„Kingdom of the Wicked: Der Fürst des Zorns“ – Kerri Maniscalco

“ … Lektion Nummer eins: Wenn du gegen einen Dämon kämpfen willst, brauchst du eine Waffe. Ob es nun magische Kreide oder ein Verteidigungszauber ist. Wenn du noch keine Verteidigungszauber kennst, ist es an der Zeit, dass du dich mit diesem Teil deiner Herkunft beschäftigst. …“ (Seite 277)

Zwei Schwestern. Ein brutaler Mord. Ein Racheplan, der die Hölle selbst entfesseln wird … und eine berauschende Liebesgeschichte.

Als die junge Hexe Emilia ihre Zwillingsschwester Vittoria ermordet vorfindet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zutiefst schockiert will sie Rache üben – koste es, was es wolle. Selbst wenn sie dafür verbotene dunkle Magie einsetzen muss, die sie in die Gefahr bringt, von Hexenjägern enttarnt zu werden. Auf ihrer Suche nach dem Mörder trifft Emilia auf Wrath, einen der sieben dämonischen Höllenfürsten, vor denen sie von klein auf gewarnt wurde. Wrath behauptet, auf Emilias Seite zu stehen. Doch kann man einem leibhaftigen Höllenfürsten trauen, selbst wenn er noch so gut aussieht?

Vor den sieben Dämonenfürsten muss man sich in Acht nehmen, auf keinen Fall darf man ihnen trauen. Das bekommen Emilia und Vittoria schon als Kinder immer wieder von ihrer Großmutter zu hören. Die di Carlos sind eine alte Hexenfamilie, die ihre Kräfte versteckt halten muss und die Zwillinge lernen von klein auf, mit Magie umzugehen. Als die beiden 18 sind, wird Vittoria ermordet, vom Täter fehlt jedoch jede Spur und so beschließt Emilia, sich Hilfe aus dem Dämonenreich zu holen. Dass sie dabei allerdings ausgerechnet einen der Wicked, der Höllenfürsten, beschwört, wart so nicht geplant.

Emilia und Vittoria sind zwar Zwillinge, vom Wesen her aber völlig verschieden. Während Vittoria das Leben genießt und sich austobt, ist Emilia eher ruhig und liebt es, im elterlichen Restaurant auszuhelfen. Das ändert sich, als die verstümmelte Leiche ihrer Schwester gefunden wird. Um herauszufinden, was ihr zugestoßen ist, lässt sie sich auf einen Pakt mit den dunklen Mächten ein und beschwört versehentlich ausgerechnet Wrath, einen der 7 Höllenfürsten, der Erzfeinde der Hexen von dem sie auch noch glaubt, dass er es war, der Vittoria umgebracht hat. Natürlich ist Wrath ein Schönling, zu dem sich gegen ihren Willen hingezogen fühlt und genau das war der Punkt, der mir so ein bisschen Angst gemacht hat, denn wie der eine oder andere inzwischen weiß, bin ich kein großer Freund von Liebesgeschichten. Laufen sie am Rande mit, ist es kein Problem, les ich aber alle paar Seiten nur Geschnulze, bin ich ganz schnell raus. Deswegen bin ich recht lange um „Kingdom of the Wicked“ herumgetanzt, hab aber irgendwann beschlossen, es einfach zu riskieren und ich habe es nicht bereut.
Ja, Emilia schwärmt immer wieder davon, wie unglaublich sexy ihr Feind doch eigentlich ist, aber selbst für mich bewegte sich das in einem durchaus ertragbaren Rahmen. Kerri Maniscalcos Geschichte ist einfach zu spannend und mitreißend, um sich daran zu stören. Das geht schon bei den Charakteren los. Im Prolog lernt man die Zwillinge als Kinder kennen und ahnt bereits, dass es mit einer von beiden kein gutes Ende nehmen wird. Die eigentliche Story beginnt dann 10 Jahre später, von da an übernimmt Emilia das Steuer und erzählt dem Leser in der Ich-Perspektive von den Ereignissen. Genau das sorgt dafür, dass ich komplett in die Handlung eintauchen kann und mich tatsächlich nach Italien versetzt fühle. Die Autorin das italienische Lebensgefühl einfließen, immer wieder geht es um Essen, immerhin führt Emilias Familie ja ein Restaurant. Diese kleinen Auslüge machen das Buch für mich so besonders, ich habe es genossen, über Essen oder Düfte zu lesen. Aber auch die Figuren kommen nicht zu kurz, vor allem natürlich Emila und Wrath, den ein mysteriöser Hauch umgibt, denn während bei Emila schnell klar ist, was sie antreibt, bleiben seine Motive in Dunkeln und das macht ihn umso interessanter. Aber auch Vittoria hatte Geheimnisse … 

Dass „Kingdom of the Wicked“ in Palermo spielt, ist schnell klar, allerdings habe ich mich mit der zeitlichen Einordnung etwas schwer getan. Einerseits scheint moderne Gerätschaften zu geben, andererseits hüpft man in heute ziemlich unmoderner Kleidung durch die Gegend, so ganz schlau geworden, bin ich daraus auf jeden Fall nicht. Und es gibt eine kleine Sache, die mich gestört hat: Die ständige Verwendung von italienischen Begriffen, ohne sie zu erklären. Man kann sich das meiste denken, aber ein paar Sachen musste ich tatsächlich nachschauen. Hier wäre eine kleine Übersicht im Buch für mich tatsächlich hilfreich gewesen. Dafür gibt es eine andere, nämlich eine Karte am Anfang des Buches, die einen Überblick über die 7 Fürstenhäuser gibt. Solche kleinen Spielereien find ich persönlich toll  und überhaupt hat das Buch mich positiv überrascht. Ich bin ja keine Coverkäuferin, aber das in die Hexe im Klappentext haben ausgereicht, um zumindest erstmal meine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Inzwischen ist Band 2 bereits eingezogen, bis Juni habe ich dafür Zeit, dann erscheint  der letzte Teil der Trilogie.

Eigentlich mag ich Fantasy,finde aber eher selten Bücher, die mir zusagen und mich nicht mit einer vordergründigen Lovstory abschrecken. „Kingdom of the Wicked“ ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass es eben auch anders geht. Mit ihren bildhaften Beschreibungen hat mich Kerri Maniscalco tief in die Welt ihrer Story eintauchen lassen und mit Emilia und Wrath zwei Charaktere geschaffen, die eich ins Herz geschlossen habe und denen ich ihr Handeln auch abnehme. Ich bin auf interessante Fantasywesen gestoßen, habe Emilia auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester sehr gern begleitet und bin gespannt, wohin die Reise mich führen wird. Das alles ist mir 4 von 5 Miezekatzen und eine Leseempfehlung an alle Fantasy-Fans wert.

„Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns“
„Kingdom of the Wicked – Die Königin der Hölle“
„Kingdom of the Wicked – Die Göttin der Rache“

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