„Nachtgemetzel“ – Kristopher Triana, Ryan Harding

“ … »Hier bei Devil’s Food«, sagte Payne zu Becca, »haben wir unsere eigenen Grundwerte. Der Dienst am Gemeinwesen gehört nicht dazu, und auch nicht, dass wir uns mit unbegründeten Beschwerden von dummen Fot*** wie Ihnen herumschlagen müssen. Unsere Grundwerte schreiben uns vor, Geld zu verdienenn uns um unsere Supermarktfamilie zu kümmern, die Konkurenz auszuschalten und unserem Besitzer zu gefallen.« …“ (Seite 20)

Den Mitarbeitern von Freshway stehen harte Zeiten bevor, denn die Konkurrenz hat ihnen den Kampf angesagt.
Aber Devil’s Food ist keine gewöhnliche Lebensmittelkette. Sie wird von einem Kult irrer Satanisten geführt, die geschworen haben, die Nummer eins auf dem Markt zu werden. Und dazu müssen sie alle Rivalen plattmachen – buchstäblich.
Bis an die Zähne bewaffnet und gesegnet mit der Macht des Teufels stürmen sie die Freshway-Filiale. Köpfe fliegen über die Ladentheke und Blut flutet die Gänge …

Triana & Harding wissen, wie man Gas gibt. Ein blutiges Battle Royal. So was nennt man Splatterpunk.

Bis vor kurzem hat Desmond noch unter seinem verhassten Chef bei „Freshway“ gearbeitet, dann hat er in die Niederlassung von „Devil’s Food“ gewechselt, wo er nun als Filialleiter das Sagen hat. Dort steht Satansanbetung auf dem Programm und die Vernichtung der Konkurrenz. Für Desmond ein gefundenes Fressen, hat er doch mit seinem alten Arbeitgeber noch eine Rechnung offen und die will er möglichst blutig begleichen. Doch was als „Blitzkrieg“ geplant ist, endet in einer brutalen nächtlichen Schlacht an den Supermarkttheken.

Auf „Nachtgemetzel“ war ich wirklich gespannt, zum Ersten, weil Kristopher Triana es beim Meet & Great in den höchsten Tönen gelobt hatte und meinte, es wäre total lustig, zum anderen, weil er es zusammen mit Ryan Harding geschrieben hat und dessen „Genitalfleischwolf“, ebenfalls in der Festa Extrem Reihe erschienen, konnte mich nicht wirklich begeistern, das Buch war einfach ein Lee-Abklatsch ohne den typischen Humor. Triana mag ich, die große Frage für mich war also hier, wessen Stil überwiegen würde.
Kristopher Trianas Vorwort machte neugierig und auch der Einstieg war toll, wer schon mal im Handel gearbeitet hat, kann die Wut der Devil’s Food Angestellten wahrscheinlich nachvollziehen. Ich auf jeden Fall, denn auch ich bin natürlich nicht von Kunden verschont geblieben, die man gern persönlich zur Hölle geschickt hätte. Oder besser in den Himmel, man will ihnen ja nach dem eigenen Ableben nicht wiederbegegnen.^^
Machte der Anfang noch richtig Spaß, ging es dann für mich leider nur noch bergab, denn der Rest des Buches befasste sich gefühlt damit, wie immer andere Devil’s Food Mitarbeiter sich an irgendwelchen Schlampen rächen wollten, die sie irgendwann mal hatten abblitzen lassen. Damit hätte ich leben können, wenn sich das Ganze nicht immer wieder wiederholt hätte, frei nach dem Motto: „Hey, die Olle wollte mich nicht, also werd ich sie jetzt erstmal vergewaltigen, dann eine Runde quälen bevor ich sie abmurkse.“ Schon im ersten Anlauf war das nervig, die folgenden machten es nicht besser. Überhaupt, ich hatte mich auf ein doch irgendwie witziges Schlachtfest an der Supermarkttheke eingestellt. Geschlachtet wurde zwar, aber lustig fand ich es überhaupt nicht, dabei verfüge ich über jede Menge tiefschwarzen Humor. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich früher selbst „Smells like Teen Spirit“ gehört habe. Habe ich mich anfangs noch auf der Seite der Satanisten gesehen, meine kohlrabenschwarze Seele konnte einfach nicht anders, waren die schon bald nur noch nervig mit ihrem permanenten Sexattacken, da konnten auch die an und für sich genialen Anspielungen auf die Songtexte verschiedenster Death Metal Bands nichts mehr retten. Zugegeben, einige Kills sind richtig schön böse und zwei Charaktere mochte ich sogar, insgesamt war  „Nachtgemetzel“ für mich aber einfach zu viel Harding und zu wenig Triana, schade.

Im Vorwort als kohlrabenschwarze Komödie angekündigt, entpuppte sich „Nachtgemetzel“ als plumper Slasher voller Vergewaltigungsfantasien. Blutig auf jeden Fall, witzig, nein, für mich leider nicht, dafür zog sich die Geschichte wie Kaugummi. Es ist einfach nicht sonderlich spannend, wenn die nächste Frau gejagt wird um sie …, nun ja, lassen wir das. Sicherlich wird das bei Einigen super ankommen, ich hab mich jedoch gegen Ende immer mehr durchgequält und für ein Buch aus der Extrem Reihe ist es recht dick. Von mir gibt es 3 von 5 Miezekatzen, aber nur, weil ich das Cover großartig finde und mit Antonio und Ruby mitgefiebert habe.

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