„Curnie Falls: Das Gemälde“

“ … Seine Beine fühlten sich an, als wären sie dabei, Wurzeln im Erdreich zu bilden, um ihn auf ewig an diesen Ort zu bannen. Die Stelle zwischen den Bäumen wurde blitzartig schwärzer, und mit einem ohrenbetäubenden Kreischen zerbarst die Stille. …“

Ein atemberaubender Horrorthriller, der die Grenzen zwischen Realität und Albtraum verwischt!

Sarah Graddith macht die Entdeckung des Jahrhunderts: Sie ersteigert ein altes Gemälde, welches sich auf grausame Weise kontinuierlich verändert. Fasziniert macht sie sich auf den Weg nach Curnie Falls, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Doch was sie dort erwartet, übertrifft ihre schlimmsten Albträume.

Curnie Falls sei auf den Toren der Hölle erbaut worden, sagen die Alten. Das Böse ist allgegenwärtig.

Auf einer Auktion ersteigert Sarah ein altes Gemälde mit 5 spielenden Kindern. Als sie am nächsten Tag einen Blick darauf wirft, sind es nur noch 4 und das Bild verändert sich weiter. Als sie ihrem Freund davon berichtet, macht der sich über sie lustig, aber die junge Frau will wissen, was es damit auf sich hat und als sie auf dem Rahmen Curnie Falls, Nevada entziffert, macht sie sich dorthin auf den Weg. Was sie nicht ahnt: Die beschauliche Kleinstadt hat ein dunkles Geheimnis.

Wer schon einmal ein Buch von Andreas Laufhütte gelesen hat, dem könnte das kleine Örtchen Curnie Falls bekannt vorkommen, denn „Wo ist Emily?“ und „Dogs“ spielen ebenfalls dort. Ersteres habe ich bereits gelesen, ein sehr düsteres, bedrückendes Buch, bei „Dogs“ bin ich allerdings raus, Tierhorror ist nicht meins, deswegen habe ich „Cujo“ von Stephen King bis heute noch nicht gelesen.^^
Aber zurück nach Curnie Falls. Dort malt im Sommer 1932 ein gewisser Elias Prescott, der eines Tages wie aus dem Nichts auftaucht ein Bild von spielenden Kindern, das Sarah Jahre später ersteigert. Als es sich vor ihren Augen immer weiter verändert, macht sich sich auf den Weg in das kleine Städtchen und verschwindet. Wie es der Zufall so will, wird ausgerechnet ihr Schwager Indiana überraschend der neue Sheriff von Curnie Falls und hat so die Gelegenheit, eigene Ermittlungen anzustellen.
Der Autor schildert das Geschehen durch die Augen verschiedener Figuren auf unterschiedlichen Zeitebenen, ein kluger Schachtzug, denn so fühlt man sich, als wäre man bei allen relevanten Ereignissen dabei. Den Antagonisten lernt man bereits im Prolog kennen, der scheinbar ganz harmlos beginnt, wären da nicht die letzten Sätze und schaut dann unter anderem Sarah
über die Schulter, als sie entdeckt, dass mit dem gekauften Gemälde etwas nicht stimmt. Dass Andreas Laufhütte, genauso wie ich, King Fan ist, lässt sich schwer überlesen, wirkt sein Buchbaby doch ein bisschen wie eine gelungene Mischung aus „Das Bild“ (man nehme ein sich veränderndes Gemälde …) und „Needful Things“. Auch seine Charaktere besitzen Tiefe, sind aber nicht ganz so ausgeschmückt wie die seines Vorbildes. Trotzdem mochte ich die neugierige Sarah auf Anhieb und Indi glänzt mit seiner „Unperfektheit“, weil er eben nicht der sportliche durchtrainierte Polizist ist, der immer weiß, wie er richtig handelt und genau das macht ihn in meinen Augen so sympathisch. Die Spannung hält bis zum Ende an und auch wenn das Buch  recht dick ist, fliegt man förmlich durch die fast 500 Seiten. Das sagt eigentlich schon genug aus.

Nach „Wo ist Emily?“ entwickelte sich auch mein zweiter Abstecher nach Curnie Falls wieder zum bitterbösen Horrortrip und trotzdem musste ich ab und an einfach grinsen, meist über Indiana und seine völlig nachvollziehbare Liebe zum Essen. Kein Wunder also, dass ich den Kerl mochte, auch wenn Hot Dogs jetzt nicht unbedingt meine Leibspeise sind.^^
Mit seiner Mischung aus Horror, Thriller und einer Prise Mystik hat Andreas Laufhütte bei mir mal wieder ins Schwarze getroffen, dafür vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen. 

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