann, sie sind praktisch aus dem Leben gegriffen. Hier muss ich dem Autor einfach ein Lob aussprechen. Die Story ist witzig, ohne in Klamauk abzudriften und allein bei der Pinkelpause auf der Autobahn hab ich Tränen gelacht, weil in meinem Kopf ein Film ablief, ich konnte mich nicht dagegen wehren.
Wer also denkt, Sebastian Fitzek kann nur Thriller, sollte unbedingt zu „Der erste letzte Tag“ greifen und sich eines Besseren belehren lassen, alle anderen übrigens auch. Natürlich wurde das Rad hier nicht neu erfunden und ich ahnte bereits sehr früh, was mich erwartet, mein Leben werde ich jetzt auch nicht komplett umkrempeln und dennoch gibt es einige Dinge, die zum Nachdenken anregen und das ohne erhobenen Zeigefinger.
Chapeau, Sebastian, Chapeau! 

Danke für dieses Buch, ich hatte die ganze Zeit über ein Dauergrinsen im Gesicht und auch wenn es kein typischer Fitzek ist, so ist es irgendwie doch einer, wer es gelesen hat, weiß ganz genau, was ich meine.
Es gibt diesmal keine verworrene Handlung, keine merkwürdigen Plottwists, davon hätte ich gern mehr, viel mehr.
Meine innere Stimme hat mir gesagt, das Buch könnte großartig werden und sie hatte mal wieder Recht, 4,5 von 5 Miezekatzen.

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