„Fleischfoto“ – C. V. Hunt, Andersen Prunty

“ … Das Fleisch verschwamm ihm vor den Augen. Es wogte auf und ab wie das Meer. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, es flüstere ihm etwas zu. Er hielt es sich ans Ohr. »Fleischfoto«, sagte es. … “ (Seite 17)

Schnapp dir dein Fleischfoto.
Trag es wie eine Maske.
Und dann warte, was mit dir passiert.
In den sozialen Medien ist ein Fleischfoto der heißeste Trend. Jeder will ein Fleischfoto und ist bereit, alles zu tun, um eins zu bekommen.
Frisch oder verdorben, als Mahlzeit, als Kunstwerk, als Accessoire und als Sex Toy … Enjoy your meat!
Eine transgressive, absurde Horrorkomödie. Wer auf Splatterpunk steht, wird dieses Buch lieben!

Kyle ist Familienvater, mit seinem Anhang hat er allerdings nicht viel am Hut. Viel lieber zieht er mit Tony, dem Schulfreund seines Sohnes durch die Gegend und lässt es krachen. Sein Sohn Chad bekommt währenddessen von seiner Mutter ein Foto von einem Stück Fleisch überreicht, dass ihn auffoirdert, es als Maske im Gesicht zu tragen, wo es auf sonderbare Weise mit ihm zu verschmelzen scheint. Und er ist bei weitem nicht der Einzige, der diese seltsame Maske trägt.

„Fleischfoto“ ist ein Buch, bei dem schon der Titel neugierig macht, zumal der Klappentext, wie ich finde, nicht wirklich viel über die Handlung aussagt. Umso gespannter war ich natürlich darauf, was mich erwartet und nun ja, was soll ich sagen außer: Oh man, was zur Hölle war das? Ich mag es ja wenn es abgefahren und brutal zugeht, gerade bei C. V. Hunt ist das nichts Neues, aber „Fleischfoto“ war so gar nicht nach meinem Geschmack. Das ging schon auf den ersten Seiten los. Ständig wird „Munch“ erwähnt, irgendein Tütenfutter, dass die Leute ständig in sich hineinstopfen. Wenn ich so etwas lese, dann will ich auch wissen, was zur Hölle das ist, denn scheinbar gibt es dort fast nichts anderes zu futtern. Leider wird mit keiner Silbe darauf eingegangen und genau das zieht sich auch bei verschiedenen anderen Dingen durch das gesamte Buch. Mein nächstes Problem findet sich auch gleich am Anfang, nämlich die Beziehung von Kyle und Tony. Was verbindet die beiden? Natürlich kann ich mir meinen Teil denken, aber sowas regt mich einfach auf und es wird einfach nicht besser, auch storymäßig.
Viel zu viele dermaßen unsympathische Figuren tauchen auf, manche verschwinden ganz schnell wieder, andere wird man einfach nicht los.
Also was zum Teufel hab ich da gelesen? „Fleischfoto“ war für mich leider absolut nicht unterhaltsam, es wirkt, als hätter ein pubertierender Teenager einfach alles zu Papier gebracht, was ihm gerade durchs Hirn spukt. Ich war ein paar Mal kurz davor, das Buch abzubrechen und wünschte, ich hätte es getan, denn außer flachen und völlig unrealistischen Sexszenen hatte es mir leider nichts zu bieten. Bisher mochte ich Hunts abgedrehte Werke und ja, provokant waren sie alle irgendwie, aber dies hier ist nochmal ein ganz anderes Level und ich habe absolut keine Ahnung, was mir die beiden Autoren damit sagen wollten. Ja, man kann da durchaus Gesellschaftskritik hineininterpretieren, aber das kam mir beim Lesen kein einziges Mal in den Sinn, ich war zu sehr mit Kopfschütteln beschäftigt. Vielleicht sollte es witzig sein, aber selbst wenn, der Schuss ging bei mir nach hinten los. Und auch wenn viele das Buch mit Mellicks Werken vergleichen, finde ich, dass es außer dem Genre da keine wirklichen Gemeinsamkeiten gibt. Gut, ich mag von Carlton Mellick III auch nicht alles, aber seine letzten Bücher aus der Festa Special Reihe haben mich alle gut unterhalten, was ich von „Fleischfoto“ leider nicht behaupten kann. 

Ist „Fleischfoto“ abgedreht und brutal? Definitiv ja. Hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen? Leider nein. Mir war es einfach zu wirr, zu viele Fragen blieben unbeantwortet, ich fühlte mich als Leser als würde mir ein Knochen vorgeworfen, gefolgt von „Friß oder stirb“. Ich hab gefressen, aber bekommen ist er mir nicht. Daran konnte nicht einmal Nicolas Cage etwas ändern und der zieht bei mir eigentlich immer. Wer jetzt wissen will, was der gute Nic damit zu tun hat, sollte „Fleischfoto“ lesen und mir danach unbedingt seine Meinung dazu mitteilen. Für mich ist es bisher das schwächste Buch der Special Reihe, mehr als 2 von 5 Miezekatzen sind bei mir hier einfach nicht drin.

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