„Lucifer 2“ – D. Watters, M. + S. Fiumara, A. Campbell, K. Jones, Leomac

“ … Du bist eine Perversion der Natur. Lucifer war kein Engel mehr, als er dich zeugte. Deine ganze Existenz ist gegen Gottes Willen. Wenn du wirklich seinem Weg folgen willst, nimmst du dir das Leben. Brichst dir mit einem Seil das Genick oder reißt dir das Herz aus der Brust.“ …

TEUFEL IN DER UNTERWELT
Die Auferstehung seiner Verflossenen Sycorax bringt Lucifer viele Probleme – denn Gott ist nicht bereit, die Rückkehr der Hexe ins Leben einfach so hinzunehmen. Als die Wächter von Himmel und Hölle Lucifer und die Mutter seines Sohnes Caliban bedrohen, sieht der Teufel nur einen Ausweg: Während seine dämonische Vertraute Mazikeen Sycorax beschützt, steigt Lucifer zu Anubis und anderen alten Göttern in die Unterwelt. Doch dort erwarten den Lichtbringer nur noch mehr Gefahren… Die neue LUCIFER-Serie aus Neil Gaimans SANDMAN-Universum, inszeniert von Dan Watters (HOUSE OF WHISPERS), Sebastián und Max Fiumara (Geschichten aus dem Hellboy-Universum), Kelley Jones (BATMAN) und anderen.

Lucifer hat gegen Gottes Gebote verstoßen. Er hat seine tote Frau Sycorax wiedererweckt, das ist nicht gestattet und so muss sie nach 3 Tagen ins Reich der Toten zurückkehren. Der ehemalige Herrscher der Hölle sucht nach einem Ausweg und begibt sich in die verschiedenen Unterwelten, um dort einen Platz für die Hexe zu finden. Doch da gibt es noch ein weiteres Problem, denn mit ihr zusammen hat er einen Sohn, auch dass ist nicht erlaubt. Caliban gehört nirgendwo dazu, ist ein Ausgestoßener auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Nach dem doch etwas verwirrendem ersten Band, hat es der zweite sofort geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Neben Lucifers Suche nach einer Heimat für Sycorax geht es vor allem um Caliban, den Sohn der beiden, der einen Sinn in seinem Leben sucht. Von der Mutter angelogen, vom Vater versteckt, sieht er auch noch aus wie ein Monster und ist nirgends willkommen, dabei ist er ja eigentlich ein Engel. Ein wirklich tragischer Charakter, der mir schrecklich leid tut und dessen Handlungsweise ich durchaus nachvollziehen kann. Allerdings setzt er damit etwas in Gang, das sich nicht wieder rückgängig machen lässt.
Aber auch Lucifers Reise durch die Welten der Toten ist faszinierend. Da ist Anubis, dem er sein Herz zum Wiegen überlässt, Vishnu, Hades und Persephone, alles sehr interessante Figuren, die für verschiedene Kulturen und deren Umgang mit dem Tod stehen.
Inhaltlich gefällt mir dieser Band wesentlich besser als sein Vorgänger, schon allein weil Lucifers Trip in die Unterwelten genau mein Thema ist und auch, weil er eine kleine Brücke zum Traumland schlägt. Und da die Geschichte mit einem ziemlich üblen Cliffhänger endet, werde ich mich in den nächsten Tqagen wohl über Band 3 hermachen, der, im Gegensatz zu den anderen beiden, ein ziemlicher Klopper ist.
Aber nicht nur inhaltlich überzeugt Dan Watters Lucifer Story, auch die Illustrationen sind wieder zu großartig, düster und blutig, zur bedrohlichen Stimmung passend. Gerade die vielen seltsamen Wesen, die sich zwischen diesen Seiten tummeln haben ihren ganz eigenen Charme, auch wenn man keinem von ihnen persönlich begegnen möchte. Das gilt im Übrigen auch für die Engel, die hier nicht die strahlenden Gestalten sind, als die man sie kennt.
Am Ende bleibt die Frage: Was ist gut, was ist böse? Kann man das überhaupt trennen? Und wie geht man selbst damit um, immer auf der Verliererseite zu stehen? Macht Rache Sinn?
Viele Fragen, eine Menge Dinge, über die man sich Gedanken machen kann. Oder sich eben einfach nur an der Geschichte erfreut, das bleibt jedem selbst überlassen.

Nachdem sich der Einstieg mit dem ersten Band etwas holprig gestaltete, ist der zweite ganz nach meinem Geschnmack und ich habe mich gefreut, wieder auf ein paar bekannte Gesichter zu treffen, ich persönlich mag das ja sehr gern. Nachdem Lucifer erst ein wenig wehleidig war, weiß er nun wieder, was er tut oder tun muss, er zeigt ab und an sogar mal Gefühle und Herz wenn es um seinen Sohn geht. Das macht ihn wesentlich sympathischer, als die kalten und aalglatten Himmelswesen, die hier nicht besonders gut wegkommen, ganz zu meiner Freude.^^
Für den zweiten Teil der Reihe vergebe ich 4,5 von 5 Miezekatzen und eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans der Sandman Reihe, dieser Band kommt für mich verdammt nah an Neil Gaimans Vorlage heran.

„Lucifer 1: The infernal Comedy“
„Lucifer 2“
„Lucifer 3“

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