„Krampusnächte“ – Tanja Hanika

“ … Da war was am Fenster. Ich hab was getrunken und als ich mich wieder hinlegen wollte, stand ein Monster am Fenster. Ich hab es genau gesehen: Da war ein Monster! … „

Ava verbringt mit ihrem Mann und den Kindern einen vorweihnachtlichen Urlaub in den Alpen. Die Albträume ihrer Tochter Nele von einer Krampusgestalt vor ihrem Fenster werden für Ava zur Nervenprobe: Was ist wirklich nur ein Hirngespinst, was womöglich doch Realität? In ihr wächst die Überzeugung, dass doch mehr hinter den Albträumen ihrer Tochter steckt, denn vielleicht ist es gar kein Monster, das in die Ferienhütte eindringen will …

Eine weihnachtliche Psychohorrorgeschichte darüber, wie die Fantasie in die Wirklichkeit eindringen kann, und darüber, wie es sich anfühlt, wenn Ängste wahr zu werden drohen.

Ein Urlaub in den Alpen, Schnee an Nikolaus, Weihnachtsmärkte und glückliche Kinder, Ava und Thilo haben sich auf ihren Urlaub in der gemieteten Hütte gefreut. Doch mit Ruhe und Frieden ist es schon bald vorbei, denn immer wieder erwacht Nele nachts schreiend aus Albträumen und berichtet von einem Wesen, das vor ihrem Fenster stand. Eine Radiosendung über Krampus macht Ava noch mehr Angst, denn sie erkennt Parallelen. Aber schleicht da wirklich jemand um ihre Hütte herum oder ist das alles nur Einbildung?

Raus aus dem Alltag und mit den Kindern ein paar schöne Tage im Schnee verbringen. Schneeballschlachten, gemütliche Bummel über Weihnachtsmärkte und die letzten Geschenke kaufen, knisterndes Feuer im Kamin, ja, die Vorweihnachtszeit ist schon etwas ganz Besonderes. Um die feierliche Stimmung ist es allerdings schon bald geschehen, denn Nele, die Tochter von Ava und Thilo, hat immer wieder Albträume und raubt damit auch ihrer Mutter den Schlaf, die sich Sorgen macht und eigentlich am liebsten abreisen würde. Doch sie einigt sich mit ihrem Mann darauf, zumindest den Nikolaustag in den Bergen zu verbringen, auch wenn ihr die alten Krampusgeschichten immer mehr Angst machen.
Ich bin ja ein kleiner Weihnachtsmuffel, aber den guten alten Krampus mag ich natürlich, wer hätte das gedacht.^^ Und so greife ich gerade vor Weihnachten gern zu Büchern oder Filmen über den bösen Gegenpart zum Nikolaus, der es auf die unartigen Kinder abgesehen hat, „Krampusnächte“ war also voll und ganz mein Beuteschema, dachte ich zumindest. Dass bei einer Kurzgeschichte nicht unbedingt die Zeit dafür da ist, sich ausgiebig den Charakteren zu widmen, ist klar, trotzdem blieben mir die Familienmitglieder zu blass, vor allem die beiden männlichen Vertreter sind eher schmückendes Beiwerk. Die Story beginnt spannend, allerdings passiert dann nicht mehr wirklich viel, oder zumindest nichts Neues, stattdessen hab ich das Gefühl, dass sich alles im Kreis bewegt. Ich verstehe die Ängste der Mutter, kann aber absolut nicht nachvollziehen, dass sie zwar die ganze Zeit über redet, aber absolut nichts tut. Tanja Hanika schreibt auch hier wieder toll, ich habe mich teilweise gefühlt, als würde ich selbst über den Weihnachtsmarkt schlendern. Storymäßig habe ich allerdings etwas Anderes, Fesselnderes und Gruseligeres erwartet. So war mir die Familie hier ziemlich egal, ich konnte keinerlei Bindung zu ihnen aufbauen.

Leider hat Tanja Hanika diesmal nicht meinen Geschmack getroffen. Es passiert zu lange gerade genug, um mich neugierig zu machen und bei der Stange zu halten und als es dann doch endlich loszugehen scheint, ist die Geschichte zu Ende. Vielleicht bin ich auch mit falschen Erwartungen herangegangen, bei Horror habe ich irgendwie etwas anderes erwartet. Für einen gemütlichen Vorweihnachtsabend ist „Krampusnächte“ dennoch für alle die perfekt geeignet, die sich nur  bisschen gruseln wollen. Mir war das allerdings war das nach dem spannend klingenden Klappentext einfach zu wenig und so vergebe ich 3 von 5 Miezekatzen. 

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