„Rachesturm“ – Julia Starck

“ … »Du verfluchte Hexe hast alles kiaputtgemacht!«, schrie sie. Dann versetzte mir das dürre kleine Mädchen, das ich noch vor wenigen Monaten getröstet hatte, weil Gabriel ihm den Rücken mit dutzenden Brandmalen übersät hatte, auch schon einen so kraftvollen Stroß, dass ich nach hinten stolperte …“

Er denkt, er hätte sie gebrochen …
… doch sie ist ihm längst auf der Spur
Nur knapp hat Rahel ihre letzte Begegnung mit Sektenführer Gabriel überlebt. Trotz der Narben, die er bei ihr hinterlassen hat, und der Selbstzweifel, die an ihr nagen, kann die junge Frau nicht widerstehen und geht einem Hinweis nach, der sie erneut auf seine Spur führt. In dem kleinen Ort in Tschechien angekommen erhält sie Hilfe von unerwarteter Seite. Doch schon bald gerät sie in Gefahr, als sie einigen von Gabriels Anhängern gegenübersteht …
Kann Rahel ihrem neuen Gefährten trauen? Und wird sie Gabriel endlich zur Strecke bringen?

Rahel hat einen Tipp bekommen, Gabriels Sekte soll sich jetzt in Tschechien aufhalten. Leider hat sie nicht mehr als den Namen einer kleinen Stadt. Dort trifft sie auf einen Fremden, der Informationen für sie hat, im Gegenzug will er sie allerdings begleiten. Wie sich herausstellt, ist Michal Sokol ein Journalist auf der Suche nach einer Story und er hat Rahel erkannt. Sein Wissen erweist sich als nützlich, aber kann sie ihm wirklich vertrauen?

Rahel tut es wieder, obwohl sie beim letzten Mal nur knapp mit dem Leben davongekommen ist. Sie packt ihren Rucksack und macht sich auf die Suche nach Gabriel, dem Objekt ihrer Rachefantasien. Obwohl ich ihren Mut bewundere, möchte ich sie die meiste Zeit einfach nur schütteln, weil sie erneut völlig planlos loszieht. Eigentlich sollte sie ja aus ihren Fehlern gelernt haben, aber der Hass und die Wut machen sie aufbrausend und unvorsichtig. Ich meine, ich verstehe, was sie antreibt, sie hat durch diesen Mann alles verloren und dann ist er auch noch entkommen. Wahrscheinlich wäre ich dann auch stinksauer und würde mich aufführen wie eine rachsüchtige Furie, aber die Art und Weise, wie sie immer wieder blind ins Verderben rennt, grrr, das geht gar nicht.^^
Wenigstens ist die junge Frau diesmal nicht allein unterwegs, denn Michal Sokol, ein Journalist, der Infos gegen eine Story tauschen will, steht ihr zur Seite. Die beiden ahnen jedoch nicht mal ansatzweise, worauf sie sich einlassen als sie sich auf den Weg nach Chapel Island machen, wo sich der Sektenführer aufhalten soll. Und während Rahel anfangs noch alles tut, um ihre unerwünschte Begleitung loszuwerden, muss sie schon bald erkennen, dass sie diesmal Unterstützung braucht, denn es warten einige unangenehme Überraschungen auf sie.
Wurde in „Racheblind“ die Geschichte noch aus Rahels Perspektive erzählt, so gibt uns diesmal noch eine weitere Person Einblick ins Geschehen, ich werde mich allerdings hüten, zu verraten um wen es sich hier handelt, das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Der Schreibstil ist fesselnd und passt zum Geschehen, es gibt keine Ruhepausen, weder für den Leser, noch für Rahel. Da ich aber inzwischen weiß, was gespielt wird, ist „Rachesturm“ nicht mehr ganz so spannend, weiß aber dafür mit einigen Twists aufzutrumpfen. Was mich jedoch ein bisschen gestört hat, waren die vielen Charaktere, gerade am Ende. Im Vorgänger ging es da wesentlich „übersichtlicher“ zu, für mich persönlich gab es hier zu viele Nebenfiguren, die nicht wirklich von Belang waren. Dafür hat Julia Starck viel Herzblut in ihre Hauptbesetzung gesteckt. So zeigen Rahels ständige Stimmungsschwankungen
,- ich nenn das jetzt einfach mal so –  wie kaputt sie eigentlich ist und auch Gabriel muss sich nicht verstecken, er ist der perfekte eiskalte Bösewicht. Mein Favorit bleibt übrigens Nicolaj, auch wenn er keine große Rolle spielt. Aber das, was man von und über ihn erfährt, macht ihn einfach verdammt liebenswert, selst wenn er es mit seiner Fürsorge vielleicht ein wenig übertreibt.

Auch wenn „Rachesturm“ für mich nicht ganz an „Racheblind“ herankommt, so ist es immer noch eine sehr gelungene Fortsetzung, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und wer den Vorgänger gelesen hat, kommt um den zweiten Band sowieso nicht herum. Mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen (oder schreiben^^), 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Racheblind“
02. „Rachesturm“

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