“ … Wenn sie meine Geschichte lesen und lieben, wenn ich bis in ihre Herzen vordringe, mich dort einnisten und etwas hinterlassen kann, das sie bewegt, dann habe ich es tatsächlich geschafft, zu diesem erlauchten Kreis zu gehören. …“
Als Bonus: Die Kurzgeschichte „Die Schreibmaschine“ – eine Homage an Edgar Allen Poe.
Toni ist wahnsinnig stolz darauf, endlich sein erstes Buch veröffentlicht zu haben. Der Preis dafür war hoch und so liest er neugierig die eingehenden durchweg positiven Rezensionen. Bis jemand sein heißgeliebtes Werk verreißt. Der frischgebackene Autor fühlt sich zutiefst gedemütigt und sinnt auf blutige Rache. Allerdings ist er nicht der einzige, der es gern etwas heftiger mag.
Meine heutige Rezension widment sich einem Thema, das auch uns Blogger immer wieder beschäftigt, nämlich der Rezension. Allein darüber könnte ich mich seitenlang auslassen, aber darum geht es gar nicht, sondern um die gleichnamige Kurzgeschichte. „Die Rezension“ ist als Heftroman im Schund Verlag erschienen. Da ich schon seit meiner Jugend eine Abneigung gegen diese Heftchen habe, ja, ich muss einfach immer an die schrecklichen Liebesromane denken, mir die neueste Geschichte von Nico von Cracau aber trotzdem nicht entgehenlassen wollte, habe ich zum eBook gegriffen.
Das Thema ist interessant und der eine oder andere Autor findet sich hier sicherlich wieder, auch wenn er oder sie die ganze Sache natürlich nie so brutal angehen würde.^^ Dass Schriftsteller sich mit den Rezensionen zu ihren Werken auseinandersetzen ist nichts Neues und das manche Bewertungen einfach unfair und völlig an den Haaren herbeigezogen sind auch nicht. Nico von Cracau treibt es hier allerdings auf die Spitze, ganz bewußt natürlich. Mehr zum Inhalt will ich dazu aber auch gar nicht schreiben, außer vielleicht, dass es sehr blutig wird. Ein interessanter Ansatz, leider hat mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugt, manche Dinge ergeben für mich hier einfach keinen Sinn. Außerdem trollen sich zwischen den paar Zeilen meiner Meinung nach einfach zu viele Freaks. Mir ist vollkommen klar, dass das beabsichtigt ist, aber begeistert hat es mich deswegen trotzdem nicht, auch wenn ich so einiges wirklich witzig fand, die Rezis der real existierenden Blogger zum Beispiel. Der in der Story erwähnte Stephen King hätte daraus wahrscheinlich etwas vollkommen anderes gemacht und damit eher meinen Nerv getroffen. Aber dann wäre es auch kein Schund mehr.^^
Doch was versteht man eigentlich unter Schund?
Laut Definition etwas künstlerisch Wertloses. Schundliteratur kann aber durchaus unterhaltsam sein und mal ganz ehrlich, wer bestimmt, was wertlos ist und was nicht? Am Ende bleibt es doch immer eine Geschmackssache. Womit wir wieder beim Thema wären. Meinen hat Nico von Cracau damit nicht getroffen. Ich hoffe jedoch, er hat mit seinem Protagonisten nicht allzu viel gemeinsam, sonst muss ich mir jetzt Sorgen machen.^^
Auch wenn Nico von Cracau in seine Kurzgeschichte einiges einfließen lässt, was ich toll finde, hat mich die Story am Ende leider nicht wirklich begeistert, mir war das Ganze zu übertrieben, zu sehr an den Haaren herbeigezogen, aber wahrscheinlich bin ich einfach das falsche Zielpublikum. Mehr als 3 von 5 Miezekatzen sind hier diesmal aber einfach nicht drin.