„Die Leiche der Jane Brown“ – Cornell Woolrich

“ … Es scheint so lange her, dass er vor irgendetwas Angst hatte. War er da 17? Oder 18? Manchmal glaubt er, dass er dadurch viel verpasst. Furcht verleiht dem Leben eine gewisse Würze. Er fragt sich, woher es wohl kommt, dass er die Furcht so gänzlich verloren hat, und was nötig ist, wenn überhaupt, um sie wieder zurückzubekommen. …“ (Seite 68)

Da hat Pilot Penny O’Shaughnessy noch einmal Glück gehabt. Glaubt er – immerhin hat er den Absturz in der Wildnis im Norden der USA nicht nur überlebt, sondern findet sogar ein bewohntes Anwesen in der Nähe der Unglücksstelle. Hilfe ist nah!
Dort trifft er auf Dr. Denholt und seine Pflegetochter Nova. Mit ihr stimmt etwas nicht … Und was ist mit dem seltsamen Labor, das der Hausherr immer hinter sich abschließt?
O’Shaughnessy lässt sich nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Jetzt ist die Neugier des Abenteurers erst geweckt. Doch diese Neugier führt ihn in einen Albtraum …

Ein finsteres Meisterwerk über die Ungerechtigkeit dieser Existenz, die wir Leben nennen und die immer vom Tod heimgesucht wird.

Dr. Denolt fährt mit einer scheinbar leblosen Frau im Auto über den verlassenen nächtlichen Highway und gerät in eine Polizeikontrolle. Aber die bewegungslose Person auf dem Rücksitz kann er erklären, immerhin ist er Arzt und gelangt so ohne Probleme nach Hause.
Mit O’Shaughnessy, der sich nach dem Absturz seines Flugzeuges auf das abgelegene Grundstück verirrt, hat er jedoch nicht gerechnet.

Passend zum 4. Advent gibt es eine neue Rezension von mir, man beachte die Mini-Schneekugel auf dem Bild. Weihnachtlicher wird es heute nicht mehr.^^
Auch wenn das Cover von „Die Leiche der Jane Brown“ mich nicht wirklich angesprochen hat, war ich dennoch neugierig auf das Buch, denn von Cornell Woolrich hatte ich vorher noch nichts gelesen. Um es gleich vorweg zu nehmen, ja, er hat einen ganz eigenen Schreibstil, zumindest in diesem Buch, ob das in seinen anderen Werken auch so ist, kann ich allerdings nicht beurteilen. Leider traf der nicht meinen Geschmack. Ich tu mich ja so oft schon schwer mit in der Gegenwart geschriebenen Geschichten. Manchmal passt es einfach, aber hier empfand ich es einfach nur als nervig. Doch auch die Story an sich hat mich nicht vom Hocker gerissen, sie war solide, aber eben nichts, was im Gedächtnis bleibt. Ein bisschen fühlte ich mich tatsächlich an die guten alten Edgar Wallace und Hitchcock Filme erinnert, die ich übrigens immer noch sehr mag, nur mal so am Rande erwähnt.
Selbst die Zuordnung zu einem Genre fällt mir hier schwer, ist das ein Krimi, ein Thriller oder schon Horror? So richtig passt nichts, aber da es doch zumindest Parallelen zu einigen anderen Werken der Horrorliteratur gibt, hab ich es einfach mal mit in die Schublade gepackt.^^
Doch wie sah es mit den Charakteren aus? Während mir Penny O’Shaughnessy sofort sympathisch war, allein schon, weil er nicht der Held auf dem weißen Pferd ist und sich immer irgendwie durchbeißt, sieht das bei Nova etwas anders aus. Natürlich ist diese Frau anders, trotzdem blieb sie mir das ganze Buch über fremd, anders kann ich es nicht ausdrücken, und das fand ich sehr schade.

Leider hat mir der Schreibstil die Geschichte etwas verhagelt, so fiel es mir schwer, mich wirklich auf die Geschichte einzulassen. Vom Klappentext hatte ich mir etwas mehr versprochen und so bleiben am Ende 3 von 5 Miezekatzen und das Gefühl, dass man aus der Story mehr hätte machen können.

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