„Vinyl“ – Doug Wagner, Daniel Hillyard, Dave Stewart

“ … »Die Nachbarn gaben an, dass sie in jener Nacht stundenlang dieses Lied immer wieder gehört haben. Seltsamer Zufall, findest du nicht, Walter?« …“

Morden zum Takt der Musik
Walter liebt Musik und er ist leidenschaftlicher Sammler. Allerdings reicht seine Passion weit über Schallplatten hinaus, denn Walter ist auch ein berüchtigter Serienmörder … Mit Dennis, dem FBI-Agenten, der mit Walters Festnahme beauftragt ist, verbindet ihn eine denkbar komplexe Freundschaft. Als sein „bester Freund“ von einem Todeskult entführt wird, setzt Walter alles daran, ihn aus den Fängen der Sonnenblumenanbeter zu retten. Doch dafür braucht er Hilfe und rekrutiert prompt einige der gefährlichsten Serienkiller Amerikas. In der Dunkelheit eines unterirdischen Labyrinths treffen Monster auf Monster, und es stellt sich die Frage: Welches sind die grausamsten von ihnen?

Als FBI-Agent Dennis erfährt, dass seine Tochter Mitglied in einer Sekte ist, folgt er deren Anführerin freiwillig, immerhin hat sie noch eine Rechnung mit ihm offen. Seinem Freund, dem Serienkiller Walter gefällt das allerdings überhaupt nicht und so bläst er zur Rettungsmission.

 Nachdem in „Plastik“ Killer Edwyn die Schändung seiner Geliebten, der Sexpuppe Virginia, gerächt hat, steht in „Vinyl“ Walter in Mittelpunkt des nicht weniger durchgeknallten und blutigen Geschehens. Dennis, den FBI-Agenten, der schon seit einer halben Ewigkeit zu überführen versucht und den Serienkiller verbindet inzwischen eine ganz eigene Freundschaft. Als der Ermittler sich in die Hände eines Sonnenblumen anbetenden Kultes begibt, um seine Tochter zu retten, ist Walter sofort zur Stelle, um seinen Kumpel zu befreien. Und er hat Verstärkung mitgebracht, die gefährlichsten Mörder Amerikas.
Spätestens nach dem Lesen des Klappentextes ist klar, dass „Vinyl“ dem Vorgänger in keinster Weise nachsteht und genauso abgedreht ist. Held der Geschichte ist Walter, ein schon etwas älterer Herr und Serienkiller, der ohne Musik nicht leben kann, deswegen fast immer Kopfhörer trägt und seine Opfer zum Klang seiner Lieblingslieder dahinmeuchelt. Trotzdem scheint er irgendwie ein liebenswerter, wenn auch etwas schrulliger Typ zu sein. Klingt ein wenig verrückt, ist aber so und dass er ausgerechnet den Agenten zu seinem besten Freund erklärt, der versucht, ihn für seine Taten hinter Gitter zu bringen, macht es nicht nur noch schräger, sondern auch unheimlich unterhaltsam. Vorausgesetzt natürlich, man hat einen verdammt dreckigen Humor und eine Vorliebe für rote Farbe, denn die ist hier sehr dominant.
Walter selbst wird dem Leser Schritt für Schritt näher gebracht, immer wieder gibt es Rückblicke in seine mit Leichen gepflasterte Vergangenheit und trotzdem ist der Einsatz für Dennis irgendwie rührend, es geht eben nicht über wahre Männerfreundschaft. Wenn die dann noch so wie Doug Wagners Geschichte von Daniel Hillyard in Bilder umgesetzt wurde, jubelt mein kleines schwarzes Herzchen.

„Vinyl“ muss sich hinter „Plastik“, dem Vorgänger, keineswegs verstecken, wer es abgedreht und blutig mag, so wie ich, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Der rote Lebenssaft quillt förmlich aus den Seiten, denn so wirklich gut ist hier eigentlich niemand. Aber um irre Verrückte zu töten braucht man nun mal, öhm, verrückte Irre.^^
4,5 von 5 Miezekatzen, mehr hab ich dazu nicht zu sagen.

01. „Plastik“
02. „Vinyl“

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