„50 Pieces for Grey“ – A. M. Arimont

…“ Der Mann stand auf und betrachtete das, was eben noch eine Frau gewesen war. Er zog das große Jagdmesser aus dem Bauch und öffnete die Wunde ein wenig, sodass der Blick auf die Eingeweide frei wurde. …“

Die junge Prostituierte Ann schlägt sich auf der Straße durch, als sich ihr die Chance eröffnet, für eine Callgirl-Agentur zu arbeiten.
Unerwartet wird sie nach kurzer Zeit von deren wichtigstem Kunden angefordert – Alex Cotrell, ein reicher und mächtiger Geschäftsmann. Ann kann nicht glauben, dass er ausgerechnet sie ausgewählt hat und fühlt sich geschmeichelt, ahnt jedoch nicht, dass Alex spezielle Vorlieben und ein düsteres, blutiges Geheimnis hat.
Für Ann hat Alex sich einen ganz besonderen Verwendungszweck überlegt, doch alles kommt anders.

Ann arbeitet gemeinsam mit ihrer Freundin Jessy auf der Straße, kein wirklich schöner Job, aber sie kommen ganz gut über die Runden. Nach einem anstrengenden Arbeitstag wollen sich die beiden Mädels eigentlich nur einen gemütlichen Abend machen, als ihr Zuhälter mit ein paar Freunden auftaucht und die Lage eskaliert. Ann ergreift die Flucht und lässt Jessy zurück…
Dem Gewerbe bleibt sie allerdings treu und kommt in einer Agentur unter, wo alles wesentlich entspannter läuft, dass sie als Neue den Job bei einem gutbetuchten Kunden bekommt, wundert sie allerdings doch irgendwie.
Mister Cotrell erweist sich als gutaussehender Gentleman, der sie mit einer Limousine abholen lässt und natürlich schlägt ihr Herz bei seinem Anblick sofort höher. Dass er ein ganz besonderes Hobby hat und keine seiner Gespielinnen seine Spielwiese lebendig verlässt, ahnt sie nicht.

Alex ist höflich, zuvorkommend und bereit, seine Fantasien in die Tat umzusetzen, allerdings hat Ann irgendwas, dass ihn fasziniert, er kann sie einfach nicht töten und so entwickelt sich zwischen den beiden eine Romanze. Genau das war der Punkt, wo es mir dann einfach zu schnulzig wurde und ich immer wieder an Pretty Woman denken musste. Und natürlich an „50 Shades of Grey“, auch wenn ich dieses Werk bis heute weder gesehen, noch gelesen habe.
Die arme gebeutelte Prostituierte, die den ach so tollen Mann sieht und sich sofort verliebt, hm nee, das ist leider gar nicht meins und mir viel zu klischeehaft.
Gut, es gibt wesentlich mehr Schmerz und Blut, am Ende wird nochmal so richtig aufgedreht, was dann wieder ein paar Pluspunkte gibt, aber wirklich überzeugt hat mich A.M. Arimont diesmal leider nicht. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass das Ganze schon fast in die Richtung Dark Romance geht und damit kann ich persönlich nichts anfangen. Hinzu kommt, dass ich außerdem zu den Protagonisten  keinen richtigen Zugang gefunden habe, sie waren mir einfach zu klischeehaft, der böse reiche Schönling, der für Geld alles bekommt und das arme Straßenmädchen, dem für 5 Tage immerhin stolze 8.000 Dollar angeboten werden. Kitsch und Gewalt, SM und Blut. Horrorfeeling kam bei mir nicht auf, dafür wurde zu viel gevögelt, einigen mag das gefallen, ich zähle nicht dazu.
„50 Pieces of Grey“ ist in der Redrum Cuts Reihe erschienen und erinnert mich so ein bisschen an „Quäl das Fleisch“ von Monika O’Rourke. Auch das haben alle gefeiert und ich fand es nicht gut, aber ich hab wohl in der Beziehung einen etwas eigenen Geschmack und ich finds gut.^^

Wer auf Sex und Gewalt steht, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten, mir persönlich sagen Arimonts andere Werke wie „Das Flüstern des Teufels“ oder „Helter Skelter Redux“ wesentlich mehr zu und so bleiben für „50 Pieces of Grey“ am Ende 3 von 5 Miezekatzen.

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert