„Ashes: Pechschwarzer Mond“ – Ilsa J. Bick

“ … Ihre Tante hatte immer gesagt, die Zeit heile alle Wunden. Doch ihr hatte die Zeit immer nur noch mehr Menschen gebracht, um die sie sich kümmern musste und die sie dann verloren hatte. …“

Wenn nur noch eins zählt – du oder ich …
Die Welt, die wir kannten, existiert nicht mehr. Ein entsetzlicher Anschlag hat alles verändert. Nur wenige Städte sind verschont geblieben, hinter deren Schutzwällen nun zweifelhafte Rädelsführer ihr Unwesen treiben. Die unheilbringenden Anhänger der Stadt Rule sind unter den angrenzenden Gemeinden berühmt-berüchtigt, und man rüstet sich zum Krieg gegen sie.
Alex und ihre Freunde geraten zwischen die Fronten von machtgierigen Anführern, einer gefährlichen Miliz und einer Horde von menschenfressenden Bestien – jenen Jugendlichen, die sich seit der Katastrophe verwandeln und zur tödlichen Gefahr geworden sind. Die letzte Schlacht ums nackte Überleben hat begonnen. Doch lohnt sich ein Kampf für ein Leben in dieser totgeweihten Welt überhaupt noch?

Alex, Chris, Tom, Ellie … sie alle sind gezeichnet von den Ereignissen der Vergangenheit. Sie alle mussten Entscheidungen treffen, mit denen sie nun zu kämpfen haben.
In Alex Kopf übernimmt das Monster immer öfter die Kontrolle, doch sie braucht es, um zu überleben. Und dann ist da noch Finn, der über dieselbe Kraft wie sie verfügt und diese dazu nutzt, eine Armee aus Veränderten zu erschaffen, mit denen er nach Rule ziehen will.

Der letzte Band von „Ashes“ zieht noch mal alle Register. Tom, der im Vorgänger viel zu sehr in seiner Depression versunken ist, kommt endlich wieder auf die Beine und auch Chris mausert sich. Besonders interessant fand ich diesmal allerdings Peter, der in einem Zwischenstadium festhängt.
Er ist nicht mehr wirklich menschlich, aber eben auch noch kein Veränderter, das ist ihm sehr wohl bewusst und er versucht mit allen Mitteln gegen die totale Verwandlung anzukämpfen. Dafür nervt mich Alex mit ihren ständigen Gefühlsschwankungen ein wenig. Tom, Chris, Wolf …, so richtig scheint sie sich nicht entscheiden zu können.
Wie üblich, wenden sich die einzelnen Kapitel jeweils einem Charakter zu und so ist schon bald klar, dass es alle zum selben Ziel zieht, nach Rule, auf das es auch Finn mit seiner Armee abgesehen hat. Bis dahin widmet Ilsa J. Bick ihren Figuren aber erstmal viel Aufmerksamkeit. Einige können im letzten Band tatsächlich noch einmal richtig punkten, so wie Chris. Seine „Unterhaltungen“ mit Peter fand ich teilweise sehr rührend.
Ja, die Autorin kann schreiben und gerade in Sachen Gewalt nimmt sie kein Blatt vor den Mund, für ein Jugendbuch finde ich die „Ashes“ Reihe fast schon zu hart. Aber gerade die drastischen Beschreibungen haben dafür gesorgt, dass ich vollkommen ins Geschehen eintauchen konnte, mit den Figuren gelitten habe und gelitten wurde sehr viel.
Ist „Pechschwarzer Mond“ der Abschluss, den ich erwartet habe? Ja und nein. Ein paar lose Fäden werden verknüpft, aber mir persönlich bleiben zu viele Fragen offen. Dafür mag ich das offene Ende, so kann sich jeder Leser seine eigene Meinung dazu bilden.

Auch der Abschlussband der Ashes Reihe hat mich wieder auf eine düstere, blutige Reise mitgenommen, die nun ein Ende gefunden hat. Ein zufriedenstellendes? Darüber kann man sich streiten. Ich für meinen Teil kann damit leben, denn Ilsa J. Bick zeigt, dass es nicht nur gute und böse „Normalos“ gibt, auch bei den Veränderten sind nicht alle gleich, schon allein diesen Ansatz mag ich, auch wenn darauf leider nicht näher eingegangen wird.
Ich habe Alex, Tom, Elli und all die anderen gern auf ihrer Reise begleitet und so ist mir auch der letzte Band 4 von 5 Miezekatzen wert. Dystopie-Fans sollten hier unbedingt einen Blick riskieren, aber Achtung, für Leute mit schwachem Magen sind die Bücher nicht geeignet.

01. „Asches – Brennendes Herz“
02. „Ashes – Tödliche Schatten“
03. „Ashes – Ruhelose Seelen“
04. „Ashes – Pechschwarzer Mond“

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert