„Stephen King. 100 Seiten“ – Dietmar Dath

“ … Der Luftballon als Emblem des Grauens ist eine der besten, merkwürdigsten Ideen von Stephen King. Er kommt in einem seiner erfolgreichsten Bücher vor, das bei vielen als unterhaltsam gilt, bei einigen auch als Kunst. Wer das Buch nicht kennt, mag beides für möglich halten: Es gibt auch unterhaltsame Kunst. …“ (Seite 2)

»King kennt alle Träume, die ewigen wie die aktuellen, die bösen wie die guten, und erzählt sie mit einer Stimme, die man nie vergisst.«

Stephen King hat über 400 Millionen Bücher in 40 Sprachen verkauft. Sehr viele, von »The Shining« bis »The Stand«, sind verfilmt worden. Kolleginnen und Kollegen loben King, den Respekt von Kritik und Literaturwissenschaft hat er sich hart erkämpft – mit Stoffen, die Grauen erregen, Lust bereiten und Erkenntnis zünden.
Dietmar Dath stellt das Werk von Kings Debüt »Carrie« bis zum krönenden Zyklus um den »Dunklen Turm« vor und legt Quellen sowie (etwa pseudonyme) Versteckspiele offen. So begreift man, wie es diesem Autor gelingen konnte, unserer Zeit mit all ihren Krisen und Katastrophen tiefer ins dunkle Herz zu schauen als irgendwer sonst.

Wann begann Stephen King zu schreiben? Was ist Ka und warum musste Richard Bachman sterben? Und überhaupt, ist das schon Kunst oder kann das weg?

Reichen 100 Seiten um über Leben und Werk von Stephen King zu sinnieren? Definitiv nein, aber das war mir schon vorher klar. Trotzdem schafft es Dietmar Dath, einen, wenn auch groben Überblick über Kings Stil und seine Bücher zu vermitteln. Dabei  unternimmt er auch immer mal wieder Ausflüge in die Kindheit und Jugend des kleinen Steve, der schon als 9-jähriger Geld mit dem Schreiben von Geschichten verdiente.
Natürlich kennen echte King-Fans alle diese kleinen Anekdoten bereits, aber an sie richtet sich dieses Büchlein auch gar nicht. An Leute, die noch nie etwas vom King of Horror gelesen haben aber auch nicht. Wer allerdings erst ein paar Bücher gelesen hat und mit geringen Vorkenntnissen tiefer in die Materie eintauchen möchte, ist hier gut bedient. Immerhin analysiert der Autor neben einigen Werken auch Kings Schreibstil und seine Einflüsse. Dabei macht er es seinen Lesern nicht ganz so leicht, denn sein Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Hin und wieder tauchen für mich merkwürdige Formulierungen auf, überhaupt wirkt das ganze teilweise sehr altbacken, dann wieder zu hochtrabend formuliert. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, aber ich wünschte, hier hätte er sich ein Beispiel an seinem „Titelhelden“ genommen.
Ob Stephen Kings Bücher nun Kunst sind oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mich begleitet er nun seit über 30 Jahren und auch wenn ich nicht alles aus seiner Feder gut finde, hoffe ich, es werden noch viele weitere Jahre folgen.

„Stephen King. 100 Seiten“ bietet für Fans von Stephen King nichts Neues. Wer sich jedoch auf der Suche nach einen kurzen, abe0r doch etwas tiefer gehenden Überblick über das Schaffen des Autor ist, wird hier fündig, sofern er mit dem teils sperrigem Schreibstil klarkommt.
Für mich gab es nichts wirklich Neues, aber ich mochte die Rückblicke in Kings Kinder- und Jugendzeit. Trotz der nur 100 Seiten musste ich ab und an pausieren um mich etwas leichterer Literatur zuzuwenden, damit ich mich dann, frisch gestärkt, ans Weiterlesen machen konnte. Inhaltlich habe ich nichts zu beanstanden, für den Schreibstil kann ich mich allerdings nicht erwärmen und so vergebe ich 3,5 von 5 Miezekatzen.

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