„Frischfleisch“ – Sean Beckz

“ … Auf dem Frankfuerter Fleischmarkt konnte man nirgendwo Preischilder entdecken und man fragte auch nicht danach. Jedem, der hier einkaufte, war der Preis egal, da man wusste, welche hervorragende Qualität es hier zu erstehen gab. …“

Garantiert keine Vampire und Werwölfe!
Lernen Sie einen netten Gemüsehändler kennen, dessen wahre Passion das Fleisch ist. Frischfleisch!
Optimiert für Kindle! „Wer Beckz Kurzgeschichten kennt, weiß dass er kein Happy End erwarten kann“ Kölner Stadt-Anzeiger Diese Kurzgeschichte ist auch im Sammelband von Sean Beckz enthalten!

Alfred Buchhagen, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Michelinmännchen hat, arbeitet als Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt. Seine Ware ist stets makellos und perfekt angeordnet und so nimmt er nur selten etwas wieder mit. Das ermöglicht ihm ein gutes Einkommen, auch wenn er nicht reich ist. Und Geld braucht er, denn er ist ein Hobbygourmet der besonderen Art.

Mit 20 Seiten ist „Frischfleisch“ von Sean Beckz nicht gerade umfangreich, aber manchmal bin ich so einem kleinen Quickie zwischendurch durchaus nicht abgeneigt. Überraschen ist die Geschichte jetzt nicht, bereits der Titel lässt erahnen, in welche Richtung die Reise geht.
Protagonist Alfred ist schon über 50, kein heißer Hecht, aber genau der richtige Verkäufer für den Wochenmarkt, wo er Obst und Gemüse verkauft. Dort macht er seinen Job so gut, das am Ende des Tages nur selten etwas übrig bleibt. Seinen Verdienst investiert der Gourmet in sein Hobby, er steht auf teure Zutaten und das Beste vom Besten gibt es nur auf einem ganz speziellen Markt.
Bereits Alfreds Vorstellung zu Beginn rückt ihn jetzt nicht unbedingt ins beste Licht. Er ist  nicht unbedingt unsympathisch, aber schon, nun ja, nennen wir es mal etwas eigen.^^
Ich persönlich halte es für wesentlich schwerer, eine Kurzgeschichte zu schreiben als einen Roman, man muss so viele Dinge auf nur ein paar Seiten unterbringen, eine ausufernde Erzählung ist da einfach nicht drin. Hier reichen die gerade einmal 20 Seiten vollkommen aus, es gibt keinen Leerlauf und die Spannungskurve bleibt oben. Es wird blutig, auch wenn sich der eigentliche Horror eher im Kopf als auf den Seiten abspielt, auch das muss man erstmal schaffen. Der Schreibstil ist flüssig und da ich es bekanntlich fies mag, war das, kurz und schmerzvoll, ganz nach meinem Geschmack.^^  

Auch wenn man recht früh ahnt, worauf Alfreds Marktbesuch hinausläuft, hat mich die Geschichte gut unterhalten. Sie hat genau die richtige Länge, ein kleiner Happen für zwischendurch, blutig und doch ohne Gemetzel, dafür vergebe ich gern 4 von 5 Miezekatzen.

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