„Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ – Torsten Sträter

“ … TikTok ist das Geräusch, dass Ihre Gehirnzellen machen, wenn diese beim Benutzen der App gegen die Schädeldecke ticken und zu Seife werden. Unglaublich dumme Anwendung. Ich nutze sie täglich. TikTok ist das exakte Gegenteil von Meditation. Nach zwanzig Minuten intensiver Betrachtung weiß man immerhin: Wir sind alle verloren, das aber durchaus verdient. …“ (Seite 9)

Hallo, Sträter hier. Es gibt ein neues, noch handwarmes Buch von mir, mit Liebe zusammengestellt. Was drinsteht? Steht drin. Na gut, nur so viel: Es handelt sich im Wesentlichen um epische Exkursionen über Moral und Verstand, wie immer einem strengen roten Faden folgend, und am Ende eine zutiefst beseelende Botschaft.
QUATSCH!
Natürlich handelt es sich um die besten Geschichten der letzten drei Jahre. »Storys mit Pfiff«, hätte meine Omma gesagt. Flotte Storys mit ordentlich Pfiff, genauer gesagt. Würde sie heute noch leben, hätte sie vermutlich gesagt: »Safe bestes Buch, ANK.* Fühl ich.« Gott hab sie selig. So. Also, worum geht’s? Was ist denn nun konkret drin? Zum Beispiel die guten Nummern und Texte aus 
Nuhrim Ersten, und zwar in ungekürzter Form, TV-Texte und Geschichten aus meinem Live-Programm Schnee, der auf Ceran fällt. Und natürlich auch ganz neuer Stoff. Und Der kleine dicke König. All so was. Wird Ihnen gefallen.

Torsten Sträter hat die letzten drei Jahre auf seine typische Art und Weise verarbeitet, bissig und humorvoll. Natürlich führt da kein Weg um Corona oder gehamstertem Klopapier vorbei oder an der guten alten Depression, aber genau das erwartet man auch. Aber natürlich ist das längst nicht alles, die Themen sind breit gefächert und nicht alles sorgt für Lachkrämpfe, nein, über die eine Sache kann und sollte man durchaus mal nachdenken. 

Dafür, dass „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ mein drittes Buch in diesem Jahr war, habe ich mir auch für die Rezension verdammt viel Zeit gelassen. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass es bei mir in Ungnade gefallen ist, ganz im Gegenteil. Aber wenn man in ein bestimmtes Alter kommt, geht man die Dinge einfach ruhiger an. Ich wette, auch der gute Torsten Sträter könnte ein Lied davon singen.^^
Wer Sträter auf der Bühne oder im Fernsehen verfolgt, dürfte das meiste schon kennen und natürlich kann man ein Buch nicht mit einem Live-Auftritt vergleichen, dem würde ich definitiv immer den Vorzug geben. Trotzdem mag ich es, hin und wieder die eine oder andere Geschichte nachzulesen und muss feststellen, dass viele mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Ich liebe diese Art von Humor einfach, besonders Akte Wichs bringt mich immer wieder zum Lachen. Mein Favorit wird da wohl auf ewig „ein Stück weit“ bleiben, allerdings suche ich ihn hier vergebens. Das hab ich aber verkraftet, schon allein, weil mir das Vorwort aus der Seele gesprochen hat, ich sag nur TikTok. Ja, ich bin zu alt für den Scheiß, wenn ich mir da manche Sachen so ansehe, komme ich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. Aber gut, das erklärt wenigstens meine Nackenschmerzen.
Egal, zurück zu „Du kannst alles lassen …“. Das Cover ziert, wie üblich, Torsten „selbstpersönlich“ im gewohnt schwarzem Outfit mit Mütze, der Wiedererkennungswert ist also schon mal vorprogrammiert. Das Buch selbst ist in neuen Kapitel aufgeteilt und die wiederum in kleine Anekdoten, die sich einem bestimmten Thema widmen wie der Pandemie oder eben Rubriken aus den Fernsehsendungen. 

Wer Torsten Sträter mag, und es ist verdammt schwer, ihn nicht zu mögen, wird seine helle Freude an dem Buch haben, gerade weil es einige der besten Texte aus den letzten drei Jahren zusammenfasst. Wer den Mann mit der Mütze bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte, dafür aber auf bissigen Humor steht, darf hier ruhig auch mal einen Blick riskieren.
Ich für meinen Teil habe mich wieder köstlich amüsiert und freue mich auf das neue Programm. Bis dahin dauert es aber noch ein bisschen und so gibts erstem 4,5 von 5 Miezekatzen für „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“.^^

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